Meine 12 jährige Tochter verwendet seit 2 Jahren diese Linsen in der Nacht. Ohne Schwierigkeiten. Seit gestern bekommt sie die linke Seite nicht mehr rein. Sie setzt sie auf die Iris drauf und dann schwimmt sie nach innen zur Nase hin. Sie rutscht ziemlich weit nach hinten und sie hat große Probleme sie überhaupt rauszubekommen oder auch zu finden. Mich als Mutter erschreckt das ziemlich und ich stehe hilflos daneben. Zum Glück hat sie es irgendwie geschafft sie wieder drauf zu schieben. Woran liegt das, bisher ist das nie passiert.
Hallo Meli,
die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, da es viele Ursachen geben kann. ich liste mal ein paar auf.
Da Ortho-K Linsen sehr individuell auf jedes Auge angepasst werden, kann eine Ursache sein, dass die Linsen einfach rechts-links vertauscht wurden. Das lässt sich einfach überprüfen, da die Linsen meist unterschiedlich eingefärbt sind (z.B. rechts rot, links gelb).
Es kann auch sein, dass die Linsen während des Schlafes durch z.B. Augenreiben verrutscht sind. Das kann durchaus mal passieren. Der "Abdruck" den die Nachtlinse hinterlässt ist dann auch nicht mehr mittig auf der Hornhaut sondern schief versetzt. Die Linse wird sich dann immer wieder an diesen Punkt zentrieren. Hier hilft es, die Linsen einige Zeit nicht zu tragen, damit die Hornhaut wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehren kann. Nach ein paar Tagen kann dann wieder mit dem Tragen der Nachtlinsen begonnen werden. Ein:e Kontaktlinsen-Spezialist:in kann hier mit Messungen der Hornhaut-Oberfläche helfen, den richtigen Zeitpunkt abzupassen.
Eine andere Ursache kann sein, dass sich generell die Augenoberfläche verändert hat. Hier müssten die Nachtlinsen neu angepasst werden. (Ist aber nach 2 Jahren eher unwahrscheinlich).
Ein häufiger Grund sind auch Protein-Ablagerungen auf den Kontaktlinsen. Nachtlinsen sind recht anfällig für diese Ablagerungen, da sie nachts getragen werden. Die Oberfläche wird dadurch rau oder stumpf, sodass die Augenlider nicht mehr leicht über die Linsenoberfläche gleiten sondern an der Linsenoberfläche stärker haften und dadurch die Linse verschieben. Hier hilft meist eine Intensivreinigung. Auch ein Wechsel des Pflegemittels kann hilfreich sein. Auch hier sind die Linsenspezialisten die erste Anlaufstelle und beraten gern.
Ein letzter Punkt könnten verschlissene Kontaktlinsen sein. Das Material der Nachtlinsen ist sehr sauerstoffdurchlässig aber auch sehr "weich" und verschleißt dadurch verhältnismäßig schnell (Austausch ist nach 1 bis 1,5 Jahren empfohlen. Je nach Material auch früher). Die Linsen können sich beispielsweise in der Krümmung verändern, also eine stärkere oder schwächere Krümmung aufweisen. Bei letzterem verrutschen die Nachtlinsen dann gern mal. Auch das Sehen wird dadurch meist schlechter. Der oder die Kontaktlinsenspezialist:in kann die Nachtlinsen vermessen, untersuchen und feststellen, ob ein Austausch erforderlich ist.
Allgemein ist zu empfehlen: Sollte sich der Zustand nicht bessern, sollte sich der Anpasser oder die Anpasserin sowohl die Augen als auch die Linsen genauer anschauen.
Ich würde, ohne Augen und Linsen gesehen zu haben, auf jeden Fall einen Termin empfehlen, da ich auf Protein-Ablagerungen oder verschlissene/verzogene Linsen tippen würde.
Ich hoffe, das hilft dir/euch etwas weiter.
Herzliche Grüße
Die SehFee