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Thema: Multifokale Linsen - immer ein fauler Kompromiss?

Eine Frage aus der Kategorie Weiche Kontaktlinsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von matze29
3. Apr 2024, 14:40

Moin zusammen!

Ich trage bin recht stark kurzsichtig (-5/-6,5 Dioptrien) und trage seit langer Zeit weiche Monatslinsen (zuletzt Air Optix Night & Day). Alterbedingt kommt seit einigen Jahren die Alterfehlsichtigkeit hinzu. Mit Lesebrille alles gut, aber zuletzt konnte ich nicht einmal mehr eingehende Nachricht auf meiner Apple Watch lesen :-(

Mein Optiker hat dann diverse Tests mit mir gemacht, die Korrektur etwas reduziert und mirAir Optix Night & Day Multifocal mit geringer Addition (LO) gegeben. Damit ging das ganz gut, aber nach nun vielleicht 1-2 Jahren wird die Fehlsichtigkeit auf kurzer Distanz noch schlimmer.

Ich war nochmal dort und er sagte, dass mit einer höheren Addition zwar die Nahsicht besser wird, aber dafür die Fernsicht leidet. Wenn ich ehrlich bin, ist heute beides nicht mehr richtig gut. Mir ist natürlich klar, dass multifokale Linsen grundsätzlich einen Kompromiss darstellen. Ich habe auch eine Gleitsichtbrille, aber wenn man jahrzehntelang nur Linsen hatte, ist und bleibt die Brille mit Nachteilen verbunden...

Wie seht Ihr das? Sollte ich lieber wieder auf normale Linsen wechseln (damit top Fernsicht) und halt ständig auf die Lesebrille zurückgreifen oder gibt es eine Alternative, die ich aktuell übersehe?

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße von der Nordseeküste,
Matthias
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Antwort von Stephan
3. Apr 2024, 22:23

Hallo Matthias,

ich stehe letztendlich vor demselben Problem: Mit zunehmender Altersweitsichtigkeit funktionieren die multifokalen Linsen nicht mehr so 100%ig. Mit meinen Formstabilen sehe ich auf die Ferne ausgezeichnet, aber lesen geht nur noch bei extrem gutem Licht. Oder halt mit zusätzlicher Lesehilfe. Hinzu kommt, dass die Bildschirmarbeit meine Augen immer mehr anstrengt. An Tagen, an denen ich bei der Brille bleibe, verwende ich zur Arbeit eine Arbeitsplatzbrille. Damit habe ich allenfalls Probleme hinter den Ohren, weil sie etwas drückt...
Inzwischen unternehme ich Versuche mit weichen Linsen in Sachen Monovision (linkes Auge für die Nähe, rechtes Auge für die Ferne ausgeglichen). Das geht recht gut, aber so 100% alles sehen klappt damit auch nicht. Immerhin kann ich im Tagesverlauf so fast völlig auf die Lesehilfe verzichten und auch Autofahren ist kein Problem. Das ist für mich ein Kompromiss. Aber kein fauler. ;)

Die eierlegende Wollmilchsau ist leider noch nicht erfunden worden!

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von Bodi
4. Apr 2024, 14:24

Ich denke auch, es ist zwar immer ein Kompromiss, aber nicht unbedingt ein fauler. Die Bewertung liegt im Auge des Betrachters (welch Wortspiel). Viele können gut mit Multifokalen leben, andere scheitern schon bei der Anpassung, die bei solchen Linsen oft langwieriger, teurer und unsicherer ist, was die Erfolgsaussichten betrifft.

Stephan hat die Alternativen ja schon genannt. Neben der Brille als Lesehilfe gibt es die verschiedenen Formen der Monovision.
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Antwort von matze29
4. Apr 2024, 15:01

Danke für Euer Feedback!

Entschuldigt bitte meine möglicherweise vorhandene "Dummheit" - ich habe Monovision gerade mal ergoogelt und sehe dabei genau das, wie der Optiker mit multifokale Linsen erklärt hat. Wo ist denn der Unterschied?
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Antwort von Bodi
4. Apr 2024, 17:06

Bei der normalen Anpassung von Multifokallinsen werden je nach Zielsetzung beide Augen mittels Multifokallinsen zwar auf gute Fernsicht eingestellt allerdings nur insoweit, dass die Nahsicht ausreichend funktioniert. Der berühmte Kompromiss.

Dann gibt es die einfache Monovision mittels Monofokallinsen. Das in der Fernsicht bessere Auge wird ohne Kompromisse auf beste Fernsicht optimiert. Das in der Fernsicht schlechtere Auge wird bei Kurzsichtigkeit unterkorrigiert, so dass maximal -2 dpt. verbleiben. Je höher die Unterkorrektur, desto besser die Nahsicht, aber desto schlechter die Fernsicht auf dem Auge und das räumliche Sehen insgesamt mit beiden Augen.

Dann gibt es noch die modifizierte Monovision: Ein Auge erhält eine normale Einstärkenlinse, das andere Auge eine Multifokallinse. Diese Kombination soll den Vorteil haben, dass je nach Zielsetzung entweder in der Fern- oder der Nahsicht gutes räumliches Sehen möglich ist.
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Antwort von Stephan
4. Apr 2024, 21:58

Hallo Bodi,

an die modifizierte Monovision habe ich noch gar nicht gedacht. Könnte ich auch noch probieren.

Viele Grüße, Stephan

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