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Thema: Angst vor PFAS und Mikroplastik in Kontaktlinsen

Eine Frage aus der Kategorie Formstabile Kontaktlinsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von juliadiezarte
8. Jan 2024, 19:06

Hallo ihr Lieben,

Ich bin stark kurzsichtig (- 10 Dioptrien) und trage seit ca. 10 Jahren regelmäßig formstabile, zwischendurch auch mal weiche, Kontaktlinsen. Mit Brille rauszugehen ist mir höchst unangenehm, weil ich finde, dass mein Gesicht dadurch wirklich verunstaltet und verzerrt aussieht.

So weit so gut, die Kontaktlinsen vertrage ich ganz ok, habe halt ein wenig mit roten Augen zu kämpfen.

Nun habe ich heut Morgen beim morgendlichen Browsen in Social Media die sehr beunruhigende Nachricht gefunden dass beim Tragen von Kontaktlinsen anscheinend beträchtliche Mengen an Mikroplastik (https://www.heute.at/s/soviel-mikroplas ... -100284727), und als ich dann weiter suchte, auch von PFAS (https://www.theguardian.com/environment ... -chemicals) an den Körper abgeben - also Ewigkeitschemikalien, die wie Mikroplastik, u.a. Unfruchtbarkeit, Krebs, Missbildungen bei Babies und hormonelle Störungen aller Art verursachen können. Auch wenn in der PFAS-Studie nur weiche Linsen getestet wurden, findet man durch Recherche schnell heraus, dass auch formstabile (also "harte") Linsen aus PFAS-Materialien gefertigt sind.

Mein Problem ist nun, dass ich zu Kontaktlinsen aktuell leider keine Alternative sehe; die einzig "sichere", die mich keinen Giftstoffen aussetzt, wäre die Brille und das wäre, wie oben beschrieben, wirklich schrecklich für mein Selbstbewusstsein und meine Ausstrahlung. Ich bekomme öfters Komplimente für meine (brillenlosen) Augen und habe dadurch jedes Mal mehr das Gefühl, mit Brille sehr viel unattraktiver zu sein.

Wenn ich mir dann aber andererseits überlege, wie sehr ich mir und meinem zukünftigen potenziellen Baby damit schaden könnte, kann ich mir nur allzu gut vorstellen, wie stark ich es bereuen würde, wenn ich mir oder einem Kind dadurch, aus Gründen der Eitelkeit/Unsicherheit, einen so immensen Schaden zufügen könnte.

Ich bin jetzt in einer für mich gewaltigen Zwickmühle und werde jetzt wohl, jedes Mal, wenn ich die Linsen trage, ein schuldiges Gefühl haben.

Ich weiß, dass PFAS/Mikroplastik in zig anderen Dingen enthalten ist und man sich eh nicht zu 100% schützen kann. Allerdings hätte ich bei der Kontaktlinsenfrage ja theoretisch die Wahl zu der Brille, was somit eine "einfache" Maßnahme zum Schutz wäre.

Was würdet ihr mir in meiner Situation raten?
Vielen lieben Dank und ganz liebe Grüße von einer sehr besorgten und traurigen
Julia
Kein Avatar

Antwort von racko
13. Jan 2024, 20:44

Hallo Juliadiezarte,

Willkommen im Forum!

Da hast Du ein bisher unangesprochenes Thema im Forum angesprochen! Ich selber habe das bis jetzt noch nie bedacht oder etwas über diese Problematik gelesen.

Vielleicht willst Du das in einem kompetenten Optikerforum ansprechen und erfahren was die Fachleute darüber wissen.
http://forum.optiker.de/index.php

In diesem Augenoptiker-Forum dürfen auch Laien mitreden!

lg, racko

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Antwort von Stephan
14. Jan 2024, 22:41

Hallo Julia,

wenn ich mir vorstelle, dass ich jetzt seit 38 Jahren fast täglich Linsen trage... Zwar fast ausschließlich harte, aber neuerdings auch mal weiche... Dann muss ich zugeben: Es ist meines Erachtens egal: Wir kommen um das Mikroplastik kaum herum. Über die Nahrung nehmen wir vermutlich erheblich mehr auf, als das durch Kontaktlinsen jemals möglich wäre. Jeder, der Fleece-Kleidung (oder sonstige aus Kunstfasern) trägt, sollte sich bewusst sein, dass er nicht unerheblich an der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik beteiligt ist. Bei der Wäsche werden Unmengen an Fasern freigesetzt. Aber selbst durch das Tragen umgibst du dich bereits mit einer Wolke aus Mikroplastik. Dummerweise ist gerade Funktionskleidung aber nahezu ausschließlich aus solchen Kunstfasern hergestellt. Auch bei Kontaktlinsen gibt es keine Alternative zu Kunststoffen. Am Ende sondern sogar noch Brillengläser aus Kunststoff Mikroplastik ab! :o
Und viele Menschen sind mit ihrer Brille hoffnungslos unglücklich. Eine OP ist auch nicht in jedem Fall möglich, erschwinglich oder gewollt.
Mein Rat: Lass' dich nicht verrückt machen! Wenn die Brille für dich keine Alternative ist und eine OP nicht in Frage kommt, bleibe bei möglichst formstabilen Kontaktlinsen.

Viele Grüße, Stephan

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