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Thema: Probleme mit neuen Linsen

Eine Frage aus der Kategorie Formstabile Kontaktlinsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von VonThor
11. Sep 2024, 15:06

Hallo Miteinander 😊
Ich habe mich entschlossen nach längerer Zeit wieder formstabile Kontaktlinsen anfertigen zu lassen.
Der Optiker einer hiesigen Kette hat sämtliche Tests durchgeführt und im Anschluss Probelinsen bestellt, welche ich ca. 4 Wochen tragen durfte.
Nach dieser Zeit wurden wieder Tests durchgeführt und nachdem der Optiker der Meinung war, dass die Linsen wie im Lehrbuch passen würden, wurden die richtigen Linsen bestellt.
Die Eingewöhnungsphase habe ich problemlos weggesteckt. Allerdings bin ich sehr am Hadern ob die Linsen auch wirklich so passen entgegen der Meinung des Optikers.

- Je nach Tagesform ist die Sicht ziemlich "milchig"

- Tragezeiten von 8h+ sind nur möglich wenn ich die Linsen alle 2h nachbenetze

-bei jedem Lidschlag kurze Zeit alles verschwommen und dann erst einigermaßen klare Sicht möglich

- Wahrnehmung von Kontur der Linse

- Linsen verschwinden gelegentlich hinter dem Auge, was ziemlich schmerzhaft ist

- hab manchmal das Gefühl das die Linsen zu fest haften

All das habe ich vor zwei Wochen beim Optiker angesprochen. Er war der Meinung das diese optimal passen würden und es nur eine Möglichkeit gäbe, mit sehr teuren dicken Linsen (konte mir die genaue Art nicht merken) Grund hierfür ist seiner Meinung nach die starke Hornhautverkrümmung.

Vielleicht könnt ihr mir Ratschläge geben, da ich nicht auf formstabile Linsen verzichten möchte.

Liebe Grüße
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Antwort von Bodi
11. Sep 2024, 21:25

Willkommen im Forum!
Wenn die Sicht schnell milchig wird, funktioniert meist der Tränenaustausch unter der Linse nicht richtig. Das hat gleich zwei Nachteile: Die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Hornhaut ist schlechter - und Abfallprodukte werden schlechter abtransportiert. Dafür spricht auch, dass die Linse fest zu sitzen scheint. Wenn die Linse häufiger auf die Bindehaut verrutscht, spricht das aber wiederum für einen lockeren Sitz oder eine schlecht passende Geometrie. Die Beweglichkeit lässt sich grob selbst testen: Vor einem Spiegel mit einer Taschenlampe ins Auge leuchten und schauen, was nach einem Lidschlag passiert. Die Linse muss sich langsam und möglichst zentral über die Hornhaut ca. 2 mm nach unten bewegen. Diesen Test sollte man erst nach einigen Stunden Tragezeit machen, da sich frisch eingesetzte Linsen zunächst fast immer gut bewegen.
Dass man nachtropfen muss, ist nicht normal bzw. sollte allenfalls bei langem Aufenthalt in sehr trockener Raumluft nötig sein.
Feste Linsen korrigieren Hornhautverkrümmungen zumindest bis zu einem Zylinder von ca. 2 dpt. automatisch über die Tränenlinse. Ist Hornhautverkrümmung stärker, können torische Linsen nötig sein, das sind Linsen, die sich in einer bestimmten Position ausrichten müssen und dazu im unteren Bereich verdickt sind. Die Schwerkraft sorgt für die Ausrichtung.
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Antwort von VonThor
12. Sep 2024, 10:30

Dann wird er schon die torische Linsen gemeint haben. Meine Hornhautverkrümmung liegt bei ca. 4,25. Wären dann nicht die torischen Linsen besser? Sind sie sehr teuer und was würden solche für einen Nachteil haben?
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Antwort von ulf
12. Sep 2024, 19:52

Servus Bodi.....Glückwunsch zu der ausgezeichneten Analyse.
@Thor; leider kenne ich mich mit torischen Linsen nicht aus..haben vermutlich nur sehr wenige. Mein Rat wäre eine Zweitmeinung eines weiteren Anpassers einzuholen. Die Linsen sollten sich exakt so bewegen, wie es Bodi geschrieben hat. Sein Testvorschlag ist absolut richtig.
Das sich die Linsen vom Auge löst und unter der Bindehaut verschwindet, darf NICHT passieren. Dann stimmt etwas nicht.
Mir ist das noch NIE passiert, nur sehr, sehr wenige Male, wenn ich am Auge rumgefummelt habe.- also Selbstverschulden.
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Antwort von Bodi
13. Sep 2024, 13:30

Ein Zylinder von 4,5 dpt. kann von normalen festen Linsen nicht ganz ausgeglichen werden, deshalb können torische Linsen Sinn machen.
Aber sie haben Nachteile, weshalb man abwägen sollte:
- Teurer ( ca. doppelt so teuer wie normale (rotationssymmetrische) formstabile Linsen. Andererseits sind feste Linsen bei guter Pflege sehr lange haltbar, deshalb relativiert sich der Preis.
- Sie können sich auf der Hornhaut etwas verdrehen, also von der optimalen Position abweichen, was die Sicht verschlechtert.
- Sie sind unten verdickt, was den Tragekomfort verschlechtern kann.
- Sie sind auch keine Garantie, dass die Trageprobleme verschwinden. Die Beweglichkeit und Unterspülung der Linsen müssen funktionieren.
Im Zweifel würde ich mir wie von Ulf schon vorgeschlagen eine zweite Meinung eines Anpassers einholen, der mit formstabilen Linsen viel Erfahrung hat.
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Antwort von VonThor
15. Sep 2024, 23:03

Also erstmals Danke für eure ausführlichen Antworten. Habe am Dienstag nochmals einen Termin beim Optiker und werde die jetzigen Linsen reklamieren, denn diese sind alles andere als Hilfreich.
Allerdings will ich nicht aufgeben und werde das Thema mit den torischen Linsen ansprechen. Auch wenn sie teurer sind könnten diese auch des Rätsels Lösung sein.
Gerne würde ich auch zu einem Kontaktlinsen-Spezialisten aber da muss ich mich wohl auf Google Suche verlassen und hoffen, dass ich einen Spezialisten in der näheren Umgebung finde.

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