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Thema: Volle Korrektur

Eine Frage aus der Kategorie Tauschsysteme

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von Erdhoernchen
30. Jan 2019, 16:33

Vielleicht klingt meine Frage auf den ersten Blick ein wenig merkwürdig, aber ich weiß nicht wirklich, was ich von der Aussage meines Optikers halten soll. Ich trage weiche Multifocalkontaktlinsen und eine Gleitsichtbrille für die Zeit der nötigen Linsenpausen (abends oder auf Flügen etc.)

Ich habe eine recht neue Gleitsichtbrille (4 Monate). Dabei ist mir schon aufgefallen, dass die Werte deutlich schwächer sind, als bei der alten Brille. Ich habe auch das Gefühl, dass die Korrektur in der Ferne nicht wirklich gut ist bzw. besser ginge. Besonders fällt mir das beim Autofahren auf. Da habe ich teilweise Probleme, die Straßennamen zu erkennen. Da ich alle 6 Monate neue für mich speziell angepasste Kontaktlinsen bekomme und auch hier die Werte jeweils neu festgelegt werden, habe ich nun festgestellt, dass der Optiker ebenfalls die Stärke heruntergesetzt hat und meine Sehleistung dadurch schlechter ist. Auf meine Frage bzw. Bitte, die Sehhilfen etwas zu verstärken, weil es mir den Alltag erleichtert, erklärte er mir, dass das Absicht ist, da sonst die Augen faul würden. Davon habe ich noch nie gehört. Mir ist nun mit der Brille und den Linsen aufgefallen, dass ich abends häufig sehr müde bin, weil der Alltag sehr anstrengend zu sein scheint.

Weil ich Zweifel an der Richtigkeit der Stärken hatte und mit der alten stärkeren Brille besser sehe, habe ich bei einer Kette einen Sehtest machen lassen. Das Ergebnis gab meinem Gefühl recht. Bei der Brille ist nur auf dem einen Auge das passende Glas eingebaut. Beim dem anderen Auge klafft hier eine Lücke von -0,75 Dipt. Der Mitarbeiter bei der Kette sagte mir, dass man unbedingt das Sehvermögen voll korrigieren sollte. Früher hätte man nicht voll korrigiert, jedoch wäre das veraltetes Wissen. Hier war nichts von faulen Augen zu hören. Dabei ist mir aufgefallen, dass man hier auch die Augen, wenn möglich bis zu 1,2 korrigiert, bei meinem Optiker jedoch nur bis 0,8 oder 1,0. Ich könnte mir vorstellen, dass der Alltag mit einer besseren Korrektur deutlich weniger anstrengend ist. Mein Augenarzt hat übrigens zu dem Thema keine Meinung, da er der Meinung ist, dass die Optiker besser die Brillenwerte bestimmen könnten.

Nun bin ich total verunsichert und würde gerne wissen, wer von beiden Recht hat bzw. ob ich bei meinem Optiker noch in guten Händen bin. Ich gehe schon viele Jahre zu diesem Optiker und war bisher mit der Leistung auch immer sehr zufrieden. Allerdings hatte ich bei den letzten Linsen auch das Problem, dass ich auf einer Linse nach einigen Wochen Ablagerungen hatte. Woran es lag, konnte oder wollte man mir nicht sagen. Ich erhielt eine neue Linse und damit war das Problem behoben und ist seither auch nicht mehr aufgetreten. Zur Reinigung nutze ich ein zweistufiges Peroxid-System und Proteintabletten.

Kann mir hier jemand etwas zu dem Thema sagen bzw. weiß jemand, ob es stimmt, dass man heute so gut wie möglich die Sehschwäche korrigiert oder ist die Aussage meines Optikers richtig? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ihr seht mich ein wenig ratlos.

LG
Erdhörnchen
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Antwort von Stephan
30. Jan 2019, 20:16

Erdhoernchen hat geschrieben:Früher hätte man nicht voll korrigiert
Liebes Erdhörnchen,

früher war alles besser... Nö, nicht wirklich! :D Meine letzte Brille (Gleitsicht) ist schon wieder viele Jahre alt, aber damals sagte auch mein Optiker, dass man heute voll korrigiere. Mit dieser Brille sah ich in den ersten Jahren sehr gut. Die Brillen meiner Kindheit/Jugend und Erwachsenenjahre waren meist nicht völlig auskorrigiert. Das junge Auge kann das aber auch noch wesentlich besser ausgleichen. Dennoch musste ich häufiger die Augen kneifen um in der Ferne scharf zu sehen. Dass die Augen "faul" würden, ist mir in den ganzen Jahren nicht erklärt worden. Ich kenne nur die Äußerungen der Eltern, dass man nicht mit der Taschenlampe unter der Bettdecke lesen darf, weil die Augen sonst schlechter würden. Das ist allerdings Unfug.
Aber zurück zum Thema: Je älter das Auge, desto weniger ausgleichen kann es selbst. Daher bestehe ich auf optimaler Korrektur um keine Überanstrengung und damit Kopfschmerzen zu riskieren.

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von racko
30. Jan 2019, 21:16

Erdhoernchen hat geschrieben: Dabei ist mir schon aufgefallen, dass die Werte deutlich schwächer sind, als bei der alten Brille. Ich habe auch das Gefühl, dass die Korrektur in der Ferne nicht wirklich gut ist bzw. besser ginge. Besonders fällt mir das beim Autofahren auf.
Also gerade bei Nachtfahrten kann das fast brenzlig sein. Wobei da z.B. multfokale Linsen sehr gewöhnungsbedürftig sein können, ich selber kam dann aber gut damit zurecht.

Meine Brillen und Linsen waren stets voll auskorrigiert. Gerade bei älteren Semestern wäre und ist es sehr wünschenswert, möglichst optimal sehen zu können. Ob die Augen da faul/er werden oder das Gehirn/Wahrnehmung, sei manchmal dahingestellt.
Dauernde Anstrengung beim Sehen finde ich jedenfalls auch sehr anstrengend!

Vielleicht sind sich da nicht mal die Optiker ganz einig. Optiker's Arbeit sollte (normal) absolute Klarsicht sein!

lg, racko

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Antwort von Erdhoernchen
31. Jan 2019, 08:26

Danke für die Antworten. Somit werde ich meinem Optiker auf die Bude rücken und auf volle Korrektur bestehen.

Vielleicht hilft es ja, wenn ich die Karten auf den Tisch lege und sage, dass ich es an anderer Stelle habe prüfen lassen und dabei diese Diskrepanzen dokumentiert wurden und nicht nur meine Einbildung sind. Ich habe die Messergebnisse von der Kette mitnehmen dürfen. Somit kann ich sie meinem Optiker zeigen. Ich bin sehr gespannt, wie er sich daraus argumentieren wird und ob er gewillt ist, die Stärken anzupassen. Ist es evtl. schlau, vor dem Gespräch noch einmal an einer anderen Stelle einen Sehtest zu machen, damit er nicht sagen kann, der Kollege hat falsch gemessen? Die Kosten für den Tests würde ich sehr gerne bezahlen, wenn ich so das Problem lösen könnte.

LG
Erdhörnchen
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Antwort von Stephan
31. Jan 2019, 21:14

Liebes Erdhörnchen,

es könnte sein, dass der Optiker gleich etwas allergisch auf Werte der Kette reagiert. Ketten genießen nicht überall einen guten Ruf. Daher wäre der Sehtest eines weiteren Optikers sicher nicht falsch. Und du hättest wirkliche Gewissheit.

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von Erdhoernchen
1. Feb 2019, 10:04

Hallo Stephan,

das ist eine gute Idee. Meinst Du, dass dort so falsch gemessen sein könnte, dass die Werte meines Optikers doch passen? Wie gesagt, ich bin dort schon sehr lange und hatte bisher auch immer ein gutes Gefühl. Allerdings wird man älter und bemerkt dann im Alltag die ersten Macken, die man so nicht akzeptieren will. ;-) Meine Freundin sagte mir, dass es derzeit auch am Wetter liegt, dass man einfach schlechter sieht. Es ist oft dunkel und regnet. Außerdem ist man einfach nicht so gut drauf, weil Licht fehlt.

Ich werde mir also noch einen anderen Optiker suchen und einen Sehtest machen. Hoffentlich bekomme ich da die Werte aufgeschrieben. Meine Freundin (lebt in einer anderen Stadt) sagte mir, dass sie keine Werte bei Ihrem Optiker bekommt und auch keinen Brillenpass mehr bei einer neuen Brille. Damit wäre mir dann ja auch nicht wirklich geholfen, weil ich dann die Werte nicht beweisen könnte. Hast Du hier Erfahrungen?

LG
Erdhörnchen
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Antwort von SehFee
1. Feb 2019, 15:04

Hallo Erdhörnchen,

ich sehe es wie die anderen: eine Unterkorrektion hat keinen Effekt auf die Entwicklung der Fehlsichtigkeit.

Ein paar Dinge gebe ich allerdings zu bedenken:

1. Anhand deiner Werte und Angaben ist nicht ganz kla, ob du myop oder hyperop bist.
2. Refraktionswerte unterliegen physiologischen und messtechnischen Schwankungen und sind daher nicht von Augenoptiker zu Augenoptiker und/oder zu verschiedenen Zeitpunkten zu vergleichen. Hat der eine Augenoptiker zum Beispiel mit einem Autorefraktometer gemessen, ist dies nicht mit den Ergebnissen einer subjektiven Refraktion zu vergleichen.
3. Brillen- und Kontaktlinsenwerte können auch bei weichen Kontaktlinsen auf Grund der unterschiedlichen Entfernungen zum Auge nicht miteinander verglichen werden. Im Falle einer Myopie wäre die Kontaktlinse daher meist schwächer als die Brille.
4. Eine multifokale Weichlinse könnte absichtlich etwas schwächer gewählt werden, wenn der Tätigkeitsschwerpunkt der Arbeit zum Beispiel im Raum- oder Nahbereich liegt. Allerdings sollte dies in Absprache mit dir als Träger erfolgen. Für das Autofahren ist für die Ferne immer eine Vollkorrektion anzustreben.

Viele Grüße
Die SehFee
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Antwort von Erdhoernchen
2. Feb 2019, 11:48

Hallo Sehfee,

ich bin myop. Bei mir ist die Kontaktlinse ca. 0,5 Dipt. stärker als die Brille. Bei beiden Optikern wurde eine Autrorefraktion und eine subjektive Refraktion gemacht. Ich trage multifocale speziell angefertigte Weichlinsen mit Schwerpunkt Ferne und ohne Führungsauge, da ich ein wechselndes Führungsauge habe. So war es jedenfalls mit dem Optiker besprochen als ich das erste Mal die Linsen angepasst bekommen habe, da ich sehr viel mit dem Auto unterwegs bin und dann lieber bei Nahtätigkeiten eine Brille trage.

LG
Erdhörnchen
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Antwort von Erdhoernchen
13. Feb 2019, 12:06

Inzwischen war ich bei einem anderen stationären Optiker. Dieser hat wieder ganz andere Werte ermittelt. Angeblich hatte dieser Optiker die non-plus-ultra Ausstattung und da würden die Werte immer richtig sein. Es wurde auch eine Vormessung mit dem Computer gemacht, danach gab es noch Messungen mit einem Halbrund, was rot aufleuchtete. Anschließend sollte ich noch von der Tafel lesen. Dabei kam heraus, dass dieser Optiker ganz andere Werte herausgefunden hatte. Nun bin ich total versichert, was richtig ist und ob ich meinen Optiker darauf ansprechen sollte. Mich beschleicht das Gefühl, je mehr man misst, je mehr Ergebnisse bekommt man.

Ich habe zwar das Gefühl, dass das Sehen nach wie vor nicht optimal ist, jedoch wo es jetzt wieder etwas heller wird, habe ich das Gefühl, dass ich auch etwas besser sehe. Damit ist für mich guter Rat teuer, da ich auch ohne Grund meinen Optiker nicht vergraulen will und bisher eigentlich immer eine gute Meinung von ihm hatte.

LG
Erdhörnchen
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Antwort von racko
13. Feb 2019, 12:16

Vielleicht kommen die Unterschiede auch noch von der Tagesform, kleinere Sehschwankungen sind immer vorhanden. Besonders morgens zu abends, Müdigkeit oder Topform, vielleicht auch noch Wettereinflüsse. Helligkeit sowieso.

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