Die Online-Ratgeber-Plattform mit Hinweisen und Tipps von und für Kontaktlinsenträger

Thema: Menicare Plus auch als Benetzungslösung für Auge?

Eine Frage aus der Kategorie Pflegemittel

Sehen.de

Infos zur Kontaktlinse und Brille.
Jetzt besuchen

Seh-Check.de

Kostenlose Online-Seh-Checks.
Jetzt besuchen

Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

Kein Avatar

Frage von Fenris
25. Aug 2017, 14:35

Hallo zusammen,

bislang habe ich zur Pflege meiner KL (fomstabil, Menicon Z Alpha, seit 35 KL-Träger) ein zwei und gelegentlich 3-Komponenten-Pflegesystem genutzt (1. Aufbewahrungs-& Benetzungslösung für das Auge, 2. Reinigungslösung, 3. (zeitweise) Intensivreiniger. In den letzten Jahren habe ich Optosol CL22, CL11 sowie (ggf.) CL66 verwendet (frühere Handelsnamen waren waren wohl Top1 und Top2 für 1 und 2, noch weiter zurück gab es mal Concab - wahrscheinlich auch die gleiche Soße wie CL22. )

Ich überlege derzeit auf Menicare Plus umzusteigen, ggf. ab und zu PROGENT Intensivreiniger Ampullen zu verwenden (kenne ich auch von früher, damals hieß auch das anders).

Was mich bei Menicare Plus etwas irritiert ist, dass es sich nach meinem Verständnis um ein Kombimittel für 1. und 2. handelt, d.h. also für Aufbewahrung, Reinigung aber auch für das Benetzen des Auges selbst.

Habe ich das wirklich richtig verstanden und es ist nicht bedenklich, den Reiniger auch in das Auge zu bringen? Ich benetze die Linsen immer mit der Aufbewahrungs-/Benetzungslösung vor dem Einsetzen in das Auge. Das ist also jetzt auch mit Menicare Plus möglich - ?

Warum gibt es von Menicon gleich drei Pflegeprodukte (Menicare Plus sowie Menicon SP Care und Menicare Pure), die scheinbar alle zugleich Aufbewahrungs- / Benetzungs- und Reinigungslösung sind?

Was nehmt Ihr denn so zur Aufbewahrung und Reinigung? Und noch eine Frage: ich spüle die Linsen seit 35 Jahren jetzt unter fließendem Wasser ab (nach dem Reinigen und vor der dem Einsetzen vorausgehenden Benetzung - genau so die Empfehlung meines Optikers vor 35 Jahren). Zu meinem großen Erstaunen habe ich nun gelesen, dass die Hersteller der Pflegemittel neuerdings davor warnen als wäre deutsches Leitungswasser reines Gift. Empfohlen wird das Abspülen mit den Pflegemitteln - was den Verbrauch natürlich dramatisch in die Höhe springen lässt. Ich kann mich angesichts der Wucherpreise für die Pflegemittel des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich dabei um reine Abzocke handelt. Zu Unrecht?
Benutzeravatar

Antwort von Stephan
25. Aug 2017, 20:39

Hallo Fenris,

willkommen in diesem Forum. Wenn du schon so lange Kontaktlinsenträger bist: Bist du schon im multifokalen Bereich angekommen? Wir werden immer mehr. :mrgreen:

Auch ich verwende seit über 30 Jahren normales Leitungswasser als Abspüllösung. Aber ich bleibe auch dabei. Natürlich schadet es nicht, die teuren Lösungen zum Abspülen zu verwenden, außer vielleicht dem Geldbeutel.
Zudem verwende ich ein preiswertes All-in-One-System einer Drogeriekette. Auch das schon seit vielen Jahren. Man darf sich nicht verrückt machen lassen. Weder von Stimmen im Forum, noch vom Optiker.
Menicare Plus hatte ich auch mal kurz im Gebrauch, kann aber keine besere Verträglichkeit oder sonstwas gegenüber meinem preiswerten Produkt feststellen.
SP-Care von Menicon darfst du NICHT als Bentzungslösung verwenden! Es ist nur Reinger und Aufbewahrung. Das hatte ich vor Jahren mal und mir eine Linse versehentlich direkt daraus ins Auge gesetzt. Das brennt gewaltig!!!

Viele Grüße, Stephan

– Anzeige –
Kontaktlinsen Informationen
Kein Avatar

Antwort von Orchidee
25. Aug 2017, 21:38

Hallo Fenris,

zu Deiner Pflegemittelfrage kann ich jetzt nichts beitragen, aber ich spüle meine formstabilen Linsen auch mit (österreichischem) Leitungswasser ab und das seit mittlerweile 30 Jahren mit dem Segen meines vorigen Anpassers und des aktuellen Anpassers. Für den Urlaub im Ausland (insbesondere im Süden) empfiehlt sich die Mitnahme einer sterilen Kochsalzlösung, die ist aber wirklich günstig, da man ja nur wenige Tropfen braucht.
Ich habe es mal versucht, mir die Linsen direkt aus der Aufbewahrungslösung ohne Abspülen einzusetzen, war mir gar nicht angenehm und ich denke, ich habe meinen Augen damit auch einen Dienst erwiesen - Stichwort Konservierungsmittel-Allergie....

lg, orchidee

Kein Avatar

Antwort von Fenris
26. Aug 2017, 00:52

Hallo Stephan und Orchidee,

Danke für eure Antworten.

Nein, ich bin noch nicht im multifokalen Bereich angekommen, aber es geht leider ersichtlich so langsam los :-(. (Taugen multifokale Linsen denn überhaupt etwas?)

Ich erwäge in letzter Zeit hin und wieder mal auch, die Augen zu guter Letzt doch noch lasern zu lassen. Das soll aber die Weitsichtigkeit beschleunigen (laut Augenärztin). Trotzdem aber vielleicht besser, nur weitsichtig zu sein, statt beides? Ohne Linsen ist die aufkommende Weitsichtigkeit natürlich kaum merklich. Aber mit rund 6 Dioptrien kann man ohne Linsen / Brille ohnehin kaum noch etwas anderes als im Bett liegen und ein Buch aus 15 Zentimetern Abstand lesen...

Eure Aussagen in puncto Leitungswasser bestätigen auch meine Erfahrungen.

In jungen Jahren habe ich die Linsen ein paar seltene Male sogar über Nacht in Leitungswasser aufbewahren müssen ;-). Haben die immer ausgehalten. Mag aber von der Wasserqualität abhängen, die auch hier als hervorragend (annähernd keimfrei) gilt.

Das Aufbewahren in Wasser über Nacht ist wohl nicht zur Nachahmung zu empfehlen, aber dass das bloße Abspülen mit Verweis auf die Schadstoffkonzentration problematisch sein soll, erscheint etwas merkwürdig.

Wahrscheinlich bekommen die Augen jeden Tag unter der Dusche mehr Leitungswasser ab (in der Regel dann auch schon mit Kontaktlinsen) als die Linsen beim kurzen Abspülen. Mein erster Kontaktlinsenanpasser, der in Deutschland wohl sogar recht prominent bei der Einführung der "Hartschalen" mitgewirkt hatte, empfahl gegen hartnäckige Verschmutzungen sogar die Verwendung von Wasser mit Pril (!) und meint recht trocken, dass in den Reinigern sonst auch nicht viel anderes enthalten sei. Für die heutigen Generationen an Linsen ist das aber sicherlich kein guter Geheimtipp mehr.

Dass man Menicare Plus nicht zum Benetzen der Augen verwenden können soll, war mir nicht klar. Hier: https://www.linsenland.net/menicare-plu ... p-289.html steht etwa:

"Die Kontaktlinsen können vor dem Aufsetzen auf die Augen mit MeniCare Plus abgespült und benetzt werden."

Das klingt eigentlich schon so, als könne man die Linsen benetzen und dann in das Auge setzen. Aber ganz eindeutig ist die Formulierung ja nicht. Was kann/soll man denn dann verwenden? Menicare Pure etwa? So gut die Linsen von Menicon sein mögen - für die schlechte Verbraucherinformation zu deren Pflegemitteln müsste man Note sechs vergeben. Aber wahrscheinlich hat das Methode, ist es Absicht. Ich habe auch den Verdacht, dass Menicare Pure und Menicon SP Care identisch sein könnten. Allein schon die Verwendung von derart ähnlichen Bezeichnungen zwischen den drei unterschiedlichen Pflegemitteln lässt den Verdacht aufkommen, dass der Verbraucher gar nicht unterscheiden (können) soll.

Wenn ich also Menicare Plus nicht für das Einsetzen der KL verwenden soll, bleibt nur die Kombination aus Menicare Plus zum Aufbewahren / (passiv) Reinigen und dem bisher verwendeten CL22 von Optosol zum Benetzen der Linsen vor dem Einsetzen in das Auge. Oder alternativ eben der Drogeriemarkt. Ich habe mal Boston verwendet - war damals aber überhaupt nicht überzeugt. Wirklich "objektiv" kann ich dazu aber keine Aussage treffen.

Wahrscheinlich muss ich bald mal einfach wieder die Linsen wechseln. Die können sich ja auch mit der Zeit verformen und auf die Augen drücken bzw.die Sicht beeinträchtigen. Je älter man wird desto empfindlicher (trockener) werden die Augen wohl auch.... Wahrscheinlich nähere ich mich altersmäßig auch der Tragbarkeitsgrenze. Die 35 Jahre 16/24 x 7 waren sicher auch nicht nur gut für die Augen...

Viele Grüße

Fenris
Kein Avatar

Antwort von Orchidee
26. Aug 2017, 06:33

Fenris hat geschrieben:Nein, ich bin noch nicht im multifokalen Bereich angekommen, aber es geht leider ersichtlich so langsam los :-(. (Taugen multifokale Linsen denn überhaupt etwas?)
Diese Frage stell ich mir auch seit einiger Zeit... und ob ich mir das "Ausprobieren" dann überhaupt antun soll.
Fenris hat geschrieben:Ich erwäge in letzter Zeit hin und wieder mal auch, die Augen zu guter Letzt doch noch lasern zu lassen. Das soll aber die Weitsichtigkeit beschleunigen (laut Augenärztin). Trotzdem aber vielleicht besser, nur weitsichtig zu sein, statt beides? Ohne Linsen ist die aufkommende Weitsichtigkeit natürlich kaum merklich.
Kenne selbst einige, die erfolgreich gelasert wurden, aber ich denke mir dann immer: was, wenn die Werte nachher nicht passen ? Dann geht Linse oft nicht mehr und dann müsste ich noch zusätzlich eine Brille tragen. Und es gibt ja noch Fälle mit schlimmeren Nebenwirkungen :(
Fenris hat geschrieben:Aber mit rund 6 Dioptrien kann man ohne Linsen / Brille ohnehin kaum noch etwas anderes als im Bett liegen und ein Buch aus 15 Zentimetern Abstand lesen...
Doch ! Ich gehe mit meinen Werten (höher als Deine - siehe Signatur) ganz entspannt in meiner Siedlung spazieren - mein Optiker sagt, ich bin wohl so garnicht visusfixiert... ja muss nicht alles sehen und grüssen tu ich ohnehin jeden :mrgreen:
Fenris hat geschrieben:Wahrscheinlich nähere ich mich altersmäßig auch der Tragbarkeitsgrenze.
Hoffe nicht, dass es so eine Grenze gibt :o - ich kenne selbst jemanden über 60, der seine formstabilen täglich trägt.

Und um ein wenig zum Thema zurückzukommen: ich verwende Boston schon seit vielen Jahren und bin zufrieden, aber das ist halt auch eine individuelle Geschichte.

lg, orchidee

Kein Avatar

Antwort von racko
26. Aug 2017, 10:11

Fenris hat geschrieben:Nein, ich bin noch nicht im multifokalen Bereich angekommen, aber es geht leider ersichtlich so langsam los :-(. (Taugen multifokale Linsen denn überhaupt etwas?)
Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus kann ich multifokale Linsen nur anraten und empfehlen. Es gibt nichts schöneres und praktischeres! Aber vom Versuch wird man kluch, manchmal ist der Weg dahin etwas holprig - aber er lohnt sich!
Ich selbst habe stets formstabile Linsen getragen, bin jetzt leicht über 70 und könnte sie noch 'ewig' weiter tragen - bekomme jetzt aber Implantate dank Grauem Star. (Die halten dann 200 Jahre ohne Pflege!)

Das lasern ist auch noch nicht so alt, daß man schon Langzeiterfahrung damit hat. Drei Familienmitglieder von mir sind übrigens gelasert ...

Zurück zur Linsenpflege. Hygiene ist das Allerwichtigste. Dazu gehört auch der regelmäßige Aufbewahrungsbehälter Austausch. Gelegentlich evtl. auch eine Proteinentfernung, nicht nur in AiO-Lösung.
Und übrigens, ich spritze stets die Linsen mit sterilem KSL ab, vor dem Aufsetzen morgens ... (So teuer ist das auch wieder nicht) :wink:

lg, racko

Benutzeravatar

Antwort von Stephan
26. Aug 2017, 20:34

Hallo Fenris,

deine Frage "Taugen multifokale Linsen denn überhaupt etwas?" kann ich auch nur mit JA, SICHER beantworten. Natürlich geht es auch mit monofokalen Linsen und Lesebrille. Aber halt eben Brille. Und wenn ich schon Linsen trage, dann dürfen die auch ruhig alles korrigieren. Zumal Lesebrillen (ebenso wie Gleitsichtbrillen) nicht wirklich taugen um gewisse Arbeiten zu verrichten. Z.B. im Liegen Fernsehen (ok, dazu braucht es keine Lesebrille, aber die Gleitsichtbrille ist halt dann suboptimal), oder beim Renovieren daheim an der Decke arbeiten (das gibt einen super steifen Nacken), ebenso das Arbeiten am Computerbildschirm. Gleitsichtbrillenträger legen dann meist den Kopf in den Nacken um so durch den unteren Teil der Gläser zu schauen. Da braucht man schon eine spezielle Bildschirmarbeitsplatzbrille.

Und etwas anderes muss ich gerade rücken: Aus Menicare Plus kann man sehr wohl direkt die Linsen einsetzen, bzw. es zum Benetzen verwenden. SP-Care eignet sich dazu nicht. Ich fand aber damals das SP-Care auch als Reiniger nicht besser als andere Produkte und bin schnell wieder davon abgekommen.

Ich setze meine Linsen immer direkt aus der Aufbewahrungslösung in die Augen. Meine Augen vertragen wohl jede Chemie, die dafür vorgesehen ist. Und wenn ich zwischendurch mal eine Linse reinigen und wieder einsetzen muss, benetze ich sie nicht. Sie wird abgespült und gut ist.

Viele Grüße, Stephan

Kein Avatar

Antwort von racko
27. Aug 2017, 17:16

Fenris hat geschrieben: ich spüle die Linsen seit 35 Jahren jetzt unter fließendem Wasser ab (nach dem Reinigen und vor der dem Einsetzen vorausgehenden Benetzung - genau so die Empfehlung meines Optikers vor 35 Jahren). Zu meinem großen Erstaunen habe ich nun gelesen, dass die Hersteller der Pflegemittel neuerdings davor warnen als wäre deutsches Leitungswasser reines Gift.
Ja, dahinter wurde gleich Geschäftemacherei vermutet!

Was gewöhnliches Wasser angeht bei der Linsenpflege, sind hier einige Punkte aufgeführt. Eine einfache Erklärung des Sachverhaltes von irgendeinem Optiker, keine wissenschaftliche Arbeit, aber vielleicht interessant!

Leitungswasser ist natürlich nie ganz steril und überhaupt nicht desinfizierend.
Die Art der möglichen Keime hängt vom Klima, Wasseraufbereitung usf. ab.
Chlor und Kalk sind je nachdem für Weichlinsenträger ungünstig.
Bakterielle Infektionen treten vor allem in warmen Sprudelbädern (z.B. Whirlpools) auf und können in der Regel ohne Folgeprobleme behandelt werden.

Leitungswasser alleine, z.B. beim Duschen, kann kaum zu einer Infektion führen, dagegen KL oder Behälter mit Ablagerungen schon.

Abgestandenes Wasser (Tank) vermeiden. Evtl. feine Wasserfilter - kein warmes oder gar lauwarmes Wasser.
Perlatoren setzen unter anderem Kalk an.

Mineralwasser ist umstritten - auch nicht keimfrei. Kohlesäurehaltiges Mineralwasser im Notfall besser.

lg, racko

Professionellen Kontaktlinsenanpasser finden

Finde jetzt einen Augenoptiker in Deiner Nähe und lasse Dich beraten.

Du hast eine Frage oder bist ein wahrer Experte im Bereich der Kontaktlinsen?

Dann tritt unserem Forum bei. Wir freuen uns auf Dich.

Registrieren