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Thema: Ortho K Linsen für 5jährigen

Eine Frage aus der Kategorie Ortho-K-Linsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von Sonnenblume1979
25. Nov 2016, 16:57

Bei unserem Sohn wurde leider bereits jetzt mit fünf Jahren eine leichte Kurzsichtigkeit festgestellt :( . Ich mache mir große Sorgen um ihn, da in der Familie meines Vaters hohe Kurzsichtigkeit (z. T. >10 dpt) weitervererbt wird und ich habe Angst, dass er das geerbt hat. Es würde mir für ihn sehr leid tun, wenn er später mal eine sehr starke Brille tragen muss und würde ihm das gerne ersparen. Wir haben uns neulich bei einem Optiker bezüglich der Ortho K Linsen informiert, da die ja eine fortschreitende Kurzsichtigkeit bei Kindern bremsen können. Wenn die Kurzsichtigkeit im Laufe der nächsten Monate steigt, könnten wir laut dem Optiker noch vor Schulbeginn mit den Ortho K Linsen starten. Natürlich habe ich ein bisschen Angst wegen der Risiken, zumal unser Sohn ja auch noch so jung ist. Andererseits denke ich mir aber, die Risiken durch die Ortho K Linsen sind möglicherweise ein viel geringeres Übel als eine hohe Kurzsichtigkeit im Erwachsenenalter inklusive einer Einschränkung der Lebensqualität und erhöhtem Risiko für Netzhautablösung und Co.

Was mir außerdem etwas Kopfzerbrechen bereitet, ist, dass unser Sohn sehr wild und lebhaft und leider in vielen Situation auch etwas schwierig ist. Das Zähneputzen ist bis heute ein großes Problem, weil er einfach nicht kooperiert. Wenn er mich mit der Zahnbürste sieht oder ich das Wort Zähneputzen auch nur erwähne, läuft er schon davon und versteckt sich. Wenn ich ihm dann die Zähne nachputzen möchte, zappelt er wie wild herum, stillhalten geht gar nicht bei ihm. Und ich frage mich, wenn das Zähneputzen schon so ein Problem ist bei ihm, wie soll ich dann jeden Abend die Kontaktlinsen in seine Augen rein- und in der Früh wieder herausbekommen. Ich fürchte, dass wir dann neben dem Kampf mit dem Zähneputzen auch noch einen täglichen Kampf mit den Linsen haben werden inklusive davonlaufen, verstecken, rumzappeln etc.

Leider findet man im Internet noch wenige Erfahrungsberichte bezüglich Ortho K Linsen bei Kindern und ich würde mich freuen, Eltern zu finden, die damit schon Erfahrungen haben und ein bisschen erzählen könnten. Wie stark kann das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit tatsächlich gebremst werden mit den Ortho K Linsen? Wie gut klappt das tagtägliche Handling mit den Linsen? Gibt es Nebenwirkungen oder irgendwelche Probleme mit den Linsen? Was kann alles schief gehen, z. B. Hornhautschäden etc.?
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Antwort von Stephan
25. Nov 2016, 22:54

Hallo Sonnenblume,

erstmal: Willkommen in diesem Forum!

Und dann: Ich halte es für tatsächlich nicht machbar, einem zappeligen 5-jährigen formstabile Kontaktlinsen einzusetzen oder abzunehmen. Das wird für euch beide eine Folter werden! Das Längenwachstum des Augapfels und damit die fortschreitende Kurzsichtigkeit lässt sich auch durch die Linsen nicht wirklich aufhalten. Ich halte es für einen Zufall, dass gerade bei 20-25-jährigen diese Beobachtung so häufig beobachtet wird. Zufällig hört in dem Alter auch das Längenwachstum des Körpers (und seiner Bestandteile - außer Nase und Ohren -) auf. Damit kommt die Kurzsichtigkeit häufig zum Stillstand. Bei mir war es auch so. Und zufällig habe ich im Alter von 25 Jahren meine ersten formstabilen Linsen bekommen. Allerdings war ich selbst damals auch reif genug dafür. Euer Sohn ist es sicher noch nicht!

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von früchtetee
28. Nov 2016, 21:50

Ich verstehe, dass du deinem Sohn eine Kurzsichtigkeit im Alter ersparen willst, aber weiß nicht so recht was ich davon halten soll einem 5-Jährigen Kontaktlinsen einzusetzen. Von der Größe her dürfte es ja kein Problem sein aber es kann sein dass er dann für immer Angst davor haben wird wenn ihr es versucht und es nicht klappt.
Am besten redest du mal mit dem Kinderarzt darüber, der dürfte das wohl am besten wissen. Und wenn der das OK gibt kannst du deinem Sohn ja erklären dass es zwar nicht angenehm ist, aber es ihm für die Zukunft viel bringt. Vielleicht kooperiert er ja dann besser :)
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Antwort von Orchidee
29. Nov 2016, 08:51

Stephan hat geschrieben:... die fortschreitende Kurzsichtigkeit lässt sich auch durch die Linsen nicht wirklich aufhalten. Ich halte es für einen Zufall, dass gerade bei 20-25-jährigen diese Beobachtung so häufig beobachtet wird. ... Und zufällig habe ich im Alter von 25 Jahren meine ersten formstabilen Linsen bekommen.
Ab dem Moment, wo ich meine formstabilen Linsen bekommen habe, ist meine Kurzsichtigkeit nicht mehr fortgeschritten - da war ich allerdings erst 13 Jahre alt - Zufall ?


Liebe Sonnenblume,

ich hoffe Du liest noch mit: Unabhängig vom Rein- und Rausgebproblem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein 5jähriger die Disziplin hat, nicht am Auge herumzumanipulieren, wenn die Linsen drinnen sind, das ist schon für so manche Erwachsene schwierig.

Unabhängig davon, ob Du das mit den Linsen probiert, würde ich wegen der Zahnputzproblematik einen Kinderpsychologen aufsuchen, kein Kind sollte Angst vorm Zähneputzen haben....

bitte lass uns wissen, wie Du Dich entschieden hast und wie es Euch ergangen ist

liebe Grüsse,
Orchidee

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Antwort von Stephan
29. Nov 2016, 21:24

Orchidee hat geschrieben:Zufall ?
@Orchidee: Vielleicht. Jedenfalls ist meines Wissens nicht ärztlich belegt, dass formstabile Linsen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verhindern. Natürlich ist es einen Versuch wert, aber nicht auf Biegen und Brechen und gegen den Willen des Kindes, auch wenn man nur sein Bestes will. Als du mit 13 deine Linsen bekamst, hast du sie sicher selbst haben wollen? Ich würde also im vorliegenden Fall auch eher darauf hin arbeiten, dass das der Wunsch des Kindes wird. Selbst wenn das dann noch ein paar Jahre dauert. Vielleicht sollten die Brille tragenden Verwandten mit gutem Beispiel vorangehen und sich Linsen anpassen lassen? Dann werden Kontaktlinsen und der tägliche Umgang mit ihnen zur Normalität.

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von Orchidee
30. Nov 2016, 07:33

Stephan hat geschrieben:Als du mit 13 deine Linsen bekamst, hast du sie sicher selbst haben wollen?
Ja so war das. Auch damals war die Geschichte mit dem Stoppen des Fortschrittes schon ein Thema - ein Arzt hat zu meinen Eltern gesagt, wenn er ein Buch nimmt und mir auf den Kopf haut, werde ich auch nicht aufhören zu wachsen.... :shock:
Stephan hat geschrieben: Ich würde also im vorliegenden Fall auch eher darauf hin arbeiten, dass das der Wunsch des Kindes wird. Selbst wenn das dann noch ein paar Jahre dauert. Vielleicht sollten die Brille tragenden Verwandten mit gutem Beispiel vorangehen und sich Linsen anpassen lassen? Dann werden Kontaktlinsen und der tägliche Umgang mit ihnen zur Normalität.
Das halte ich für eine gute Idee !

lg, orchidee

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Antwort von Sonnenblume1979
3. Dez 2016, 16:00

Ich war gestern bei "meinem" Optiker und habe auch mit ihm darüber geredet, dass wir für unseren Sohn zwecks Myopiekontrolle Ortho K Linsen überlegen. Die Reaktion war eindeutig: Er rät dringend von den Ortho K Linsen ab. Er passt Ortho K Linsen nicht einmal bei Erwachsenen an, weil die so viele Probleme machen und schon gar nicht würde er das bei einem Kind machen Ein paar Jahre würde es gut gehen mit den Ortho K Linsen, hat er gemeint, aber dann gehen die Probleme an mit Entzündungen etc. Er hat auch gemeint, dass die meisten Augenarzt voll gegen Ortho K Linsen sind. Dafür hat er uns aber KSI Linsen empfohlen, das sind harte Kontaktlinsen, die tagsüber getragen werden, aber ein spezielles Design zur Myopiekontrolle haben. Mmmmmmh, nun bin ich also hin und hergerissen, was für unseren Sohn wohl die bessere Lösung ist. Was mir an den Ortho K Linsen halt gefällt, ist, dass man tagsüber weder Brille noch Kontaktlinsen tragen muss. Da unser Sohn sehr wild, sportlich und lebhaft ist, wäre das natürlich toll, wenn er tagsüber keinerlei Einschränkungen durch Sehhilfen hätte. Vor allem bei normalen Kontaktlinsen, die am Tag getragen werden, hätte ich große Angst, dass er regelmäßig eine verliert beim Spielen und Toben. Aber natürlich will ich nicht, dass er nach ein paar Jahren eine kaputte Hornhaut hat, das ist ja auch klar. Da ist guter Rat teuer.

Weiß von Euch wer was von den KSI Linsen? Gibt es da schon Erfahrungen? Wie gut klappt es bei einem 6jährigen Kind mit normalen Taglinsen? Wie oft geht da eine verloren? Bieten Optiker eine Versicherung gegen Verlust einer Kontaktlinse an, damit die Kosten nicht so explodieren, wenn immer wieder eine Linsen verloren geht?

Irgendwas möchte ich aber auf alle Fälle tun, denn da unser Sohn noch so jung ist, prophezeien ihm fast alle eine höhere Kurzsichtigkeit mit ziemlich viel Dioptrien und das würde mir sehr leid tun für ihn. Wahrscheinlich kann man aber auch nicht wirklich voraussagen, wie bei ihm die Kurzsichtigkeit verlaufen wird. Mein Mann ist normalsichtig und in seiner Familie ist hohe Kurzsichtigkeit ein Fremdwort. Seine Eltern sind beide normalsichtig (gewesen) und er hat elf Geschwister, von denen fast keiner Brillenträger ist. Nur ein Bruder hat eine ganz schwache Brille, alle anderen sind keine Brillenträger. Bei den mittlerweile mehr als 20 Neffen und Nichten meines Mannes setzt sich das fort, da sind auch fast alle normalsichtig (außer einem Neffen mit -5 dpt). Mein Mann hat zudem im Alter sechs oder sieben Jahren ein Auge verloren und hat aber trotzdem nie eine Kurzsichtigkeit entwickelt. Seit er knapp 30 ist, trägt er eine Brille wegen Astigmatismus, was aber eine Folge davon ist, dass er nur noch ein Auge hat. Ich selber habe eine Kurzsichtigkeit im mittleren Bereich (Die Werte von meinen Tageslinsen sind : li: sph -3,75 zyl -1,5, re: sph -4,25 zyl -1,5). In der Familie meines Vaters wird leider hohe Kurzsichtigkeit weitervererbt. Mein Vater und mein Onkel haben ca. -7 oder -8 dpt, meine Oma hat vermutlich eine mittlere Kurzsichtigkeit, meine Urgroßmutter dürfte stark kurzsichtig gewesen sein und eine Cousine meines Vaters hat -14 dpt, deren Bruder ist allerdings normalsichtig. Von den anderen Familienmitgliedern weiß ich es leider nicht. Bei meiner Mutter liegt ein "Sonderfall" vor: Bei ihr wurde in der 2. Klasse Volksschule eine leichte Kurzsichtigkeit von 0,75 dpt festgestellt, die aber nie schlechter wurde. Heute ist sie Mitte fünfzig und sie meinte neulich, dass erst jetzt, wo sie eine Gleitsichtbrille braucht, die Kurzsichtigkeit etwas zugenommen hat. Ihr Opa dürfte auch leicht kurzsichtig gewesen sein, da er mit 90 noch immer ohne Lesebrille Zeitung gelesen hat, eine Nichte von ihr (meine Cousine) hat -2, alle anderen sind normalsichtig in der Familie meiner Mutter. Weiß nicht, ob man aus dieser "Familienkonstellation" irgendwas ableiten kann, wie die Kurzsichtigkeit bei unserem Sohn verlaufen wird, dafür ist die Myopieentwicklung wahrscheinlich zu individuell. Natürlich würde ich aber hoffen, dass er die Kurzsichtigkeit von meiner Mutter geerbt hat und auch bei ihm die Kurzsichtigkeit stabil bleibt oder zumindest nicht so hoch ansteigt. Aber allzu große Hoffnungen darauf mache mir nicht, eben wegen der Familie meines Vaters und weil ja auch ich nicht normalsichtig bin. Ich habe die Kurzsichtigkeit sicher von meinem Vater geerbt, da ähnliches Beginnalter und ähnlicher Verlauf.
Ich will halt einfach nicht tatenlos zuschauen, wie die Brillengläser bei unserem Sohn immer dicker werden und er im Alltag immer mehr beeinträchtigt ist durch eine immer höhere werdende Kurzsichtigkeit. Ich möchte einfach etwas tun, das ihm helfen kann und verhindert, dass er am Ende 10 oder 15 dpt bekommt. Einfach Brille und dann zuschauen, wie die Kurzsichtigkeit steigt, das kommt für mich nicht in Frage.

Sonnenblume1979
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Antwort von racko
3. Dez 2016, 21:22

Hallo Sonnenblume!

Zunächst mal, Ortho-K-linsen würde ich für einen 5jährigen lebhaften Buben auch auf gar keinen Fall zumuten. Auch bei Nacht reibt man sich unbewußt an den Augen, Kinder evtl. sogar eher als ruhige Erwachsene. Die Prophylaktische Vorsorge ist zwar sehr gut gemeint.

Die KSI-Linsen sind wieder sehr speziell. Die Erklärung dieser Linsen kannst Du vielleicht aus dieser Seite https://www.google.de/search?client=ubu ... 8gfB_ragAQ in etwa herauslesen.
Da dürften auch die Anpasser dünn gesät sein. Die Linsen kosten sicher mehr als üblich.

In Deinem Fall würde ich vorschlagen, das Kind erstmal Brille tragen zu lassen bis zum Alter von 10 - 12 Jahren und dabei beobachten wie sich seine Myopie entwickelt, dann auf Kontaktlinsen umsteigen. Ist meine Meinung.

lg, racko

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