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Thema: Asthenopische Symptome formstabile KL

Eine Frage aus der Kategorie Formstabile Kontaktlinsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von MBachelet
15. Jan 2021, 18:10

Hallo liebe Kontraktlinsenträger.innen,

ich bin neu auf diesem Forum :), deshalb erstmal ein paar Infos zu meinem KL-Profil:
Ich bin 20 Jahre alt, Student (also viel Naharbeit), kurzsichtig und trage schon seitdem ich 10 bin fast ausschliesslich formstabile Kontaktlinsen (Menicon Z-Co), die ich bis vor ein paar Monaten sehr gut vertragen habe.
Die Werte der KL sich jetzt bei ca. - 3.5 dp auf beiden Augen stabilisiert zu haben (und
eine leichte Hornhautverkrümmung, beidseitig 0.75 dp, die durch die Formstabilität korrigiert werden)

Vor mehreren Monaten fing ich dann aber an ziemliche asthenopische Symptome und damit verbundene Kopfscherzen zu haben, meinem Augenarzt zufolge, weil Kontaktlinsen mehr Akkommodation und Konvergenz benötigen, was die Augen bei langer Naharbeit ermüdet.
Daher hat man mir statt KL eine Brille mit leichter Nahhilfe verschrieben, was die Symptome
tatsächlich reduziert hat.

Nun ist meine Frage folgende:
Ich habe über die letzten Jahre beobachtet, dass ich mit meinen Linsen immer deutlich besser sehe
als mit meiner Brille
, und dies obwohl meine KL immer um 0.25 dp weniger korrigieren (wegen der unterschiedlichen Distanz zum Auge).

Bei der Brille ist die Sicht auf Distanz immer etwas grenzwertig, mit KL sehe ich meiner Meinung nach fast "zu gut", kann die kleinsten Texte auf Distanzen lesen, die ich nie lesen bräuchte und merke, dass auf nähere Distanzen die Augen sich dadurch deutlich mehr anstrengen müssen...
Es fühlt sich genau so an wie eine überkorrigierte Brille.

Könnte es sein, dass die Konversion, die mein Augenarzt für die KL macht nicht für meine
Augen angepasst ist? Dass - durch den Druck der KL auf die Augen etwa - die Korrektur auf den
Kontaktlinsen geringer sein müsste?
Das würde nämlich die Kopfschmerzen bei KL-Tragen erklären...

Ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen!

LG
MBachelet
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Antwort von Stephan
16. Jan 2021, 21:12

Hallo MBachelet,

herzlich willkommen in diesem Forum!

Ob deine Kontaktlinsen überkorrigiert sind oder nicht, kann wohl niemand aus der Ferne beurteilen. Mit einer einfachen Lesehilfe geringer Stärke lässt sich aber auch selbst feststellen, ob damit die Fernsicht noch ausreichend ist. Damit will ich dich nicht zum dauerhaften Tragen einer billigen Lesehilfe animieren. Aber mit dieser Erkenntnis kannst du den Anpasser ansprechen. Ansonsten gibt es Kontaktlinsen-Institute, die wirklich auf Kontaktlinsen spezialisiert sind. Augenärzte sind das oft nicht.

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von MBachelet
17. Jan 2021, 13:19

Hallo Stephan,

vielen Dank für die Antwort!
Das ist eine gute Idee, ich werde im Laufe der nächsten Woche zu meinem Optiker gehen,
ein paar Leselinsen ausprobieren und schauen, ab welcher Stärke die Fernsicht nachlässt.

Das wäre schon ein guter Anhaltspunkt, ich bin gespannt was sich da ergibt!

Viele Grüsse,
MBachelet
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Antwort von Stephan
17. Jan 2021, 21:46

Hallo MBachelet,

passt denn dieser Optiker auch Kontaktlinsen an? Dann ließe sich mehr als nur mit Lesehilfen experimentieren. Die waren eigentlich nur als Selbstversuch gedacht, den du sogar in einem Drogerie-Markt durchführen könntest. Andere Läden haben ja corona-bedingt kaum geöffnet.

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von MBachelet
27. Jan 2021, 18:59

Hallo!

Also ich bin leider nicht dazu gekommen, zu dem Optiker zu gehen um mit den Linsen zu experimentieren,
war jetzt aber wie geplant bei meinem Augenarzttermin.
Momentan hatte man mir nämlich nur eine Brille verschrieben (mit +0.6dp Nahunterstützung, aber monofokal) und mit der habe ich zwar weniger Kopfschmerzen, aber sie sind immer noch nicht weg.

Da die Augenärztin nun aber weiss, dass ich mit KL schon immer besser zurechtkam als mit Brille, hat sie mir nun
vorgeschlagen, es mit multifokalen Linsen mit geringer Addition (+0.75) zu versuchen.

Was haltet ihr davon?

Ich bin einerseit hoffnungsvoll, dass dieser neue Ansatz die Lösung zu einem Alltag ohne Kopfschmerzen ist, andererseits auch
ein bisschen skeptisch, da man ja multifokale Linsen eher bei Alterssichtigkeit kriegt...
Kann die Akkommodation dadurch auf die Länge geschwächt werden und dadurch die Alterssichtigkeit früher eintreten ??

Würde mich über Feedback freuen!

MBachelet
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Antwort von MBachelet
27. Jan 2021, 19:14

PS: Ich weiss, dass die neue Frage jetzt wenig mit der Anfangsfrage zu tun hat, aber die Augenärztin hat die Messungen
nochmal gemacht und mir versichert, dass die Werte so korrekt sind, das Gefühl der Überkorrektur komme von
der Akkomodationsschwäche...
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Antwort von Stephan
27. Jan 2021, 21:57

Hallo MBachelet,

warum nicht multifokal? Die haben die Ü50-er ja nicht für sich alleine gepachtet. :)
Ich wage sogar zu behaupten, dass immer jüngere Menschen bereits Akkomodationsschwächen haben, weil sie immer mehr auf kleine (oder größere) Displays starren, die in immer demselben Abstand vor den Augen sind. Hier werden aber die Muskeln im Auge geschwächt, die Linse verhärtet noch nicht wie bei älteren Menschen. Daher wird die Altersweitsichtigkeit wahrscheinlich nicht früher einsetzen, nur ein ähnlicher Effekt. Erschreckend finde ich das aber schon!

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von MBachelet
28. Jan 2021, 15:46

Hallo Stephan,

ja, ich habe gerade mit meinem Optiker darüber diskutiert und ihn scheint das ebenfalls zu überzeugen,
er fügte dabei noch hinzu, dass es sich nur positiv auf die Stabilisierung der Kurzsichtigkeit auswirken kann
(multifokale Linsen werden ja - neben Ortho K etwa - bei jüngeren Patienten als potentielle "Myopie-Bremse" eingesetzt).

Er meinte übrigens, dass mein Problem seiner Meinung nicht ist, dass meine Akkommodationsmuskeln zu schwach sind
(die Amplituden sind eigentlich ok), sondern, dass sie zu viel angestrengt wurden und meine Augen sozusagen "loslassen" müssen.
Von daher ist es vllcht reversibel?

Jedenfalls sind die KL jetzt bestellt und ich bin gespannt sie dann auszuprobieren!
Ich kann dann ja mal berichten, wenn ich sie in ca. 10 Tagen trage..

LG
MBachelet

PS: Ja die übermässige Benutzung von Bildschirmen ist heutzutage ein echtes Problem (vor allem weil es coronabedingt
teilweise echt nicht anders geht), ich bemerke es bei mir ebenfalls und versuche daher momentan meine eigene
Benutzung so viel wie möglich einzuschränken...
Weniger Bildschirm tut sicherlich nicht nur den Augen gut ;)
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Antwort von Stephan
28. Jan 2021, 22:02

Hallo MBachelet,

an meinem Arbeitsplatz im Büro kann ich über den Bildschirm (Doppelbildschirm) hinweg aus dem Fenster in die Ferne schauen. Damit kann ich meine Augen wirklich entlasten. Denn beim in-die-Ferne-schauen werden die Muskeln entspannt. Falls das nicht geht, müsstest du üben, quasi durch den Bildschirm hindurch ins Unendliche zu gucken. Aus-dem-Fenster-gucken ist leichter. :)

Ich bin übrigens davon überzeugt, dass nicht multifokale, sondern formstabile Linsen die Kurzsichtigkeit in Schach halten. Als ich mit 25 Jahren anfing Linsen zu tragen, waren weiche Linsen noch weniger verbreitet und multifokale gab es gar nicht. Und seitdem ist meine Kurzsichtigkeit stehen geblieben. Jetzt, ich werde demnächst 60 Jahre alt, ist die Entwicklung sogar leicht rückläufig. Das führe ich aber nicht auf Kontaktlinsen, sondern auf's Alter zurück. ;)

Viele Grüße, Stephan

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