Hallo liebe Foren-Gemeinde
Um vielen die Angst vor formstabilen Kontaktlinsen zu nehmen, möchte ich gerne mal meine Anpassungs- und Eingewöhnungserfahrung schildern:
Ich trage seit meiner Kindheit eine Brille und vor einem Jahr noch hätte ich mir nie vorstellen können Kontaktlinsen zu tragen, weil mich der Gedanke von diesen "Fremdkörpern" auf den Augen immer abgeschreckt hat. Aber nachdem sich mein Arbeitskollege Kontaktlinsen (weiche) anpassen gelassen hat und mir die Vorteile - vor allem auch auf der Arbeit genannt hat, war ich gar nicht mehr so abgeneigt. Habe dann einfach mal versucht mit dem (natürlich frisch gewaschenem) Finger die Augen zu berühren und habe festgestellt, so schlimm ist das ja gar nicht. Als dann meine Frau sich auch noch nach einer mehrjährigen Linsenpause wieder weiche Kontaktlinsen anpassen gelassen hat, wollte ich es dann auch endlich mal versuchen.
So kam es dann, dass ich im August 2019 einen Termin für die KL-Anpssaung (sowie neue Brillenanpassung) bei einem Optiker in unserem Ort hatte. Zuerst wurden exakte Bilder von meinen Augen (genau gesagt von der Hornhaut) angefertigt und auf dessen Grundlage wurden mir erstmal weiche Standard-Monatslinsen bestellt. Als diese dann da waren, wurde mir die genaue Handhabung (das Auf- und Absetzen der Linsen, sowie die gründliche Pflege) erklärt, mit der ich auch sehr schnell zurecht kam. Allerdings bin ich mit diesen Standard-Linsen überhaupt nicht zurecht gekommen. Ständig starke Schwankungen in der Sehschärfe und sobald es dämmerig wurde habe ich alles verschwommen gesehen. Daraufhin wurden mir weiche torische 3 Monatslinsen individuell angepasst (ich bin kurzsichtig und habe dazu eine Hornhautverkrümmung). Nach dem Einsetzen der neuen Linsen hatte ich auf jeden Fall schon mal einen ersten Wow-Effekt. Habe die Linsen eingesetzt und nach 1-2 Liedschlägen war schon alles scharf zu sehen und auch in der Dunkelheit hatte ich keine Probleme mehr. Nach ein paar Wochen kam dann die Ernüchterung: Aufgrund meiner Arbeit als Zerspanungsmechaniker habe ich auf der Arbeit ständig mit Ölhaltiger Luft zu tun was dazu führte, dass die weichen Linsen sich (laut meinem Optiker) mit den Ölpartikeln zugesetzt haben und auch die Sauerstoffdurchlässigkeit nicht mehr richtig gegeben war. Hatte zum Schluss auch immer wieder die Probleme, dass die Ränder der Linsen sich vor dem Einsetzen einrollten/einklappten, dann musste ich mehrmals täglich die Augen nachbenetzen, da sie zur Trockenheit neigten. Das größte Problem war dann aber, dass sich die rechte Linse beim Tragen gerne mal leicht verdreht hat und dann klebte, so dass sie sich nicht mehr eigenständig ausrichten konnte. Auch das Absetzen der Linsen wurde immer schwieriger, da die Linsen immer wieder (trotz vorheriger Nachbenetzung) festklebten. Das Ende vom Lied war dass ich zum Schluss keine richtige Lust mehr hatte die weichen Linsen zu tragen...
Daraufhin hat mir mein Optiker formstabile Kontaktlinsen empfohlen. Habe dann eine Linsenpause eingelegt und es wurden nochmals exakte Bilder der Hornhaut gemacht und auf dieser Grundlage die ersten formstabilen Linsen bestellt. Wie man halt so ist, liest man sich erstmal quer durchs Internet und liest dabei sämtliche Horrorgeschichten wie z.B. sehr schmerzhaft und unangenehm in die Eingewöhungszeit, das erste Einsetzen ist der Horror, usw. Als dann die Linsen da waren und der Termin stand, war ich aufgrund dieser Geschichten natürlich sehr aufgeregt und hatte schon etwas Angst vor dem ersten Einsetzen der formstabilen Linsen.
Mein Optiker meinte vor dem Einsetzen noch, wenn die Linsen auf dem Auge sind solle ich erstmal nach unten schauen, das wäre dann am angenehmsten. Nach ein paar Sekunden war er erstaunt, weil ich schon direkt geradeaus schauen konnte. Nach dem ersten Blick aus dem Fenster kam dann auch der Mega-Wow-Effekt. So eine super Sehschärfe hatte ich weder mit Brille noch mit weichen Kontaktlinsen. Wir haben dann zusammen das Auf- und Absetzen geübt (das Absetzen zuerst mit dem Sauger, mittlerweile nutze ich nur noch die Blinzelmethode) und er hat mir genau erklärt was ich tun muss, wenn die Linsen mal verrutschen. Die Eingewöhnung in den nächsten Tagen war für mich ein Kinderspiel. Nach ca. 1 - 1,5 Wochen konnte ich die Linsen schon 11-12 Stunden am Tag tragen ohne dass sie störten. Nach 2 Wochen wurde nochmal der Sitz von den Linsen überprüft (inkl. Fluo-Test). Im großen Ganzen war der Sitz schon sehr gut aber die Beweglichkeit der rechten Linse war noch nicht zu 100% gut. Daraufhin wurde die rechte Linse noch mal leicht flacher angepasst. Der letzte Kontrolltermin (ca. 2 Wochen nach dem Tausch der rechten Linse) ergab dann ein perfektes Ergebnis. Auch die Sehstärke war einwandfrei. Links 125%, rechts 100% (und das nach über 12 Stunden Tragezeit und 8 Stunden Frühschicht). Mit Brille erreichte ich links 80% und rechts nur 60%. Ich kann die Linsen mittlerweile problemlos vom Aufstehen bis zum Schlafengehen tragen.
Für mich steht fest: Das Wechseln auf formstabile Kontaktlinsen war die beste Entscheidung und will keine anderen Linsen mehr haben. Als Pflegemittel wurde mir weiterhin das "Ever Clean von Avizor" empfohlen, da mir das Abreiben der Linsen in der Handfläche aufgrund meiner Tätigkeit als Metaller abgeraten wurde. Mit dem Pflegemittel bin ich auch super zufrieden.
Ich muss aber dazu sagen, dass dies meine persönliche Erfahrung mit der Anpassung und Eingewöhnung von formstabilen Kontaktlinsen ist. Jeder Mensch hat halt auch ein anderes Empfinden. Meine Frau möchte sich jetzt auch formstabile Linsen anpassen lassen und auch mein Arbeitskollege hat Interesse daran. Außerdem sehe ich auch den gesundheitlichen Aspekt, da die Hornhaut von dem ständigen Austausch der Tränenflüssigkeit besser mit Sauerstoff versorgt wird als mit weichen Linsen.
Lasst Euch nicht von Horrorgeschichten abschrecken, sondern macht so wie ich selbst die Erfahrung. Erst dann kann man sehen, ob man mit diesen Linsen klar kommt, oder nicht.
Liebe Grüße
Stefan
Um vielen die Angst vor formstabilen Kontaktlinsen zu nehmen, möchte ich gerne mal meine Anpassungs- und Eingewöhnungserfahrung schildern:
Ich trage seit meiner Kindheit eine Brille und vor einem Jahr noch hätte ich mir nie vorstellen können Kontaktlinsen zu tragen, weil mich der Gedanke von diesen "Fremdkörpern" auf den Augen immer abgeschreckt hat. Aber nachdem sich mein Arbeitskollege Kontaktlinsen (weiche) anpassen gelassen hat und mir die Vorteile - vor allem auch auf der Arbeit genannt hat, war ich gar nicht mehr so abgeneigt. Habe dann einfach mal versucht mit dem (natürlich frisch gewaschenem) Finger die Augen zu berühren und habe festgestellt, so schlimm ist das ja gar nicht. Als dann meine Frau sich auch noch nach einer mehrjährigen Linsenpause wieder weiche Kontaktlinsen anpassen gelassen hat, wollte ich es dann auch endlich mal versuchen.
So kam es dann, dass ich im August 2019 einen Termin für die KL-Anpssaung (sowie neue Brillenanpassung) bei einem Optiker in unserem Ort hatte. Zuerst wurden exakte Bilder von meinen Augen (genau gesagt von der Hornhaut) angefertigt und auf dessen Grundlage wurden mir erstmal weiche Standard-Monatslinsen bestellt. Als diese dann da waren, wurde mir die genaue Handhabung (das Auf- und Absetzen der Linsen, sowie die gründliche Pflege) erklärt, mit der ich auch sehr schnell zurecht kam. Allerdings bin ich mit diesen Standard-Linsen überhaupt nicht zurecht gekommen. Ständig starke Schwankungen in der Sehschärfe und sobald es dämmerig wurde habe ich alles verschwommen gesehen. Daraufhin wurden mir weiche torische 3 Monatslinsen individuell angepasst (ich bin kurzsichtig und habe dazu eine Hornhautverkrümmung). Nach dem Einsetzen der neuen Linsen hatte ich auf jeden Fall schon mal einen ersten Wow-Effekt. Habe die Linsen eingesetzt und nach 1-2 Liedschlägen war schon alles scharf zu sehen und auch in der Dunkelheit hatte ich keine Probleme mehr. Nach ein paar Wochen kam dann die Ernüchterung: Aufgrund meiner Arbeit als Zerspanungsmechaniker habe ich auf der Arbeit ständig mit Ölhaltiger Luft zu tun was dazu führte, dass die weichen Linsen sich (laut meinem Optiker) mit den Ölpartikeln zugesetzt haben und auch die Sauerstoffdurchlässigkeit nicht mehr richtig gegeben war. Hatte zum Schluss auch immer wieder die Probleme, dass die Ränder der Linsen sich vor dem Einsetzen einrollten/einklappten, dann musste ich mehrmals täglich die Augen nachbenetzen, da sie zur Trockenheit neigten. Das größte Problem war dann aber, dass sich die rechte Linse beim Tragen gerne mal leicht verdreht hat und dann klebte, so dass sie sich nicht mehr eigenständig ausrichten konnte. Auch das Absetzen der Linsen wurde immer schwieriger, da die Linsen immer wieder (trotz vorheriger Nachbenetzung) festklebten. Das Ende vom Lied war dass ich zum Schluss keine richtige Lust mehr hatte die weichen Linsen zu tragen...
Daraufhin hat mir mein Optiker formstabile Kontaktlinsen empfohlen. Habe dann eine Linsenpause eingelegt und es wurden nochmals exakte Bilder der Hornhaut gemacht und auf dieser Grundlage die ersten formstabilen Linsen bestellt. Wie man halt so ist, liest man sich erstmal quer durchs Internet und liest dabei sämtliche Horrorgeschichten wie z.B. sehr schmerzhaft und unangenehm in die Eingewöhungszeit, das erste Einsetzen ist der Horror, usw. Als dann die Linsen da waren und der Termin stand, war ich aufgrund dieser Geschichten natürlich sehr aufgeregt und hatte schon etwas Angst vor dem ersten Einsetzen der formstabilen Linsen.
Mein Optiker meinte vor dem Einsetzen noch, wenn die Linsen auf dem Auge sind solle ich erstmal nach unten schauen, das wäre dann am angenehmsten. Nach ein paar Sekunden war er erstaunt, weil ich schon direkt geradeaus schauen konnte. Nach dem ersten Blick aus dem Fenster kam dann auch der Mega-Wow-Effekt. So eine super Sehschärfe hatte ich weder mit Brille noch mit weichen Kontaktlinsen. Wir haben dann zusammen das Auf- und Absetzen geübt (das Absetzen zuerst mit dem Sauger, mittlerweile nutze ich nur noch die Blinzelmethode) und er hat mir genau erklärt was ich tun muss, wenn die Linsen mal verrutschen. Die Eingewöhnung in den nächsten Tagen war für mich ein Kinderspiel. Nach ca. 1 - 1,5 Wochen konnte ich die Linsen schon 11-12 Stunden am Tag tragen ohne dass sie störten. Nach 2 Wochen wurde nochmal der Sitz von den Linsen überprüft (inkl. Fluo-Test). Im großen Ganzen war der Sitz schon sehr gut aber die Beweglichkeit der rechten Linse war noch nicht zu 100% gut. Daraufhin wurde die rechte Linse noch mal leicht flacher angepasst. Der letzte Kontrolltermin (ca. 2 Wochen nach dem Tausch der rechten Linse) ergab dann ein perfektes Ergebnis. Auch die Sehstärke war einwandfrei. Links 125%, rechts 100% (und das nach über 12 Stunden Tragezeit und 8 Stunden Frühschicht). Mit Brille erreichte ich links 80% und rechts nur 60%. Ich kann die Linsen mittlerweile problemlos vom Aufstehen bis zum Schlafengehen tragen.
Für mich steht fest: Das Wechseln auf formstabile Kontaktlinsen war die beste Entscheidung und will keine anderen Linsen mehr haben. Als Pflegemittel wurde mir weiterhin das "Ever Clean von Avizor" empfohlen, da mir das Abreiben der Linsen in der Handfläche aufgrund meiner Tätigkeit als Metaller abgeraten wurde. Mit dem Pflegemittel bin ich auch super zufrieden.
Ich muss aber dazu sagen, dass dies meine persönliche Erfahrung mit der Anpassung und Eingewöhnung von formstabilen Kontaktlinsen ist. Jeder Mensch hat halt auch ein anderes Empfinden. Meine Frau möchte sich jetzt auch formstabile Linsen anpassen lassen und auch mein Arbeitskollege hat Interesse daran. Außerdem sehe ich auch den gesundheitlichen Aspekt, da die Hornhaut von dem ständigen Austausch der Tränenflüssigkeit besser mit Sauerstoff versorgt wird als mit weichen Linsen.
Lasst Euch nicht von Horrorgeschichten abschrecken, sondern macht so wie ich selbst die Erfahrung. Erst dann kann man sehen, ob man mit diesen Linsen klar kommt, oder nicht.
Liebe Grüße
Stefan