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Thema: Erste Linsen nach 36 Jahren Brille

Eine Frage aus der Kategorie Formstabile Kontaktlinsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von AndreasB
6. Feb 2016, 20:06

Hallo,

als ewiger Brillenträger habe ich jetzt auch meine ersten Kontaktlinsen bekommen (formstabile).

hier meine Vorgeschichte:
Ich habe eine Brille seitdem ich in den Kindergarten gegangen bin, also bereits seit über 36 Jahren. Die Brille ist also ein Bestandteil meines Lebens und Routine,
allerdings ist sie eigentlich schon seit vielen Jahren eher suboptimal.

Am linken Auge bin ich stark kurzsichtig und am rechten weitsichtig. Ich habe also einen starken Dioptrie-Unterschied zwischen beiden Augen, so dass die Brille
immer nur einen Kompromiss darstellte und ich habe mit Brille am linken Auge nur eine geringe Verbesserung der Sehstärke. Zum Lesen, wenn ich nahe rangehe ging es gerade noch so.
In die Ferne schaue ich immer mit dem rechten Auge. Eine besser angepasste Brille habe ich nie bekommen (wegen der dadurch resultierenden optischen Unterschiede)

Zu Silvester bekam ich am linken Auge eine Glaskörpertrübung, d.h. ich sehe viele Fusel im Auge, die das Lesen fast unmöglich machten bzw. nur unter schwerer Anstrengungen.
Bei der Untersuchung der Glaskörpertrübung und der Sehstärke bei der Augenärztin wurde mir geraten es doch mal mit Kontaktlinsen zu versuchen, da dadurch eine fast 100 prozentige Korrektur möglich wäre.

Ich war in Wien in einem Augenzentrum, wo Augenärzte, Optiker und Kontaktlinsennpasser vereint zusammen arbeiten. Dort wird man wirklich gründlich untersucht und auch gut beraten.
Beim ersten Termin für Kontaktlinsen bekam zuerst mal weiche Linsen zum Probieren, aber dafür war ich zu ungeschickt, ich bekam sie einfach nicht ins Auge.
Ok, dann der Versuch mit harten Linsen. Nach dem 4.,5. mal oder so habe ich es dann geschafft. Die harten Linsen haben zwar stark gekratzt - am linken mehr als am rechten Auge, aber
das Sehgefühl war gewaltig - wesentlich besser als mit der Brille. Nach ca. 15 Minuten spürte ich die rechte Testlinse kaum noch.

Ich entschied mich daher es mit den harten Linsen zu probieren. Nach ca. 1 Woche waren die angepassten Linsen auch schon da und ich ging wieder ins Studio um sie anzuprobieren.
Sie kratzten zwar immer noch, aber die Anpassern meinte nach der Kontrolle, dass die Linsen gut passen würden.

Da ich in Österreich wohne, zahlt glücklicherweise ein Großteil der Kosten die Krankenkasse. Ich musste lediglich einen Selbstbehalt von knapp 100 Euro für beide Linsen zahlen.
Als Pflege bekam ich das Boston Advance Set (Pflegemittel und Aufbewahrungslösung).

Heute am 3. Tag habe ich sie schon 9 Stunden getragen und das Fragegefühl wird schon langsam besser. Die linke spüre ich mehr als die rechte Linse, also am kurzsichtigen Auge.
Teilweise spüre ich sie kaum noch, so dass ich immer die Gefühl habe, dass ob ich sie verloren hätte.
Etwas ungewohnt ist dass ich keine Brille mehr aufhabe. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich nach der Brille greifen will, obwohl ich sie gar nicht brauche. :D

Das Sehen macht mit dem Linsen auf jedenfalls mehr Spaß als mit der Brille, also "quäle" ich mich durch die Eingewöhnungsphase. Ich hoffe und denke, dass das Fremdkörpergefühl
mit der Zeit besser wird.
Das Einsetzen ist teilweise noch mühsam, ich brauche meist so 5-6 Versuche bis sie drinnen sind. Das Rausnehmen durch den Zwinkern-Trink klappt schon besser, außer heute,
wo die rechte Linse sich im weißen Bereich versteckt hat (bekam sie aber dann doch noch raus).


Wie hoch ist eigentlich die Verlustgefahr im Alltag oder etwa beim Joggen? Ein Verlust wäre schon blöd, von den finanziellen Verlust her.
Ich weiß, dass man sie beim Schwimmen leicht verlieren kann und nicht tauchen darf. Stört mich nicht, beim Schwimmen hatte ich die Brille auch nie auf, so dass ich die Linsen auch nicht tragen werde.

Schöne Grüße
Andreas
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Antwort von Stephan
6. Feb 2016, 21:54

Hallo Andreas,

herzlich willkommen in diesem Forum. Vielen Dank für diese ausführliche Einführung. Du wirst das Sehen mit den Linsen als neue Sehqualität fühlen. Auch ich erreiche mit den formstabilen Linsen ein höheres Sehvermögen als mit der Brille. Allerdings bin ich nicht so stark kurzsichtig (auf beiden Augen).

Die Verlustgefahr ist bei gut angepassten Linsen relativ gering. Einfach herausfallen tun die Linsen nämlich nicht. Meistens verliert man Linsen durch unbedachtes Reiben im Auge. Eigentlich sollte man gar nicht reiben, solange die Linsen drin sind. Ich mach's aber trotzdem. Allerdings achte ich dabei darauf, dass das Auge wenigstens zu ist. Wenn die Linse dann verrutscht, fühle ich sie noch im Auge und brauche nicht gleich eine hektische Suche zu starten. Zum Schwimmen könnte man eine Schwimmbrille tragen. Dann bleiben die Linsen an Ort und Stelle. Beim Joggen sollte auch nichts passieren. Es besteht eher die Gefahr, dass z.B. bei trockenem Wetter der Wind Staub in die Augen treibt. Das ist mehr als unangenehm. Mir gelingt es auch nach 30 Jahren formstabilen Linsen nicht immer, den/die Fremdkörper herauszutränen. Meistens muss ich die betroffene Linse abnehmen, abspülen und wieder einsetzen. Beim Motorradfahren geht das allerdings nicht. Da muss ich tapfer sein und notfalls heftig weinend die Fahrt fortsetzen. :wink:
In diesen 30 Jahren habe ich 2 Linsen verloren. Beide wurden "vom Winde verweht", als sie unterwegs wegen eines eingedrungenen Fremdkörpers abnehmen musste. Zum Glück hatten beide Linsen bereits ein museales Alter erreicht und wären sowieso kurz darauf ausgetauscht worden. War also jeweils nicht so schlimm.
Ich wünsche dir weiterhin eine rasche Eingewöhnung!

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von racko
6. Feb 2016, 22:14

Hallo Andreas!

Willkommen in unserem Forum!

Nach 36 Jahren Brille ist bei vielen diesbezüglich das Maß voll, dazu noch den 'Schönheitsfehler' mit den unterschiedlichen Dioptrien!

Jetzt hast Du eine gute Wahl mit den formstabilen Linsen gehabt.
AndreasB hat geschrieben: Die harten Linsen haben zwar stark gekratzt - am linken mehr als am rechten Auge, aber
das Sehgefühl war gewaltig - wesentlich besser als mit der Brille. Nach ca. 15 Minuten spürte ich die rechte Testlinse kaum noch.
Das Kratzen wird bald nachlassen mit der Eingewöhnung und der Verbesserung des Tränenflusses, die Augen müssen sich auch erst umgewöhnen auf den ungewohnten Fremdkörper. Kenne ich aus eigener Erfahrung nach ebenfalls 35 Jahren bebrillt sein.
AndreasB hat geschrieben:Heute am 3. Tag habe ich sie schon 9 Stunden getragen und das Fragegefühl wird schon langsam besser.
AndreasB hat geschrieben:Teilweise spüre ich sie kaum noch, so dass ich immer die Gefühl habe, dass ob ich sie verloren hätte.
Etwas ungewohnt ist dass ich keine Brille mehr aufhabe.
Ist doch gut! :)
AndreasB hat geschrieben:Das Einsetzen ist teilweise noch mühsam, ich brauche meist so 5-6 Versuche bis sie drinnen sind. Das Rausnehmen durch den Zwinkern-Trink klappt schon besser, außer heute,
Das Einsetzen, richtig heißt es eigentlich Aufsetzen, gelingt mit der Übung auch immer besser, sicherer und schneller! Das gekonnte Zwinkern lernt mancher sein Leben lang nicht ...

Die Verlustgefahr ist recht gering wenn sie gut angepasst sitzt. Zum Schwimmen ist eine kleine Schwimmbrille empfehlenswert.

Ansonsten hat Stephan auch schon alles bestätigt! :) Wünsche Dir ebenfalls eine gute Eingewöhnungszeit!

lg, racko

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Antwort von Orchidee
7. Feb 2016, 17:17

Hallo AndreasB,

willkommen im Forum !

Gratuliere zu den neuen Linsen ! In 25 Jahren habe ich einmal eine Linse aus Unachtsamkeit verloren, die war aber gottseidank schon älter.... joggen tu ich auch regelmässig, schwimmen nur mit Schwimmbrille. Die grösste Gefahr, eine Linse zu verlieren ist wahrscheinlich beim Kampfsport.

weiterhin viel Erfolg,
Orchidee

Kein Avatar

Antwort von AndreasB
7. Feb 2016, 17:42

Danke für Eure Infos.

Tag 4 mit meinen Linsen

Schön langsam gewöhne ich mich an meine Linsen, das Tragegefühl wird schrittweise immer besser.
Oftmals spüre ich sie kaum noch, ich blinzle dann immer mehrmals um zu spüren, ob sie noch da sind -
Die Angst sie zu verlieren habe ich halt immer noch ein wenig, obwohl ich weiß, dass sie nicht so einfach rausfallen können,
Das merke ich ja, wenn ich die Linsen am Abend wieder rausnehmen will. :D

Ich war heute auch schon Joggen mit den Linsen und einer neuen Sportbrille. Das hat auch wunderbar geklappt,
Nur die Brillengläser sind immer wieder mal angelaufen. :D

Ich denke meine Linsen dürften wirklich gut angepasst sein.
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Antwort von Snoop
11. Feb 2016, 08:57

Hallo Andreas,
mir ging es ähnlich, nachdem ich 20 Jahre Brille getragen habe.
Vor allem hatte ich anfangs auch immer Angst, die Linsen zu verlieren; ist aber ungbegründet. So schnell passiert da nichts.
Trage sie problemlos beim Joggen, Tennis und Skifahren, bei letzterem zieh ich die Skibrille drüber, weil der Fahrtwind die Augen ziemlich austrocknet.
Viel Spaß weiterhin
Ralf
Kein Avatar

Antwort von Hänsel
13. Feb 2016, 16:37

Nur keine Angst. Linsen verliert man nicht so leicht, wenn sie gut angepasst sind. Es war eine Testlinse. Ganz zu Beginn ist mir mal eine Linse aus dem Auge gesprungen, weil ich die Augen gerieben habe. In den übrigen 10 Monaten war das nie mehr der Fall.
Also bleib dran!
Lg Hänsel
Kein Avatar

Antwort von AndreasB
14. Feb 2016, 16:59

Hi,

danke für eure Infos,

mit den Linsen klappt es schon ganz gut, ich spüre sie kaum noch. Rechts sehe ich noch manchmal den Rand von der Linse, denke ich.

Ich trage sie auch schon fast den ganzen Tag, ich war auch schon laufen damit, war kein Problem.
Naja manchmal schmerzt es für ein paar Minuten, da hab ich wohl was ins Auge bekommen.

Die Angst mit dem Verlieren, legt sich auch schon langsam. Ich merke ja beim Rausgeben am Abend, dass das nicht so leicht geht. ;-)
Die Zwinkre-Methode klappt auch nicht immer, und es dauert einige Zeit bis die Linsen draußen sind. Das Einsetzen klappt aber leider noch immer nicht so einfach,
ich brauche dafür schon noch einige Versuche und Zeit (vor allem links) - aber irgendwie klappt es dann doch.

Ich kann jetzt schon sagen, dass es ein Erfolg ist - die Sehleistung ist schon wesentlich besser als mit der zu schwachen Brille
(eine bessere Brille hätte optische Nachteile, aufgrund des großen Dioptrien-Unterschiedes).
Kein Avatar

Antwort von racko
14. Feb 2016, 20:59

Hallo Andreas!

Danke für Deinen Bericht. :) Es ist immer spannend wie sich Ein.- und Umstiege enwickeln.
AndreasB hat geschrieben:mit den Linsen klappt es schon ganz gut, ich spüre sie kaum noch
und es wird zusehends! Natürlich wird man die ungewohnten Linsen anfänglich schon noch manchmal spüren.
AndreasB hat geschrieben:Die Angst mit dem Verlieren, legt sich auch schon langsam.
Das vergisst man auch noch ...

Das Aufsetzen der Linsen und das Zwinkern gelingt auch alten Hasen nicht jeden Tag gleich gut und sofort auf Anhieb. Manchmal sind die Linsen ein wenig verklebt und wollen nicht gleich herausfallen.

lg, racko

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