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Thema: Der erste Kontakt....nach Hornhauttransplantation

Eine Frage aus der Kategorie Formstabile Kontaktlinsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von coco999
21. Okt 2014, 17:28

Hallo alle miteinander.
Zuerst mal vielen Dank an alle hier schreibenden, denn mit euren geschilderten Erfahrungen habt ihr mir sehr geholfen.
Nun habe ich mich hier angemeldet um anderen mit meinen Erfahrungen zu helfen. Ihr seit von ersten Moment an "live" dabei.... :wink:
Zu meiner Vorgeschichte:
Ich bin Bj.1950 und bei mir wurde vor etwa 4 Jahren Fuchs-Endotheldystrophie diagnostiziert. Die bekannte Folge daraus ist eine nicht rückgängig zu machende Eintrübung der Hornhaut, welche letztlich zur Erblindung führen würde. Aus diesem Grunde unterzog ich mich vor gut 2,5 Jahren einer Hornhauttransplantation. Zuerst am schlechteren (Keratokonus durch Hornhautschädigung) am linken Auge.
Wie schon befürchtet, gleicht nun die Geometrie der transplantierten Hornhaut einer Hügellandschaft und das Sehen ist entsprechend schlecht. Unscharf, Schatten, Doppel bis x-fach Abbildungen auf der Netzhaut usw.
Da noch grauer Star im Anfangsstadium besteht, wurde mir der Vorschlag unterbreitet, bei dieser Gelegenheit eine angepasste Linse zu implantieren. Mit dieser Verstellung konnte ich mich aber nicht so recht anfreunden, da diese Linse ja ein wächst und ich bei einer evt. nötigen erneuten Transplantation, ganz schlecht dastehen würde. Man könnte zwar diese Linse auch wieder entfernen, aber mit deutlich erhöhtem Risiko.
Was tun?
Nun, ich entschloss mich, nach Rücksprache mit meinem Augenarzt, es mit einer formstabilen Kontaktlinse zu versuchen.
Nun war ich gestern zum ersten Termin bei einem Anpasser in Bremen, der mir von meinem Augenarzt empfohlen wurde. Nach dem Vermessen des Auges bekam ich eine Test-Linse eingesetzt und der erste Eindruck war, ach du Scheixxe..... :shock:
Nein, nicht das Fremdkörpergefühl war Grund für diesen Gedanken, sonder das ich noch weniger sehen konnte als vorher.
Aber oh Wunder. Ich bekam eine Art Brillengestell für wechselbare Linsen aufgesetzt und es wurden verschiedene Linsen getestet. Von mal zu mal wurde es besser und besser. Wobei das nicht ganz einfach war, weil die Test-Linse so ihre Schwierigkeiten hatte, sich auf der Hügellandschaft zu zentrieren. Dennoch erreichte der Anpasser mit dieser "Messlinse" vorerst 80%.
Jupidu.
Keine Schatten mehr, die Schrift knackig schwarz (nicht mehr grau in grau) und gestochen scharf.
In der nächsten Woche kommt nun die erste Probelinse und dann sehen wir weiter.
Ich berichte dann, wie es mir weiter ergeht.
Ich hoffe, das ich damit anderen Menschen, die, aus welchen Grund auch immer, sich einer Hornhauttransplantation unterziehen müssen, mit meinem Erfahrungsbericht helfen zu können.

Sorry für den Roman....

LG Manfred
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Antwort von Stephan
21. Okt 2014, 23:13

Hallo Manfred,

herzlich willkommen in diesem Forum. Schön, dass du dich registriert hast und uns an deinem Einstieg in die Welt der Kontaktlinsen teilhaben lässt. Für einen Roman brauchst du dich nicht zu entschuldigen - die sind hier gerne gesehen :lol:.

Meine Fragen an dich wären:
Welchen Visus hast du denn mit Brille erreicht?
Werden dir monofokale Linsen angepasst oder multifokale?

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei deinem Vorhaben und für uns, dass wir auf dem Laufenden gehalten werden... :wink:

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von coco999
22. Okt 2014, 00:22

Hallo Stephan.
Danke fürs Willkommen.
Eine Brille habe ich nie versucht, da diese nicht in der Lage wäre die "Hügellandschaft" auch nur im Ansatz zu korrigieren.
Beim Optiker/Anpasser wurde das mit dieser "Brille mit wechselbaren Linsen" ausgetestet.
Da erreichte ich ca.50%, allerdings weit weniger scharf und klar, als mit der Testlinse.
Schatten und Irritationen sind so nicht beherrschbar.

Ach ja, mein Gesamt-Visus (also beide Augen zusammen) wurde beim letzten Augenarztbesuch mit 0,08 bestimmt. Wobei ich weiß, das mein noch nicht operiertes Auge allein bei 0,2-0,3 liegt (je nach Tagesform). Das operierte Auge zieht also (noch) alles reichlich nach unten.

Ich bin schon gespannt, wie das in der kommenden Woche sein wird, wenn dann die erste Probelinse da ist.

LG und Gute Nacht
Manfred
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Antwort von coco999
22. Okt 2014, 13:33

Ach so, heute Nacht vergessen:
Ob Mono- oder Multifokal steht noch nicht fest, bzw. wurde noch nicht drüber gesprochen.
Ich tendiere aber eher zu (unproblematischeren?) Monofokal. Werde das aber noch mit dem Anpasser bereden. Ersteinmal müssen Linsen her die keinen "Eiertanz" mehr auf meiner Hornhaut vollführen.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.....
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Antwort von Orchidee
22. Okt 2014, 13:44

Herzlich willkommen im Forum und danke für die Weitergabe Deiner Erfahrungen ! Außerdem halte ich Dir fürs gute Sehen die Daumen !

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Antwort von coco999
22. Okt 2014, 18:06

Hallo Orchidee
Vielen Dank.
Eine Frage hätte ich. Ab welcher Entfernung könnte man mit "auf Ferne" gerechnete monofokalen Kontaktlinsen gut sehen? Da habe ich null Ahnung....und noch nichts gelesen. Nur das man wohl eine Lesebrille braucht (Ok, die nutze ich eh). Aber wäre zB. Fernsehen (ca.3m) Abstand möglich?
Danke schon mal.
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Antwort von racko
22. Okt 2014, 20:52

Hallo Manfred!
coco999 hat geschrieben: Ab welcher Entfernung könnte man mit "auf Ferne" gerechnete monofokalen Kontaktlinsen gut sehen?
Ich glaube, das wird verschieden sein, je nach Addition etc.. Gefühlsmäßig alles was weiter weg als Armlänge ist!
Lasse mich aber auch gern belehren von einem Fachmann ...

lg, racko

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Antwort von coco999
22. Okt 2014, 23:20

Hallo racko
Danke für deine Antwort. Das ist doch schon mal ein Anhaltspunkt. Also sollte Fernsehe schauen kein Problem sein.
Ich muss ja eh abwarten, inwiefern dann meine Lesebrille noch brauchbar ist (1,75diop). Ich vermute mal, da wird eine neue fällig. Ebenso für den PC-Monitor. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.
Ich stelle gerade fest, obwohl ich sonst sehr geduldig bin, das ich es kaum noch abwarten kann. Der Seheindruck war einfach genial. So gut habe ich seit etwa 10 Jahren nicht mehr sehen können.

LG Manfred
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Antwort von Stephan
22. Okt 2014, 23:28

Hallo Manfred,

das mit der Armlänge kann ich nicht bestätigen - es sei denn, ich hätte Orang-Utan-Arme! :lol: Ich hatte bei meinen letzten monofokalen Linsen vor ca. 6 Jahren bereits arge Probleme, beim Autofahren den Tacho oder den km-Zähler richtig zu erkennen. Und da sitze ich auch auf Armlänge davor...

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von kera98
22. Okt 2014, 23:39

Hallo, Manfred,

ich trage auch harte Linse nach Hornhauttransplantation (auf einem Auge), habe monofokale und eine Lesebrille. Fernsehen auf 3m ist kein Problem, aber viel näher als ein Meter darf es auch nicht ran sein. Ich habe z.B. auch eine Lesebrille, die etwas schwächer ist, die nehme ich für etwas weitere Entfernungen, während ich für Lesen im Liegen/Bett 2,75 Dpt. brauche.
Das mit der Hügellandschaft der Hornhaut kann ich nur bestätigen, es runiniert das Sehen nachhaltig. Ich habe eine Fernbrille, schaffe damit aber nur einen Visus von knapp 30% und alles ist verzerrt und in unnatürlicher Form. Ich trage sie nur im allerhöchsten Notfall, im Grunde war es eine teure Fehlinvestition. Bei mir haben wegen der extremen Hüegllandschaft schließlich Sklerallinsen den Durchbruch gebracht, habe ich vor einiger Zeit hier ausführlich beschrieben.
Viel Erfolg bei Deiner Anpassung!
Kein Avatar

Antwort von coco999
23. Okt 2014, 00:48

Hallo Stephan
Na ja, ob nun 1 oder 1,5 m ist mir jetzt nicht so wichtig, solange das mit dem Fernseher geht. Wäre ja ganz nett mal wieder ein Fußballspiel, auch in der Totalen, mit Ball (und Spielern auch in grünen Trikots) zu sehen... :mrgreen:

Monofokal würde ich aus den Grunde bevorzugen, weil es Nachts nicht diese Halos (Scheinwerfer) geben sollte. Das wäre mir schon wichtig beim Autofahren. Zumal meine Frau Nachts gar nicht gerne fährt.

Hi kera98
Ein Leidensgenosse. Na dann weißt du ja nur zu gut, wie es mir geht. Mit einer Brille würde ich wohl so auf etwa 50% kommen. Aber, wie du schon schreibst, damit werden die Verzerrungen usw. nicht beseitigt. Vielleicht hole ich mir mal eine für den Notfall.
Sklerallinsen habe ich auch angesprochen. Aber zuerst sollen die "normalen" formstabilen probiert werden. Ich denke, nach meinem ersten Eindruck, das wird auch gut klappen. Jedenfalls wenn die Linse sich dann besser zentriert und nicht mehr hin und her eiert.

LG Manfred
...und schlaft gut... :wink:
Kein Avatar

Antwort von coco999
30. Okt 2014, 00:05

Liebe Leute ich kann wieder “richtig” sehen.
Zumindest auf den linken Auge.
Man ist das ein geiles feeling.
Ich war ja heute in Bremen die Linse abholen. Das ist jetzt eine Probelinse. Da wird nun in der kommenden Woche nachgeschaut wie es sich entwickelt und dann evt. noch etwas nachgebessert.

Ich habe sie gerade drin. Das Einsetzen hat etwas gedauert. Die wollte immer "flüchten".... :P
Ist aber wohl normal. Übung macht dabei ja bekanntlich den Meister.
Wie schon vermutet, muss ich mir nun noch eine Brille für den PC-Monitor besorgen, denn da ist es bei normalem Sitzabstand zu unscharf. Geht aber zur Zeit mit meiner alten Lesebrille ganz gut. Nur sitze ich da deutlich zu dicht dran, das ist auf Dauer zu unbequem.
Liebe Leute, ich bin ja geschockt.
Ab jetzt ist Fernsehen ja der Hammer. :shock:
Wir haben seit etwa 4-5 Jahren einen LCD-TV. Also ich muss ja sagen, das so ne alte Röhre da ziemlich blass gegen aussah…. Das der Unterschied so krass ist, konnte ich ja vorher nie sehen. :lol:

Störend empfinde ich die Linse kaum. Ich habe sie nun seit 2 Stunden im Auge und es fühlt sich gut an. Also ich werde da zum Glück wohl keine bis kleinere Probleme mit der Eingewöhnung haben. Bin total happy und berichte dann weiter, wie es mir ergeht.

LG und gute Nacht
Manfred
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Antwort von koaner
30. Okt 2014, 07:29

Hallo Manfred,
das sind doch mal gute Nachrichten. Herzlichen Glückwunsch zum Sehen in Full HD. Sehr schön auch, dass die Linse kaum stört.
Wenn du Dir beim Aufsetzen schwer tust, wie ist es denn beim Abnehmen? Damit verbringe ich immer gefühlt Stunden, während das Aufsetzen schnell geht.
Dann wünsche ich Dir mal ähnlich viel Glück mit der endgültigen Linse und dem anderen Auge.
Kein Avatar

Antwort von racko
30. Okt 2014, 09:51

Hallo Manfred!

Schön, daß Du schon einen Anfangserfolg hast, der Rest gibt sich noch! Geduld zahlt sich aus. :)
coco999 hat geschrieben: Das Einsetzen hat etwas gedauert. Die wollte immer "flüchten".... :P
Ist Dein Finger, auf dem die Linse liegt, naß? - Ein trockener Finger erleichtert die Sache, besonders wenn die Befeuchtung der Linse/n ein flutschiges Mittel ist. Mit gewöhnlicher Kochsalzlösung sollte es besser sein, Du spritzest ja die Linsen nach der Aufbewahrung sowieso erstmal mit KSL ab?!

@koaner
Das Abnehmen der Linse/n ist mit einem Vollgummisauger (auch Pümpel) bei vorsichtiger Anwendung überhaupt kein Problem. Die Hohlsauger sind nicht immer so funktionell.
Das 'Herausfallenlassenkönnen' ist der nächste Schritt, kann auch vom guten Anpasser gezeigt werden, geht aber nicht bei jedem Neuling gleich und sofort ...

lg, racko

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Antwort von coco999
30. Okt 2014, 13:53

@koaner
Nö, das Herausnehmen ist kein Problem.
Ich mach es, wie von @rako beschrieben, mit dem Sauger.
Das geht fix. Mit "raus Zwinkern" oder ähnlichem habe ich keine Chance. Wobei ich Gestern noch eine Methode gesehen habe, die mir Interessant erscheint und evt, auch klappen könnte. Dabei wird die Linse mit dem Oberlid quasi "abgestreift". Aber eines nach dem Anderen.

@rako
Das Problem beim rein setzen sind meine Augenlider. Die oberen "hängen" ein wenig und so bekomme ich manchmal nicht genug Platz. Ist aber, wie schon gesagt, reine Übungssache. Ich traue es mir zu in einer Woche das Problemlos hin zu bekommen. Bin ja eh dabei mir einen Platz für das Einsetzen bzw. Herausnehmen einzurichten. Ich denke ein Spiegel und sehr gute Beleuchtung ist da schon recht hilfreich. Ins Badezimmer will ich damit nicht. Da hätte ich zu viel Bammel, das mir das gute Stück im Abfluss verschwindet (ja, ich weiß, das es da Matten etc.pp gibt, aber meine Sicht "oben ohne" ist schon ziemlich schlecht).

Gestern, also am ersten Tag, habe ich die Linse dann nach 4.5 Std. raus genommen. Da wurde es langsam unangenehm, weil das Auge etwas zu trocken wurde. Nur um 3:30 wurde es ja auch einfach Zeit für die Heia.... :mrgreen:

Falls sich der eine oder andere fragt, was für ein Nachtschwärmer ist das denn.
Ich muss lange aufbleiben, da sonst eine, unter Umständen lebensbedrohliche, Unterzuckerung (Diabetes Typ1) durch eigentlich normale physiologische Vorgänge (erhöhte Insulinproduktion des Körpers zum Abbau der bei Zellerneuerung entstehenden Blutzuckers) auftreten würde/könnte. Die Tendenz dazu ist definitiv vorhanden.
Aber ich bin ja eh Rentner.... :wink:

So ihr Lieben.
Ich berichte dann weiter.
Spätestens nach dem Besuch beim Anpasser.
Bis dahin LG und munter bleiben.
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