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Thema: Motivationshilfe - multifokale Linsen

Eine Frage aus der Kategorie Formstabile Kontaktlinsen

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von Anna
13. Jan 2014, 12:32

Hallo liebe Foristen,
ich bin ganz neu hier. Habe mich angemeldet, weil ich am Wochenende meinte, unbedingt ein wenig Ansprache zu brauchen ...
Während ich auf die Freischaltung wartete, haben sich meine Probleme ein wenig gegeben, aber noch nicht ganz.
Also, ich bin Anna, 57 Jahre alt und seit ca. 35 Jahren durchgehend Linsenträgerin. Hatte immer formstabile Linsen und nie ernsthafte Probleme.
In den letzten Jahren habe ich allerdings zusätzlich zu den Linsen eine Lesebrille gebraucht. Da gerade jetzt sowohl neue Linsen als auch eine neue Brille fällig gewesen wären, habe ich den Vorschlag meines Augenarztes befolgt, es einfach mal mit Multifokalen zu versuchen. (Übrigens hat er mir ausdrücklich angeraten, bei den Harten zu bleiben.)
Mein Anpasser hat sich viel Zeit genommen, in dieser Hinsicht bin ich wirklich zufrieden.
Seit Freitag habe ich nun die multifokalen Probelinsen.

Mein Eindruck: Nahsehen (Lesen kleiner Schrift) klappt sehr gut, auch den "Härtetest" bestehen die Linsen: Ich mache hobbymäßig sehr feine Handarbeiten und bin auf gutes Nahsehen dabei angewiesen.
Nur am Rechner habe ich auf einigen Seiten, die ich regelmäßig besuche, Zoom einstellen müssen. Hier nicht, aber überall dort, wo ein Forum farbig unterlegt ist. Mein Anpasser hat mir übrigens zu diesem Punkt erklärt, dass es an der "Guckhöhe" liegt. Auch bei multifokalen Linsen ist der Nahsehbereich eher im unteren Teil der Linse. Deshalb geht Lesen eines Buches (mit geneigtem Kopf) besser als Lesen am Bildschirm, wo man den Lesestoff mehr vis-a-vis hat. Das wäre meine erste Frage ans Forum: Entspricht das auch eurer Erfahrung mit Multifokalen?

Das zweite Problem: die Fernsicht. Ich sehe um so schlechter, je mehr "Sehbereiche" im gleichzeitig im Blick haben will. Wenn ich zum Beispiel abwechselnd auf den Fernseher und auf meine Handarbeit gucke, wechsle ich zwischen zwei relativ nahen Distanzen. Das geht sehr gut - ich bin überrascht, wie gut. Beim Autofahren kann ich den Tacho gut erkennen und auch das Verkehrsschild dicht vor mir. Aber die Fernsicht (die nächste Kurve!) lässt zu wünschen übrig. Ich fahre zum Glück im Moment nur wenig und nur kurze Distanzen. Wie geht es anderen Multifokallinsenträgern mit dem Autofahren? Stellt sich da ein halbwegs sicheres Gefühl noch ein oder muss man immer Abstriche machen? Ich will ja nicht zum Sicherheitsrisiko auf den Straßen werden ... nach dem Motto "Leute, sperrt die Hühner ein, Anna fährt wieder" ...

Mit herzlichem Gruß in die Runde
Anna
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Antwort von racko
13. Jan 2014, 14:25

Hallo Anna!

Willkommen in diesem Forum!

Mit 35 jähriger Hartlinsenerfahrung, kannst Du 'glänzen' in unseren Reihen!

Deine 'Probleme' kenne ich alle aus eigener Erfahrung. Bin ebenfalls multifokal ausgestattet.

Bin allerdings über 60 und im Alter über 50 wird es oft mit der Nahsicht schwieriger. Dazu kommt noch das eingeschränkte Dämmerungssehen.

Nun muß ich Dich doch noch fragen, welches System bei Multifokal hast Du?
Hier gibt es Simultan, ein Auge für die Ferne und das andere für die Nähe, salopp ausgedrückt. Oder Alternierend mit z.B. keilförmigem Nahteil in den Linsen integriert. Nur zwei Beispiele.
Und wie hoch ist Deine Fehlsichtigkeit und Addition. Spielt auch herein.

Das Ganze scheint bei Dir noch am Anfang der Gewöhnung zu stehen! Wird also mit der Gewöhnung weniger auffällig, kann man auch sagen.
Ansonsten ist der Anpasser noch gefordert.

Ich selbst bin im -6 Dioprienbereich mit ca. 2,5 Addition. Habe natürlich auch eine Gleitsichtbrille - mit der ich nachts überhaupt nicht fahren kann und will. Die multifokalen formstabilen Kontaktlinsen sind bei mir da völlig in Ordnung.

Also, bis in einer Woche wirst Du, nach meiner Erfahrung und Meinung, schon zufriedener sein!

lg, racko

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Antwort von Anna
13. Jan 2014, 15:20

Hallo racko,
danke für die Antwort und übrigens auch danke an die Admins für die Freischaltung.
Ich habe -4 rechts und -2,75 links, dazu leichte Hornhautverkrümmung (-0,75). Das ist wohlgemerkt das, was auf dem Rezept des Augenarztes steht. Vielleicht ist der Anpasser (der mehrfach und sehr genau geprüft hat) zu leicht abweichenden Ergebnissen gekommen.
Den Linsentyp weiß ich leider nicht genau; es ist jedenfalls nicht "eine fürs Fern- und eine fürs Nahsehen". Mein Anpasser hat mir erklärt, dass die Bereiche fürs Fern- und fürs Nahsehen bei beiden Linsen "verteilt" seien, die Sichtbereiche fürs Nahsehen befänden sich eher im unteren Bereich, aber nicht nur (also nicht wie bei Bifokalen). Ich werde ihn beim nächsten Termin dazu noch einmal fragen. Der nächste Termin wird allerdings erst Anfang nächster Woche sein, weil ich Freitag/Samstag keine Zeit habe (Familienfest).
Die Linsen, die ich im Moment trage, sind übrigens Probelinsen. Mein Anpasser meinte, dass die endgültigen Linsen (die er bestellen wird, sobald ich mich definitiv entschieden habe) vom Tragegefühl her noch besser passen werden.
Ich muss viel nachbenetzen - mindestens achtmal am Tag. Ist das normal? (Ich achte auch darauf, genügend Wasser zu trinken.)
Wenn ich im Moment vom Bildschirm hoch- und aus dem Fenster schaue, geht der Übergang einwandfrei, ich erkenne sofort alles gut scharf. Probleme habe ich eher mit dem Bereich dazwischen - also dem Sichtbereich in einer Entfernung zwischen zwei und fünf Metern. Da dauert die Anpassung immer einen Moment und ich muss heftig zwinkern.

So, jetzt muss ich wieder mal ins Auto ... hoffentlich überleben das die Katzen in der Nachbarschaft 8)

Grüße von Anna
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Antwort von Peter Z.
13. Jan 2014, 15:41

Hallo Anna,

Auch ich gehöre zu den "Multifokalen" nach dem Simultanprinzip, Fernbereich in der Mitte, Nahbereich an der Periferie der Linse. Ich sehe ein "Doppelbild", das schlechte wird "ausgeknippst". Seit ca. einem Jahr gehöre ich zu dieser Gilde und die 60 Jahre habe ich vor einem Monat überschritten...
Anna hat geschrieben:Mein Eindruck: Nahsehen (Lesen kleiner Schrift) klappt sehr gut, auch den "Härtetest" bestehen die Linsen: Ich mache hobbymäßig sehr feine Handarbeiten und bin auf gutes Nahsehen dabei angewiesen.
Das funktioniert bei mir genau so.

Anna hat geschrieben:Nur am Rechner habe ich auf einigen Seiten, die ich regelmäßig besuche, Zoom einstellen müssen. Hier nicht, aber überall dort, wo ein Forum farbig unterlegt ist. Mein Anpasser hat mir übrigens zu diesem Punkt erklärt, dass es an der "Guckhöhe" liegt. Auch bei multifokalen Linsen ist der Nahsehbereich eher im unteren Teil der Linse. Deshalb geht Lesen eines Buches (mit geneigtem Kopf) besser als Lesen am Bildschirm, wo man den Lesestoff mehr vis-a-vis hat. Das wäre meine erste Frage ans Forum: Entspricht das auch eurer Erfahrung mit Multifokalen?
Grössere Schrift - also Zoom - verstelle ich nicht, aber ich habe hier in der Firma ein ähnliches Problem wie Du, ist allerdings nicht "farbabhängig". Ab und zu schiebe ich den Bildschirm weiter weg oder nehme ihn wieder näher. Der Bildschirm hier ist auch qualitativ nicht "das Gelbe vom Ei", man muss ziemlich im richtigen Winkel drauf schauen, sonst verblasst alles. Aber ich kriege hier nichts besseres (teureres). Zu Hause habe ich mit einem wesentlich besseren Bildschim wenig Mühe (EIZO).

Die "Guckhöhe" hat einen Einfluss. Ein Bildschirm, der flach auf dem Tisch liegen würde, oder sogar unter einer durchsichtigen Tischplatte, hätte Vorteile (habe ich schon so gesehen).
Anna hat geschrieben:Das zweite Problem: die Fernsicht. Ich sehe um so schlechter, je mehr "Sehbereiche" im gleichzeitig im Blick haben will. Wenn ich zum Beispiel abwechselnd auf den Fernseher und auf meine Handarbeit gucke, wechsle ich zwischen zwei relativ nahen Distanzen. Das geht sehr gut - ich bin überrascht, wie gut. Beim Autofahren kann ich den Tacho gut erkennen und auch das Verkehrsschild dicht vor mir. Aber die Fernsicht (die nächste Kurve!) lässt zu wünschen übrig. Ich fahre zum Glück im Moment nur wenig und nur kurze Distanzen. Wie geht es anderen Multifokallinsenträgern mit dem Autofahren? Stellt sich da ein halbwegs sicheres Gefühl noch ein oder muss man immer Abstriche machen? Ich will ja nicht zum Sicherheitsrisiko auf den Straßen werden ... nach dem Motto "Leute, sperrt die Hühner ein, Anna fährt wieder" ...
Dieses Problem habe ich nicht (mehr), Anfangs hatte ich das Problem mit Lichthöfen, das hat sich aber mit der Angewöhnung gegeben.

Ich gebe meine Multifokalen nicht mehr!

Gruss, Peter Z.

Kein Avatar

Antwort von Anna
13. Jan 2014, 17:17

Fernbereich in der Mitte, Nahbereich an der Periferie der Linse.
Richtig, genau das hat mir der Anpasser auch gesagt - jetzt fällt es mir wieder ein.
Am Wochenende bin ich nicht Auto gefahren. Als ich vorhin wieder am Steuer saß, merkte ich, dass es mit allen Distanzen erheblich besser ging. Ich bin gerade mal sehr zufrieden.
"Lichthöfe" sehe ich übrigens auch, vor allem fällt mir das auf, wenn ich am Fernsehen Videotext lese. Meistens ist das verbunden mit einem leicht "seifigen" Gefühl auf einem oder beiden Augen - so als ob Feuchtigkeit fehlt. Wenn ich dann nachbenetze, ist es etwas besser.
Erwähnen muss ich noch, welche ungeheure Erleichterung es ist, nicht mehr nach der Lesebrille suchen zu müssen. Das ist einfach phantastisch! Früher hatte ich jeden Tag mehrfach Gelegenheit, mich darüber zu ärgern. Zutatenlisten im Supermarkt lesen, Preisschilder lesen - Mist, Brille vergessen. Will ich im Keller an der Waschmaschine was einstellen, muss ich die Brille mitnehmen; gehe ich danach wieder hoch, vergesse ich sie garantiert unten, weil ich noch rasch Kartoffeln geholt habe. Zehn MInuten später fehlt die Brille dann wieder und ich weiß nicht, wo ich sie zuletzt gehabt habe. Eigentlich müsste ich sie ständig am Hals baumeln haben, aber dann ist sie mir dauernd im Wege. Obwohl ich seit Freitag die Multifokalen trage, ertappe ich mich immer noch jedes Mal, wenn ich nach meinem Buch greife, bei dem Gedanken: "Wo ist noch rasch die Brille?" Wurscht! Brille ade! :D

Grüße von Anna
Kein Avatar

Antwort von Fido
13. Jan 2014, 18:08

Hallo Anna
wichtig ist das du alle "Probleme" die du hast so genau wie möglich deinem Anpasser beschreibst. Denn nur er weiss was er Angepasst hat und was er sich dabei gedacht hat.
Er kennt den Visus deiner Augen, weiss welches Auge das Führungsauge ist und welche Linsen er genau mit welcher Stärke bestellt hat.
Eventuell muss nur auf einem Auge eventuell auf beiden Augen an der Stärke feinjustiert werden.
Es gibt sehr viele Kombinationsmöglichkeiten was man als Anpasser macht dazu gehören gerade bei der Multifokallinsen noch mehr individuelle Entscheidungen.

Je genauer du deinem Anpasser beschreibst in welchen Situationen was nicht funktioniert desto besser kann er darauf reagieren.
Lieber 2 Infos zuviel als eine zuwenig
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Antwort von racko
13. Jan 2014, 18:10

Anna hat geschrieben:Die Linsen, die ich im Moment trage, sind übrigens Probelinsen
Probelinsen sind oft Messlinsen - also nichts endgültiges. Da kann es schon sein, daß man Lichthöfe sieht oder sogar den Mond am Himmel doppelt!

Du darfst Dich auf noch viel bessere Linsen freuen!

lg, racko

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Antwort von Anna
15. Jan 2014, 20:34

Heute ging es nicht gut. Ich habe schon am späten Nachmittag die Linsen herausnehmen müssen, weil meine Augen total überanstrengt waren. Bei etwas fummeligen Arbeiten, wie Näharbeiten, zu denen ich früher die Lesebrille getragen habe, bekam ich ein unangenehm "ziehendes" Gefühl in den Augenmuskeln.
Ich hoffe, dass es morgen wieder besser geht. Weiß nicht, woran es liegt.

Grüße von Anna
Kein Avatar

Antwort von Anna
16. Jan 2014, 23:43

Vielleicht kann mir noch jemand etwas dazu sagen. Ich habe mittlerweile gute Seh-Ergebnisse in allen Ebenen, es ist von Tag zu Tag besser geworden.
Seit gestern merke ich jedoch, dass - wie schon oben erwähnt - bestimmte Distanzen ein schlimmes Gefühl der Überanstrengung bewirken. Das gilt vor allem für Bildschirmlesen. Aber auch bei einer Näharbeit merkte ich gestern ein unangenehmes Ziehen in den Augenmuskeln; ähnlich wie früher, wenn ich versuchte, längere Zeit ohne Lesebrille zu lesen.
Ich kann schon scharf sehen, aber es strengt sehr an.
Natürlich werde ich mit dem Optiker darüber sprechen, aber den sehe ich erst Anfang nächster Woche. Vorab würde mich interessieren: Zählt das möglicherweise noch zu den Anpassungsschwierigkeiten oder muss ich davon ausgehen, dass die Linsen für die Nahsicht einfach nicht den richtigen "Schliff" haben, die Messergebnisse von Optiker und Augenarzt also korrigiert werden müssen?

Grüße von Anna
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Antwort von racko
17. Jan 2014, 06:14

Hallo Anna!
Anna hat geschrieben: Zählt das möglicherweise noch zu den Anpassungsschwierigkeiten oder muss ich davon ausgehen, dass die Linsen für die Nahsicht einfach nicht den richtigen "Schliff" haben, die Messergebnisse von Optiker und Augenarzt also korrigiert werden müssen?
Gefühlsmäßig würde ich auf beides tippen.
Anpassschwierigkeit weiß ich nicht, eher noch Gewöhnungssache. Wenn etwas neu ist, nimmt man die Unterschiede noch als Störung auf - sie treten aber mit der Gewöhnung immer mehr in den Hintergrund. Kann aber schon mit den noch nicht ganz perfekten Probelinsen zusammenhängen. Wenn es aber langsam selber besser wird jeden Tag, ist's Gewöhnung und Gewöhnung kann am Anfang anstrengend sein. Lieber nicht übertreiben.
Das Ziehen führe ich auf 'psychologische' Anstrengung zurück - andere bekommen statt dessen Kopfweh. Man will gute Sicht 'erzwingen' und der Kopf macht nicht mit!
Also mit den neuen Linsen - gut angepasst und korrigiert - dürfte es besser werden und bei gut enden! Bin allerdings auch kein Anpasser oder Arzt :?

Wünsche Dir nochmals Geduld und Vorfreude!

lg, racko

Kein Avatar

Antwort von Anna
17. Jan 2014, 12:12

Hallo racko!
Das Ziehen führe ich auf 'psychologische' Anstrengung zurück
.. das ist ein interessanter Gedanke :mrgreen:
Ich habe ja noch einige Tage Zeit zum Probetragen. Mal sehen, wie es im Lauf des Wochenendes wird. Danke für den Zuspruch!
Sonnige Grüße von Anna
Kein Avatar

Antwort von Anna
23. Jan 2014, 19:42

So, die Multifokalen sind jetzt bestellt.
Meine Beschwerden haben sich übers Wochenende nach und nach gebessert; ich merke noch ein leichtes Anstrengungsgefühl bei längerem Bildschirmlesen, aber auch das ist besser geworden. Noch trage ich die Probelinsen, bin jetzt auf die Neuen gespannt. Danke nochmals für die Hilfe!
Grüße von Anna

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