Ich erzähle dann auch mal meine schon ca. 35 Jahre währende Kontaktlinsen-Geschichte
Ich habe meine erste Brille schon im Grundschulalter bekommen. Dass ich davon nicht begeistert war, kann man sich denken. Das war ungefähr 1966, da gab es noch nicht die schönen Kinderbrillen wie heute. Aber ich bin einige Jahre gut zurechtgekommen.
Was mich dazu bewogen hat, mit etwas über 20 (genau weiß ich es heute nicht mehr, ich dürfte zwischen 23 und 25 gewesen sein) einen Versuch mit Linsen zu machen, war nicht in erster Linie Eitelkeit, obwohl ich natürlich nach so langer Zeit die ewige Brillentragerei ziemlich satt hatte. Ich habe einige Male im unpassendsten Moment mit kaputter Brille dagesessen: Die Brillengestelle brachen einfach plötzlich entzwei. So einmal während eines Rucksack-Urlaubs irgendwo in Südfrankreich am Strand, die Brille brach am Nasensteg durch und ich hatte keinen Ersatz mit - da war ich natürlich überhaupt not amused! Der Grund war, dass ich damals - so erklärte mir mein Hausarzt - eine sehr aggressive Haut hatte, oder vielmehr, der Feuchtigkeitsfilm auf der Haut war von einer Zusammensetzung, die praktisch jedes Material angriff. So hatte ich auch bei einem Dauerkontakt mit Metallgegenständen (Nietenknöpfe an Jeans) oft schlimme Ekzeme. Metalle wurden angeätzt und Kunststoffe wurden brüchig. Ich konnte keine Ringe tragen und habe sogar die Türklinken mit dem Ellbogen aufgedrückt, um möglichst wenig Hautkontakt mit Metallen zu haben.
Nachdem mir also mehrmals schon nach relativ kurzer Tragzeit die Brille kaputt ging, entschloss ich mich zu einem Versuch mit Linsen. Es gab damals nur Hartlinsen. Ich habe meine ersten über fünf Jahre lang getragen - damals ging das noch; jedenfalls riet mir niemand davon ab. Ersetzt wurden die Linsen erst, wenn sie nicht mehr ausreichten. Jetzt trage ich, wie gesagt, durchgehend seit etwa 35 Jahren Hartlinsen. Natürlich ging hin und wieder mal eine verloren und zweimal habe ich das "Rohrknie" unterm Waschbecken aufgeschraubt, aber allzu oft ist das nicht passiert. Schwierigkeiten habe ich nur bei sehr starkem Wind, vor allem in Küstengegenden - da bin ich auf eine Sonnenbrille angewiesen, die seitlich gut schließt.
Seit vier Tagen habe ich nun multifokale Probelinsen. Die Anpassung klappt recht gut, zumal ich hier erfahren habe, dass die Eingewöhnungszeit lange dauern kann und ich Geduld mit mir selbst haben muss. Habe hier viel Interessantes über die Funktion dieser Linsen erfahren und freue mich schon auf meine endgültigen Linsen. Es ist eine Riesenerleichterung, ohne Lesebrille auszukommen, zumal ich kein sehr organisierter Mensch bin und ständig die Brille gesucht habe (und dabei regelmäßig die ganze Familie in Aufruhr versetzt habe ...).
Übrigens hat sich das Hautproblem irgendwann von selbst gegeben. Vor etwa 20 Jahren, als meine Kinder noch klein waren, hatte ich mal mehrere Monate lang schlimme Neurodermitis an den Händen, weil ich längere Zeit mit irgendeinem metallischen Gegenstand hantiert habe. Seit das abgeheilt ist, habe ich überhaupt keine Probleme mehr und trage sogar Silberschmuck, was früher gar nicht ging. Ich vermute, dass es damals eine hormonelle oder Ernährungsumstellung gegeben hat, aber nachvollziehen kann ich das nach so langer Zeit nicht mehr ... ich wundere mich nur immer wieder über diese Entwicklung, aber jetzt ist ja Ruhe.
Liebe Grüße in die Runde,
Anna