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Thema: Weiche KL - Unverträglichkeit oder Eingewöhnung?

Eine Frage aus der Kategorie Tauschsysteme

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von Marshmallowbrownie
23. Jan 2013, 10:02

Hallo liebes Forum,

seit ein paar Tagen lese ich immer mal hier im Forum rum und dachte, dass ich jetzt selbst mal mein Problem schildere.
Als ich 15 war begann ich Kontaktlinsen zu benutzen. Damals waren es weiche Linsen vom Optiker, die ich nach einer (wohlbemerkt: sehr intensiven) Eingewöhnungszeit gut vertrug. Mit jugendlichem Leichtsinn entdeckte ich, dass es KLs ja auch bei verschiedenen Drogeriemärkten gibt. Ich benutzte ca. von meinem 17. bis zum 20. Lebensjahr Kontaktlinsen aus dem Drogeriemarkt. Da waren es noch Hydrogellinsen mit einem hohen Wassergehalt. Vertragen hatte ich sie eigentlich gut, aber ich habe sie viel zu lange tagsüber getragen. Im Nachhinein: Schande auf mein Haupt :roll: Mittlerweile weiß ich, dass ich auf beiden Augen (aber besonders auf dem rechten) unter verstopften Meibomschen Drüsen leide. Die Folge ist ein schnell verdunstender bzw. verminderter Tränenfilm und trockene Augen sowie gelegentliche Lidrantentzündungen. Ich habe allerdings damit begonnen seit ein paar Wochen morgens meine Lidränder zu reinigen und benutze ein liposomales Augenspray.

Vor kurzem hatte ich einen Termin bei meiner Optikerin zum Anpassen meiner neuen KLs. Es waren die Biofinities. Ich habe nur auf dem linken Auge eine leichte Hornhautverkrümmung von -0.25, welche nicht durch spezielle KLs ausgeglichen werden muss. Meine Werte sind:

Rechts: -2.50
Links: -2.00, -0.25 40°

Zunächst habe ich die Biofinities super vertragen. Auf dem linken Auge habe ich sie garnicht gespürt, auf dem rechten Auge nur leicht. Sobald ich jedoch in eine beheizten Raum kam habe ich die KL auf dem rechten Auge permanent gespürt und besonders an der Arbeit hat mich das irritiert. Als es nach einer Woche nicht wegging hat meine Optikerin sich das ganze mal angeschaut und gesagt, dass sie sich auf dem Auge kaum bewegt und viel zu festsitzt. Da ich weiß, dass dadurch ein Sauerstoffmangel auf der Hornhaut entsteht, habe ich die KL sofort entsorgt und die mir von der Optikerin mitgegebenen Air Optix Aqua eingesetzt. Im Gegenteil zu den Biofinities wurde es direkt nach dem Einsetzen auf dem rechten Auge unerträglich. Aber wieder das Gleiche: linkes Auge hui, rechtes Auge pfui. Ich trage gerade meine Brille, weil ich ja gelernt habe und meinen Augen keine Reizung zumuten möchte.

Was ich mich allerdings frage ist dieses: Es gibt im Internet Berichte von Menschen, die auch ohne KL permanent trockene Augen hatte und extreme Probleme und mit der Biofinity oder der Air Optix Aqua super zurechtkamen. Meine Augen sind ja nicht sooo anspruchsvoll und trotzdem funktioniert es nicht. Zudem gelten ja besonders diese beiden Marken als eine der besten. Ich habe im Internet gelesen, dass man irgendwann auf harte Linsen umsteigen sollte. Allerdings kann ich mir darunter noch nicht soviel vorstellen: Fallen harte Linsen denn nicht ständig raus? Ist der Preis überhaupt zu bewerkstelligen (bin Schülerin), funktionieren harte Linsen denn überhaupt bei Augen mit einem schlechten Tränenfilm? Schließlich schwimmen sie doch auf diesem.

Vielleicht kann mir der ein oder andere ja etwas ähnliches berichten oder einen Tipp geben :D

Liebe Grüße,


Marshmallow
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Antwort von Stephan
23. Jan 2013, 14:49

Hallo Marshmallow,

keine Sorge: formstabile Linsen fallen nicht einfach aus dem Auge heraus. Ja, sie schwimmen auf dem Tränenfilm, den sie aber auf dem Auge lassen, im Gegensatz zu weichen Linsen, die die Tränenflüssigkeit auch aufnehmen. Ich selbst trage seit über 26 Jahren formstabile Linsen. Natürlich gibt es Tage, wo alles so trocken ist, dass die Augen sich etwas gereizt anfühlen. Trotzdem brauche ich aber keine linsenfreien Tage einzulegen, sondern setze die Linsen am nächsten Tag wieder unbeschwert ein. Meine Tragezeiten liegen bei ca. 17-18 Stunden täglich. Insgesamt passen formstabile Linsen und trockene Augen besser zusammen als weiche Linsen und trockene Augen.
Formstabile Linsen sind in der Anschaffung teurer als weiche Linsen. Aber in der "Unterhaltung" sind sie günstiger. Dafür hält ein Paar formstabile Linsen bei guter Pflege auch erheblich länger, als von den meisten Anpassern angegeben. Meine aktuellen Linsen werden nächsten Monat 4 Jahre alt. Damit wäre ich jetzt bei 125 EUR pro Jahr für ein paar multifokaler formstabiler Linsen. Das sind keine 11 EUR/Monat ohne Pflegemittel. Ob da deine weichen (monofokalen) Linsen wirklich günstiger sind?

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von snipercool12
23. Jan 2013, 15:49

Silikonhydrogel Linsen benötigen eine Gewöhnungszeit. Sie sind steifer als Hydrogellinsen. Die Reizung am rechten Auge KANN davon kommen. Die Air OPtix Aqua ist z.b noch um einiges steifer als die Biofinity. Vermutlich bekommst du deshalb schneller Probleme. Hätte dein Optiker eigentlich wissen sollen. :roll:

Was du ausprobieren könntest, falls du bei den Weichen bleiben willst, wären die Acuvue Oasys. Sehr elastisch und einen sehr geringen Reibungskoeffizient und sie haben einen UV-Filter. :)
Allerdings sind die auch entsprechend teuer.
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Antwort von lieschenmüller
23. Jan 2013, 21:38

Hallöchen!

Ich kann dir nur zu dem Schritt harte Kontaktlinsen raten. Ich habe auch eine sehr kurze Tränenaufrissgeschwindigkeit und habe somit trockene Augen. Mit ein paar mal am Tag nachbenetzen, vertrage ich die harten Linsen wesentlich besser als die weichen. Ich hatte zwar auch eine super gute weiche Linse die auf meine flachen Augen angepasst war...aber die hatte ich max 5Stunden am Tag drin und dann konnte ich sie nicht mehr ertragen.

Jetzt mit den harten komme ich locker auf 10Stunden. Länger brauche ich sie in der Regel nicht drin zu lassen. Also tue ich es auch nicht.

Guck doch einfach mal in deiner Umgebung, ob du da einen Optiker hast, der des öfteren harte Linsen anpasst und bitte ihn sich das mal an zu gucken. Er wird dir dann schon sagen, ob du für harte Linsen geeignet bist.

Lg
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Antwort von derGraueHase
24. Jan 2013, 17:39

Stephan hat geschrieben:formstabile Linsen fallen nicht einfach aus dem Auge heraus.
:lol:
Sie sind nicht einfach wiederzufinden in den flauschigen Teppichen englischer Hotels, im Abfluss, im Fußraum des Autos oder am Schuh klebend. Wieviele Stunden waren wir schon auf der Suche nach den harten Linsen meiner Frau und früher auch meinen eigenen!
Stephan hat geschrieben:Ja, sie schwimmen auf dem Tränenfilm, den sie aber auf dem Auge lassen, im Gegensatz zu weichen Linsen, die die Tränenflüssigkeit auch aufnehmen.
Wieso das? Die weichen Linsen sind beim Aufsetzen mit der Aufbewahrungs- oder Abspülflüssigkeit getränkt und völlig nass. Sie entziehen den Augen keine Tränenflüssigkeit. Im Gegenteil. Wenn die Linsen dann auf den Augen sind, ist die Verdunstung nicht höher als ohne Linsen. Die Oberfläche ist ungefähr gleich, und die Linsen können ja nichts verschlucken. Wenn zu wenig Tränenflüssigkeit da ist, wird es auch mit harten Linsen ungemütlich. Worauf sollen die dann schwimmen? Der Film wird bei den Bewegungen der Linsen auf den Augen verteilt und verschwindet.

@Marshmallowbrownie: wenn du 2 Typen von Silikonhydrogellinsen nicht verträgst, muss das noch lange nicht bedeuten, dass das bei allen anderen genauso ist. Da gebe ich Snipercool recht. Silikonhydrogellinsen sind alle beschichtet, sonst würden sie wie Saugnäpfe auf den Augen sitzen. Und die Beschichtung ist von Typ zu Typ unterschiedlich. Da kann es sich lohnen, noch etwas zu probieren, wenn du keine harten Linsen tragen möchtest.
Warum nimmst du keine Hydrogellinsen mehr, wenn du die gut vertragen hast?
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Antwort von lieschenmüller
24. Jan 2013, 21:07

Und wenn du davon keine Linsen verträgst, gibts ja auch noch die Biokompatiblen...wer weiß, vielleicht kommst du ja damit zurecht.
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Antwort von Orchidee
25. Jan 2013, 07:56

derGraueHase hat geschrieben:Sie sind nicht einfach wiederzufinden in den flauschigen Teppichen englischer Hotels, im Abfluss, im Fußraum des Autos oder am Schuh klebend. Wieviele Stunden waren wir schon auf der Suche nach den harten Linsen meiner Frau und früher auch meinen eigenen!
Also, ich gebe zu, ich war noch nie in einem englischen Hotel :wink: , aber meine Linsen-Suchzeit in über 25 "formstabilen" Jahren liegt vielleicht insgesamt bei 1-2 Stunden; meistens beim rein- oder rausgeben - ins Waschbecken oder auf den Boden davor.
derGraueHase hat geschrieben:Im Gegenteil. Wenn die Linsen dann auf den Augen sind, ist die Verdunstung nicht höher als ohne Linsen. Die Oberfläche ist ungefähr gleich, und die Linsen können ja nichts verschlucken.
die weichen Linsen sind wie ein Schwamm - dadurch ist die Oberfläche höher und auch die Verdunstung.
derGraueHase hat geschrieben:Wenn zu wenig Tränenflüssigkeit da ist, wird es auch mit harten Linsen ungemütlich.
Stimmt.

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Antwort von snipercool12
25. Jan 2013, 16:50

Ich hab gesagt die Air Optix sind beschichtet. Nicht alle Linse. Die Biofinity und die Acuvue kommen z.B ohne Beschichtung aus. Und die Beschichtung ist mehr für die bessere Benetzung gedacht, da Silikon wasserabweisend ist.
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Antwort von derGraueHase
25. Jan 2013, 17:58

Dazu - und auch zur Verträglichkeit - habe ich folgenden interessanten Artikel gefunden, 5 Jahre alt, aber die Linsen sind alle noch auf dem Markt:

http://www.doz-verlag.de/archivdownload/?artikelid=2752

Ganz grob zusammengefasst: die unbeschichteten Silikonhydrogellinsen sind billiger in der Herstellung, aber problematischer in der Reinigung.
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Antwort von derGraueHase
25. Jan 2013, 19:47

Man kann aus dem Artikel wohl auch schlussfolgern, dass die Klassifikation 'Silikonhydrogellinse' eigentlich nicht mehr ausreicht, so verschieden sind die Mischungen und Zusätze. Anscheinend aber hat die Industrie nicht nur das Wohlergehen der Kontaktlinenträger im Sinn, sondern vor allem auch eine kostengünstige Fertigung, weshalb man auch versucht, statt der aufwändigen Oberflächenbehandlung mit Beimischungen auszukommen und auch die Linsen wieder labbriger zu machen, um nicht verschiedene Basiskurven anbieten zu müssen.

Auf jeden Fall sind die Unterschiede zwischen einzelnen 'Silikonhydrogellinsen' so groß, dass es sich bestimmt lohnt, verschiedene andere Typen zu testen, wenn man nicht gleich klarkommt.
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Antwort von snipercool12
26. Jan 2013, 17:41

@ derGraueHase

Wo steht denn in dem Artikel, dass billigere unbeschichteten Silikonlinsen schwieriger zu reinigen sind? So weit ich mich erinnern kann haften z.B an den Air Optix Night & day die Amöben am besten. Und guck dir mal die beschichteten Linsen genau an. Durch den höheren Modulus bekommst du mehr Probleme mit den Augenlidern und es können Schäden bei der Hornhaut auftreten. Die haben nicht nur Vorteile.

Härtere Linsen haben auch gerade mal zwei Basiskurven. Auch nicht so der dolle Bringer. Wenn man unbedingt ne top angepasste Linse will, dann muss man ohnehin auf eine min 3 Monatslinse umsteigen. Da haste dann freie Auswahl in Sachen Basiskurven. :lol:

Die Entwicklung geht in Sachen Augengesundheit nicht unbedingt in eine negative Richtung.
Kein Avatar

Antwort von derGraueHase
26. Jan 2013, 19:24

Ich habe es so verstanden, dass einhergehend mit der schlechteren Benetzung tendenziell die Anfälligkeit für Lipidablagerungen zunimmt, die sich besonders mit All-in-One-Lösungen nicht ausreichend entfernen lassen. Deshalb auch am Schluss der Ausblick auf Tageslinsen, bei denen das keine Rolle spielt.

Dass billige Linsen schlechter sind, steht so nicht drin, und das habe ich auch nicht behauptet. Sondern dass man auf die Beschichtung verzichtet, um den Herstellungsprozess einfacher und billiger zu machen und stattdessen Materialbeimischungen oder -aufbereitungen verwendet, die den gleichen Effekt mit weniger Aufwand erzielen. Eine ganz eindeutige Aussage gibt die Studie nicht her. Vielleicht beziehen sich die in der Einleitung genannten Probleme der Nutzer ganz allgemein auf Silikonhydrogellinsen im Gegensatz zu silikonlosen Hydrogellinsen.

Es haben ja auch beschichtete Silikonhydrogellinsen bei der Benetzung nicht besonders gut abgeschnitten, weil wohl die Schicht zu dünn ist: "Die Analyse der Oberflächen von PureVision und AIR OPTIX Night&Day ergab, dass sie nur teilweise effektiv beim Maskieren des Silikons sind".

Bei der PureVision kann ich das selbst bestätigen, deren Verträglichkeit finde ich grenzwertig, sie ist stumpf und ist auch schlecht zu reinigen. Bei Multifokallinsen habe ich halt leider wenig Auswahl, und nur ganz wenige sind aus neueren Materialien. Daher auch mein Irrtum mit der Beschichtung, mein Überblick beschränkt sich auf die Linsen, die für mich in Frage kommen.

Auf jeden Fall war dein Einwand sehr gut, nur dadurch bin ich durch gezielte Suche auf diesen Artikel gestossen und konnte mich auf den neuesten Stand brinngen. Sonst bekommt man im Internet oft veraltete Informationen zu lesen.

Was ich nicht verstehen kann: ausgerechnet diejenigen Linsen, die angeblich ununterbrochen getragen werden können, sind anfälliger für Verschmutzungen als solche aus älterem Material. Wie passt das zusammen - Lipidablagerungen und unterbrechungsfreies Tragen?

3-Monatslinsen oder Jahreslinsen: erstmal nicht. Es würde mir wahrscheinlich ähnlich wie Lieschenmüller ergehen.
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Antwort von snipercool12
26. Jan 2013, 21:02

Hab nix gelesen, dass nichtbeschichtete Linsen eine höhere Anfälligkeit für Lipidablagerungen haben. Sonst würde die Biofinity wohl auch keine Zulassung für 30 tägiges ununterbrochenes Tragen bekommen. Und mit der mechanischen Reinigung dürften diese Ablagerungen ohnehin kein Problem mehr darstellen.

Bloß weil der Herstellungsprozess billiger wird, muss er ja nicht auch schlechter werden. Die Technik schreitet voran und macht teure Bearbeitungsvorgänge überflüssig.

So neu sind z.B die Night and day linsen nicht. Haben auch schon 10 Jahre auf dem Buckel.

Es gibt aber auch schon recht gute 3 monatslinsen aus silikonhydrogel die auch bestimmt gut für trockene Augen sind
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Antwort von derGraueHase
26. Jan 2013, 22:07

snipercool12 hat geschrieben:Sonst würde die Biofinity wohl auch keine Zulassung für 30 tägiges ununterbrochenes Tragen bekommen. Und mit der mechanischen Reinigung dürften diese Ablagerungen ohnehin kein Problem mehr darstellen.
Wie willst du die mechanisch reinigen, während sie ununterbrochen getragen werden? Weshalb sowas zugelassen wird, das ist genau mein Problem.
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Antwort von snipercool12
26. Jan 2013, 23:35

Selbst wenn es so wäre, weißt du nicht wie problematisch das ganze ist. Außerdem sind diese Ablagerungen auch vom Träger abhängig. Und Kontrolle vom Anpasser ist sowieso notwendig beim Dauertragen.
Das Dauertragen ist allgmein ne Sache für sich, wegen dem höheren Risiko einer Hornhautentzündung.

Man müsste sie halt einmal am Tag raustuen und reinigen. Klar, im Auge kann man sie nicht mechanisch reinigen. :lol:
Vermutlich gehts auch ohne Reinigung. Oder es gibt evtl Reinigende Augentropfen..............
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