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Thema: Kontaktlinsen + Leitungswasser

Eine Frage aus der Kategorie Infos und Produktneuheiten

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Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

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Frage von racko
3. Feb 2013, 18:45

Immer wieder wird im Forum dieses Thema angeschnitten.
Die Acanthamöbe hat es übrigens sogar zum Einzeller des Jahres 2012 gebracht! (Deutsche Gesellschaft für Protozoologie)

Zufällig bin ich nun auf eine Abhandlung gestoßen und möchte einige Fakten dazu zitieren und kann somit manche Gemüter beruhigen ..., bzw. etwas informieren.
Selber benutze ich auch immerLeitungswasser zum Ausspülen, die Linsen aber spritze ich immer nach dem Wasserstrahl noch mit Kochsalzlösung ab.

Durch den Hinweis von manchen Herstellern, daß kein Leitungswasser zum Spülen von Kontaktlinsen und Behältern verwendet werden soll oder darf, kam sofort der Verdacht auf, daß die Pflegemittelindustrie hier Geschäftsinteressen zeigt.
Leitungswasser ist natürlich nie ganz steril und überhaupt nicht desinfizierend. Die Art der Keime hängt vom Klima, Wasseraufbereitung usf. ab. Chlor und Kalk sind je nachdem für Weichlinsenträger ungünstig.

Bakterielle Infektionen am Auge treten vor allem in warmen Sprudelbädern (z.B. Whirlpools) auf und können in der Regel ohne Folgeprobleme behandelt werden.

Acanthamöben sind das größere Problem und diese Infektionsbehandlung muß sehr rasch erfolgen, ist aber sehr selten.
Acanthamöben ernähren sich von Bakterien und die Infektion ist sehr oft von einer leicht diagnostizierbaren bakteriellen Infektion begleitet.
Da stellt schon ein nur mit Wasser gespülter Linsenbehälter einen Nährboden dar - oder kann.
Um sich im Auge einnisten zu können bedarf es nur einer kleinen Verletzung der Augenoberfläche.

Leitungswasser alleine, z.B. beim Duschen, kann kaum zu einer Infektion führen, dagegen KL oder Behälter mit Ablagerungen schon.

Abgestandenes Wasser (Tank) vermeiden. Evtl. feine Wasserfilter - kein warmes oder gar lauwarmes Wasser.
Perlatoren setzen unter Anderem Kalk an. Darauf können sich Acanthamöben festsetzen.

Mineralwasser ist umstritten - auch nicht keimfrei. Kohlesäurehaltiges Mineralwasser im Notfall besser.

Wer an diesem Link, ein PDF, interessiert ist, kann ich es als "PN" zusenden. Das Original hier ist von einem Optiker und keine wissenschaftliche Arbeit, sondern soll eine einfache Erklärung des Sachverhaltes sein. (Von mir hier verkürzt von 4 Seiten DIN A 4.)

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Antwort von Fuzzy
3. Feb 2013, 19:21

Hallo,

Sehr interessantes Thema, vor allem da ich mit meinen formstabilen Linsen jetzt auf Boston Advance umgestiegen bin (tolle reinigungswirkung und Null Ablagerungsprobleme mehr!!!)

Ich hab jetzt ehrlich gesagt auch den Reiniger mit Wasser abgespült. Es geht einfach viel besser. Wasserqualität ist hier super. Vielleicht mache ich es jetzt so, dass ich einfach noch mit Aufbewahrungslösung abspüle, bevor ich sie in den Behälter lege. Ebenso in der Früh vor dem Aufsetzen, also in der Früh kein Wasser drauf.

Denkt ihr, das ist ok? Oder brauch ich wirklich Kochsalzlösung?

Bausch und Lomb stellt offensichtlich die Anleitungen um, bei dem einen schreiben sie ja kein Leitungswasser und beim anderen mit viel frischem Leitungswasser abspülen.

Liebe Grüsse, Fuzzy (die an dem PDF interessiert wäre...)
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Antwort von racko
3. Feb 2013, 20:51

Hallo Fuzzy!
Fuzzy hat geschrieben: dass ich einfach noch mit Aufbewahrungslösung abspüle, bevor ich sie in den Behälter lege. Ebenso in der Früh vor dem Aufsetzen, also in der Früh kein Wasser drauf.
Das geht natürlich auch. Ich nehme Kochsalzlösung nur weil sie billiger ist als die Aufbewahrungslösung (Simplus),
weil sie ebenso steril ist und außerdem der Tränenflüssigkeit "sehr nahe steht"!
Wenn Du eine Probe auf die Lippen nimmst - schmeckt wie Tränen - egal welche!

lg, racko

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Antwort von Stephan
3. Feb 2013, 22:13

Hallo racko,

auch ich hätte Interesse an diesem Artikel, obwohl ich ziemlich unbedarft seit über 26 Jahren meine Linsen mit Leitungswasser abspüle und ggf. direkt einsetze.
Wie lange hast du die Kochsalzlösung im Anbruch? Wie lange bleibt die steril? Über die Luft können Keime an die Kochsalzlösung übertragen werden, und die steht dann im nicht immer kühlen Bad.
Da fällt mir ein, dass ich unsere Perlatoren längst entkalken wollte...

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von racko
3. Feb 2013, 23:47

Hallo Stephan!
Stephan hat geschrieben:Wie lange hast du die Kochsalzlösung im Anbruch?
Ist eine 355 ml Flasche und da habe noch nie/nicht Buch geführt! Probleme sind auch noch nicht aufgetreten.

Verschließe sie sofort nach Gebrauch, die Kanüle ist nur haardünn (also kein großes Einfallstor) und steht bei mir im Küchenschrank - kühle Ecke!

lg, racko

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Antwort von snipercool12
4. Feb 2013, 15:37

mich würde es auch interessieren.

@Stephan

Es muss ja auch nix passieren. Aber man hat halt ein höheres Risiko. Wenn man die weichen Linsen beim schwimmen trägt dann ist die Wahrscheinlichkeit so eine Hornhautenzündung zu bekommen, in etwa 114 mal so groß wie in der Lotterie zu gewinnen. hab ich zumindest mal gelesen. :)
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Antwort von lieschenmüller
4. Feb 2013, 20:41

Ja nu...bei den weichen können sich ja auch die Bakterien oder sonstiges Getier im Produkt festsetzen. Bei den harten ist das ja nicht möglich und beim Schwimmen, sollten die Dinger eigentlich gar nicht vorhanden sein, da das Wasser ja gechlort ist.

Ich gehe mal fast davon aus, daß die Viecher bei den harten weniger Chancen haben sich auszubreiten, da sie ja doch recht schnell vom Tränenfilm weggespült werden. Fast zu vergleichen mit Wasser, welches während des Duschens ins Auge kommt.

Ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen, mache mir da aber wenig Sorgen drum.
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Antwort von snipercool12
4. Feb 2013, 21:14

Hartlinsenträger sind nicht davor geschützt. Es tritt zwar seltener auf, aber es tritt auf.
Wir berichten über eine Amöben-Keratitis bei einer 49 Jahre alten Trägerin von harten Kontaktlinsen, die nach einem Saunabesuch und Traumatisierung der Hornhaut beim Herausnehmen der Kontaktlinse auftrat. Die Patientin zeigte den typischen Befund einer äußerst schmerzhaften Keratitis mit Hornhautringinfiltrat. Die Infektion konnte konservativ nicht beherrscht werden. Erst nach zweimaliger perforierender Keratoplastik war eine Heilung über einen Nachbeobachtungszeitraum von 3 Jahren möglich.
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Antwort von snipercool12
4. Feb 2013, 21:32

Was ich aber nicht begreife, ist warum sich die Angaben zur Abtötung der Acanthamoeba castellani Zysten so weit auseinander gehen. Laut dem Bericht hier dauert es 7 Stunden in 3% Peroxid. Laut eines anderen Berichtes Tötet ein normales einstufen peroxidmittel mit Kat schon alle Entwicklungsstadien ab.
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Antwort von Stephan
4. Feb 2013, 21:37

Hallo!

Was schließen wir daraus? Nicht in die Sauna gehen. :mrgreen: Ich mag's sowieso nicht wegen meines Varizenproblems. Und Hitze mag ich generell nicht. Deshalb schließe ich diese Möglichkeit der Kontaminierung für mich aus.

Nach Lektüre des Artikels muss ich ja feststellen, dass ich 26,5 Jahre lang quasi alles falsch gemacht habe und meinem Schöpfer danken muss, dass bis heute noch nichts passiert ist. :shock:
Aber ich setze weiter wohl auf meine Glückssträhne und mache weiter (fast) wie bisher... Wobei: Im Lotto habe ich noch nie etwas gewonnen! :roll:

Immerhin habe ich unsere Perlatoren jetzt mal frisch entkalkt. Und vielleicht kaufe ich mir sogar bei nächster Gelegenheit mal wieder eine Kochsalzlösung zum Abspülen der Linsen. Den Linsenbehälter könnte ich mal wieder auskochen. Wie verhält es sich eigentlich mit antibakteriellen Linsenbehältern? Ich verwende nämlich seit einger Zeit nur noch solche...

Viele Grüße, Stephan

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Antwort von snipercool12
4. Feb 2013, 21:43

In Linsenbehälter setzen sie sich auch gerne fest. :P

Du kannst es auch durch die Dusche oder Schwimmbad tauschen. Muss ja nicht die Sauna sein. :P

Vermutlich wird auch nie was passieren, aber frag mal das Mädel aus dem Rückwärts-Blog was die von deiner Meinung hält. Die hat vor kurzen ihre Op hinter sich. :?
Alle Acanthamoeba-Keratitis-Patienten waren Kontakt- linsen-Träger, wobei in 5 Fällen weiche und in zwei Fällen harte Kontaktlinsen involviert waren
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Antwort von Stephan
4. Feb 2013, 22:03

Hi Snipercool,

ich gehe auch nicht gerne schwimmen (und wenn, dann ohne Linsen) und auch beim Duschen trage ich absolut nichts. :lol:

Stephan

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Antwort von snipercool12
4. Feb 2013, 22:05

Aber du spülst deine Linsen mit Leitungswasser ab. :P :lol:

Was vielleicht auch noch interessiert.
Acanthamoeben verfügen
über ein sehr gutes Anhaftungsvermögen an Kunststoffe.
Bereits nach 10 Sekunden Abspülen mit einer mit
Acanthamoeba kontaminierten Lösung sind auf Kontaktlinsen
Acanthamoeben nachweisbar.
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Antwort von Stephan
4. Feb 2013, 22:24

Ja, ist ja schon gut.
Diese Amöben gibt es sicherlich schon länger als Kontaktlinsen. Und bis jetzt ist es doch immer gut gegangen. Ein klein bisschen risikofreudig bin ich auch. :mrgreen:
Sodele, ich geh' jetzt gleich mal meine Linsen ausziehen und wässern.Bild

Gruß, Stephan

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Antwort von racko
5. Feb 2013, 14:31

Also, ich wollte keinesfalls jemand' verunsichern mit diesem Thema Leitungswasser & Co !
War mehr gedacht zur *Beruhigung* - wegen den zum Glück sehr seltenen Acanthamöben.

Aber es gibt immer wieder Leute, die schon krank werden, wenn sie nur an Leitungswasser denken und kaufen das Wasser lieber in Flaschen verpackt! Dabei ist unser Leitungswasser meistens sauberer und hygienischer als mancher "Sprudel" !

lg, racko

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