Die Online-Ratgeber-Plattform mit Hinweisen und Tipps von und für Kontaktlinsenträger

Thema: Wie findet man passende Multifocal-Linsen

Eine Frage aus der Kategorie Tageskontaktlinsen

Sehen.de

Infos zur Kontaktlinse und Brille.
Jetzt besuchen

Seh-Check.de

Kostenlose Online-Seh-Checks.
Jetzt besuchen

Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

Kein Avatar

Frage von Erdhoernchen
18. Mai 2012, 17:22

Hallo,

ich bin neu hier und habe gleich mal eine Frage:

Seit mehr als 20 Jahren trage ich Einstärken-Linsen und hatte mit den Jahreslinsen von Menicon nie Probleme. Vor gut 1 Jahr hat mich dann ein Optiker, der angeblich Spezialist für Kontaktlinsen ist, auf Monatslinsen umgestellt, weil das heute angeblich Stand der Technik ist, da durch den häufigeren Tausch die Hygiene verbessert wird. Mein alter Optiker hatte leider das Geschäft geschlossen, so dass ich mich auf die Suche nach einem neuen Spezialisten machen musste. Hier wurden mir Focus Dailies empfohlen. Mit den Einstärkenlinsen kam ich auch ganz gut zurecht, obwohl ich das Gefühl hatte, dass es mit den Jahreslinsen noch besser war bzw. waren damit die Augen nicht so trocken. Mit trockenen Augen hatte ich bei den Menicon-Linsen eigentlich nie Probleme. Bei den Dailies benötige ich ab und an Benetzungsflüssigkeit zwischendrin.

Seit einigen Monaten habe ich nun auch mit Nahbereich Probleme (Alterssichtigkeit). Da wurden mir dann die Multifocal-Linsen von Focus Dailies empfohlen. Allerdings habe ich hier jetzt häufig Probleme, dass ich im Nahbereich nicht sehr gut sehen kann. Ich muss Zwinkern, damit sich der 'Schleier' auflöst. Kleinere Schriftgrößen sind nur mit Mühe zu lesen. Das Problem verstärkt sich noch, wenn die Linsen einige Tage getragen wurden. Nicht dauerhaft, sondern so, wie ich vorher auch die anderen Linsen getragen habe. Da ich auch das Pflegemittel (titmus H202) wechseln musste, da es nicht mehr erhältlich ist und somit auf ONS umgestiegen bin, frage ich mich, ob es an den Linsen liegt oder mehr an dem Pflegemittel.

Ein Besuch beim Augenarzt brachte auch keine Klarheit. Auch hier sah ich mich einem unbekannten Arzt gegenüber, da mein alter Augenarzt in den Ruhestand getreten war. Der Neue hat sich nicht dafür interessiert, was ich für Linsen trage. Er meinte nur, dass ich nicht so häufig Linsen tragen soll, da das nicht gut für die Augen sei. Wie gesagt, ich hatte früher nie Probleme damit und mir hat auch nie der Arzt gesagt, dass man nicht jeden Tag Linsen tragen darf. Für mein Problem im Nahbereich hat er sich nicht interessiert. Er war mehr an den IGEL-Leistungen und einem weiteren Besuch von mir ohne Linsen und mit Brille interessiert.

Ich würde gerne weiterhin Linsen tragen, muss aber unbedingt das Problem im Nahbereich in den Griff bekommen. Eine zusätzliche Brille nur für den Nahbereich finde ich sehr lästig, da man so ja immer schon zwei Brillen (Korrektionsbrille, falls mal was mit den Linsen sein sollte) und Sonnenbrille in der Tasche trägt. Bei einer Gleitsichtbrille hört man ja auch immer wieder, dass man hier sehr abhängig von der Qualität des Optikers ist. Somit würde ich lieber bei den Linsen bleiben, da ich auch damit deutlich besser sehe.

Trägt hier jemand Multifocal-Linsen und kommt gut damit klar? Wer hat einen Tipp für mich, wie ich mein Problem lösen kann.

LG
Erdhörnchen
Kein Avatar

Antwort von Erdhoernchen
2. Jun 2012, 12:17

Gibt es hier wirklich niemanden, der mit Multifocal-Linsen Erfahrungen hat und mich an diesen Erfahrungen teilhaben lassen möchte?

LG
Erdhörnchen
– Anzeige –
Kontaktlinsen Informationen
Kein Avatar

Antwort von derGraueHase
2. Jun 2012, 13:28

Doch, gibt es schon. Aber es gibt nicht den ultimativen Tip. Ich selbst habe seit ca. 12 Jahren Multifokallinsen und komme gut klar damit. Es hat allerdings eine Weile gedauert, bis die bestmöglichen Linsentypen und -stärken gefunden waren (rechts und links verschieden). Beim Lesen in dunkler Umgebung muß man Abstriche machen, das läßt sich nicht ändern. Jede Verbesserung der Nahsicht geht auf Kosten der Fernsicht. Da bei Dir die Alterssichtigkeit gerade erst anfängt, ist dieses Problem noch nicht so ausgeprägt und es läßt sich bestimmt eine gute Lösung finden.

Weil nicht nur die Wahl des richtigen Fabrikats, sondern auch der richtigen Stärke (und Addition für den Nahteil) wichtig ist - die Brillenwerte sind nur ein erster Anhaltspunkt - wirst auf jeden Fall mehr als einen Versuch brauchen und solltest Dich nicht so schnell entmutigen lassen.

Du solltest Dich auf jeden Fall nicht von einem x-beliebigen Optiker beraten lassen, sondern von einem, der mit Multifokallinsen Erfahrung hat. Idealerweise ist er älter als 50 Jahre und trägt keine Brille. Dann nämlich trägt er höchstwahrscheinlich selbst Multifokallinsen. Zumindest aber sollte es kein ganz junger Anfänger sein.

Was die Fabrikate betrifft: wenn der Optiker nicht auf Anhieb das bestmögliche findet, solltest Du auf jeden Fall PureVision multifocal von Bausch & Lomb und ProClear multifocal von Coopervision probieren.
Benutzeravatar

Antwort von Stephan
2. Jun 2012, 23:06

Hallo GrauerHase,

ich habe noch bei keinem Optikerladen Angestellte gesehen, die keine Brille tragen. Wenn sie nicht fehlsichtig sind, tragen sie aus Werbegründen Brillen ohne Brechkraft. So ist jedenfalls mein Eindruck. Insofern muss man wohl in ein reines Kontaktlinseninstitut gehen und nach einem mindestens gleichaltrigen Anpasser forschen...

Gruß, Stephan (der aus dieser Nummer raus ist, weil er formstabile multifokale Linsen trägt)

Kein Avatar

Antwort von derGraueHase
3. Jun 2012, 00:19

Im Laden einer Optikerkette wird man auch kaum einen älteren Verkäufer finden, der schon selbst alterssichtig ist. Wer es nicht rechtzeitig nach oben schafft, z. B. als Filialleiter, scheint vorher rauszufliegen. Die oben beschriebene ideale Beratungsumgebung habe ich natürlich auch noch nicht gefunden. Ein spezialisiertes Kontaktlinseninstitut ist deshalb sicher keine schlechte Idee.

Auch wenn es wahrscheinlich gleich kräftig Prügel geben wird: nach meinen ersten Erfahrungen mit den vom Optiker angepaßten Linsen habe ich einen größeren Betrag investiert und mir eine Reihe von Testlinsen im Internet bestellt. Das hat sich gelohnt. Eine dieser vielen Linsen bringt auf meinem schlechteren Auge bessere Ergebnisse als eine Brille, vom absoluten Nahbereich abgesehen. Knackpunkt war der zu geringe BC-Wert der vom Optiker ursprünglich angepaßten Linsen. Sie waren zu flach, haben zu locker gesessen und sind zu tief gerutscht.

Ich habe anschließend den Sitz vom Optiker überprüfen lassen und beziehe die Linsen jetzt auch von dort. Die Kosten sind im Abo incl. Pflegemittel kaum höher als im Internetbezug, und ich habe den Vorteil, die Augen regelmäßig ohne Zusatzkosten untersuchen lassen zu können. Hin und wieder ist auch mal eine kostenlose Testlinse drin, wenn es etwas neues auf dem Markt gibt.

Also, wenn es nicht gleich klappt: weiterprobieren, bis etwas passendes gefunden ist. Ganz wie in jungen Jahren wird es aber leider nie wieder.
Kein Avatar

Antwort von derGraueHase
3. Jun 2012, 00:25

War natürlich wieder ein Fehler drin, der sich in diesem komischen Forum nicht korrigieren läßt: zu flache Linsen haben einen höheren BC-Wert (Radius).
Kein Avatar

Antwort von Erdhoernchen
3. Jun 2012, 16:46

Danke für Deine Antwort 'der graue Hase'.

Ich sehe es genauso wie Du, dass ich die Linsen nicht unbedingt im Internet kaufen muss. Früher hatte ich einen sehr guten Optiker. Da habe ich über das Internet gar nicht nachgedacht. Leider ist der Inhaber verstorben und das Geschäft wurde geschlossen. Zu den großen Ketten, die immer im Fernsehen werben, dass sie alles billiger und besser können, gehe ich nicht. Ich kenne viele Leute, die auch mit normalen Brillen von dort massive Probleme haben. Wenn die eine einfache Brille nicht hinbekommen, wie soll es dann mit Linsen werden? Damit will ich sagen, dass für mich das Ergebnis zählt und ich auch gewillt bin, für eine gute Beratung und Betreuung etwas mehr zu zahlen. Ich habe bei dem alten Optiker auch immer meine Flüssigkeit gekauft, weil ich ihn eben damit auch für die gute Beratung danken wollte. Viel teurer als im Internet war er damit auch nicht.

Da ich etwas ländlich lebe, habe ich das Problem, dass auch in der nächsten Großstadt wohl kein reiner Kontaktlinsen-Spezialist zu finden ist. Dein Beitrag hat mir aber gezeigt, dass ich einfach noch viel probieren muss und dann wohl das richtige finden werde. Von daher hat mir Dein Beitrag sehr geholfen.

Ich habe jetzt aber noch mal eine Frage: Früher sagte man mir immer, dass ich unbedingt mit Brille zum Einmessen der Linsen kommen soll, weil dann die Hornhaut noch nicht durch die Linsen gedrückt ist. Der heutige Optiker erzählt mir, dass ich mit Linsen kommen muss, wenn ich Linsen will und mit Brille, wenn ich eine neue Brille will. Er misst dann die Werte der Linsen mit Linsen und rechnet den neuen Wert irgendwie aus. Wie gesagt, früher hatte ich absolut keine Probleme mit Einstärken-Linsen. Das waren sogar weiche Jahreslinsen, aber ich fand, das Material passte besser zu mir. Trockene Augen etc. kannte ich da nicht. Heute aber schon. Ich bin mit den Linsen geflogen und benötigte keine Befeuchtungsmittel. Irgendwie hatte ich da das Gefühl, dass alles rund war. Dieses Gefühl habe ich jetzt nicht mehr.

Wenn Du die Multifocal-Linsen schon so länge trägst, kannst Du mir sicherlich auch sagen, ob Du die Linsen täglich trägst und auch über längere Zeit. Wie gesagt, früher war das alles kein Problem und der Augenarzt hatte auch nie Bedenken dagegen. Im Prinzip habe ich da keine Brille gebraucht, hatte aber eine für Notfälle. Man weiß ja nie. :-) Nun habe ich die Empfehlung bekommen, vor allem im Winter die Linsen nicht länger als 12 Stunden zu tragen.

Es wäre nett, wenn Du mir dazu noch etwas sagen könntest.

LG
Erdhoernchen
Kein Avatar

Antwort von derGraueHase
3. Jun 2012, 20:20

Ich trage die Linsen vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Es kommt hin und wieder vor, daß ich die Linsen schlechter vertrage. Dann lege ich mindestens einen komplett linsenfreien Tag ein. Nicht immer ist ein bestimmter Grund erkennbar. Manchmal liegt es aber eindeutig an trockenen Augen. Das ist halt leider so, wenn man älter wird. Die Anhänger formstabiler Linsen behaupten hier oft, daß sie solche Probleme nicht haben. Ich komme mit denen aber gar nicht klar.

Im Winter, wenn wegen der Dunkelheit die Nachteile der Multifokallinsen stärker hervortreten und ich auch nicht auf 2 Rädern unterwegs bin (das würde ich nie mit Gleitsichtbrille tun) lasse ich auch öfter mal die Linsen im Behälter.

Was das Einmessen betrifft, muß ich mich als Nicht-Fachmann zurückhalten. Es fällt mir aber schwer zu verstehen, welche Vorteile es haben soll, wenn Du mit irgendeiner anderen Linse zur Messung erscheinst. Die Linsen haben doch unterschiedliche optische und geometrische Parameter. Das kann locker +/- 0,25 Dioptrien ausmachen. Wie soll da eine Messung sinnvoll auf vorherigen aufbauen? Was anderes wäre es, wenn bei gleichbleibendem Typ die Stärke kontrolliert wird.

Auch wenn es etwas vom Thema abschweift: mit Gleitsichtbrillen habe ich bei einer Optikerkette sehr schlechte und bei einem kleinen Optiker sehr gute Erfahrungen gemacht. Das betrifft sowohl die optische Qualität als auch den Service. Bei meiner derzeitigen randlosen Brille war nach einigen Wochen ein Glas gesprungen. Kein Problem, es gab ein neues. Nach einem halben Jahr begann sich an einem Glas die Beschichtung zu lösen. Ohne jede Diskussion wurde die Brille eingeschickt, ich habe sogar beide Gläser neu bekommen.
Kein Avatar

Antwort von Erdhoernchen
4. Jun 2012, 17:57

Ich habe jetzt mal ein wenig google gequält und dabei scheinbar einen Fachmann in der Nähe gefunden. Den werde ich mal bei nächster Gelegenheit näher unter die Lupe nehmen bzw. einen Termin dort machen. Mal sehen, was die so sagen. Angeblich haben die 20 Jahre Erfahrung mit Linsenanpassung und dürfen auch Keratokonuslinsen einsetzen, was scheinbar viel Erfahrung erfordert. Daher hoffe ich, dass man sich da wirklich mit Linsen auskennt. Ein Versuch ist es auf alle Fälle wert.

Meine Brille hat der Optiker (auch keine Kette) das letzte Mal total vermurkst. Ich habe schon immer selbststönende Gläser in der Brille gehabt und brauchte dann keine Sonnenbrille mehr. Bei dieser Brille brauche ich jetzt aber eine Sonnenbrille, da sich die Gläser nicht ausreichend tönen. Das hatte man mir leider bei der Bestellung nicht gesagt. Angeblich ist die Technik heute anders, da sich die Gläser schneller wieder aufhellen und so braucht man noch eine Sonnenbrille. Deshalb hat man mir kostenfrei einen Sonnenvorsatz für die Brille gemacht. Das ist nicht wirklich toll. Im Internet habe ich inzwischen festgestellt, dass es wahrscheinlich daran liegt, dass man nicht mit der richtigen Firma für selbsttönende Gläser zusammenarbeitet, denn es gibt diese Gläser nach wie vor. Früher wurde ich auch immer gefragt, wie stark sich die Gläser eintönen sollen. Das war jetzt alles nicht so. Ich hatte auch gesagt, dass die Brille genauso getönt sein soll, wie die, die ich davor hatte. Somit war es für mich klar, dass die Funktionen gleich sind. Daher habe ich auch wohl das Vertrauen zu diesem Optiker verloren.

LG
Erdhoernchen
Kein Avatar

Antwort von Rudolf58
4. Jul 2012, 21:06

Hallo Erdhörnchen,

bin seit heute neu hier und kann Dir daher erst heute antworten. Da Du mit den formstabilen KL von Menicon über die Jahre gut zurecht gekommen bist, warum dann nicht weiter mit den multifokalen von Menicon. Die Firma hat mehrere Alternativen zur Verfügung und können auf die individuelle Situation gut angepasst werden. Ich trage sie schon sehr lange und es geht sehr gut inklusive der leichten Schwächen die diese Art von KL im Vergleich zu einer Gleitsichtbrille haben.

LG Rudolf

Professionellen Kontaktlinsenanpasser finden

Finde jetzt einen Augenoptiker in Deiner Nähe und lasse Dich beraten.

Du hast eine Frage oder bist ein wahrer Experte im Bereich der Kontaktlinsen?

Dann tritt unserem Forum bei. Wir freuen uns auf Dich.

Registrieren