Die Online-Ratgeber-Plattform mit Hinweisen und Tipps von und für Kontaktlinsenträger

Thema: Trockene Augen - eine Sache der Eingewöhnung ?

Eine Frage aus der Kategorie Formstabile Kontaktlinsen

Sehen.de

Infos zur Kontaktlinse und Brille.
Jetzt besuchen

Seh-Check.de

Kostenlose Online-Seh-Checks.
Jetzt besuchen

Moderatoren : Stephan, Orchidee, racko, SehFee

Kein Avatar

Frage von Chris
24. Mai 2016, 23:05

Hallo Freunde,
vor fast 20 Jahren habe ich eine refraktive OP an meinen Augen durchführen lassen (war damals wohl Stand der Technik) und seit etwa 2 Jahren habe ich krasse Probleme mit den Augen, da die Hornhautnarbei sich teilweise nach außen gestülpt haben. Mit Brille kriege ich die Sehschwäche nicht mehr korrigiert, daher versuchen ich und mein Augenarzt in Kombination mit einem bekannten KL-Hersteller uns seit nun einem knappen Jahr mit verschiedenen Kontaktlinsen.

Weiche funktionieren leider bei der Hornhaut nicht, Sklerallinsen haben sich immer festgesaugt und auch das "Huckepacksystem" hat nicht wirklich geklappt, daher bin ich jetzt seit etwa einer Woche bei der "letzten Chance", nämlich den formstabilen Linsen.

Nachdem meine Augen nun das ständige KL-Generve mehr oder weniger gewöhnt sind, klappt es vom Tragakomfort nach dem Einsetzen schon erstaunlich gut. Auch das Sehen ist super.

Ich habe allerdings das Problem, dass die Linsen nach ein paar Stunden (vielleicht 3, 4 oder 5 Stunden) extrem trocken werden, sich nicht mehr wirklich auf dem Auge bewegen und sich anfühlen, als würden sie jederzeit rausfallen. Hinzu kommt, dass sie "anlaufen", was, wie ich denke auch am austrocknen liegt. Wenn ich die Linsen rausnehme, ist überhaupt keine Feuchtigkeit mehr zu fühlen. Eben wir ein Stück trockenes Plastik. Auch ein Nachbenetzen mit Tropfen hilft dann immer nur wenige Minuten weiter. Es kommt mich so vor, als ob das Auge nach einiger Zeit einfach keine Tränenflüssigkeit mehr produziert.

Gestern war ich unterwegs und konnte die Linsen erst rausnehmen als sie extremst trüb (neblig) waren. Danach hat das Auge auch ohne Linsen für ne gute halbe Stunde extrem unscharf gesehen und der Nebel blieb auch ohne Linsen :shock:

Da ich den nächsten Termin zum Check/Anpassung erst in etwa zwei Wochen bekommen habe, wollte ich euch mal fragen, ob das mit dem trockenen Auge denn normal in der Eingewöhnungszeit ist und ob sich das ggfs. noch gibt. Falls ja, was tun? Auch (halb)trocken drinlassen, damit das Auge sich daran gewöhnt oder soll ich die Linsen rausnehmen, ggfs. für ein paar Minuten / Stunden oder dann den Rest des Tages und danach wieder einsetzen? Kann ich meinem Auge schaden?

Vielen Dank schonmal.
Kein Avatar

Antwort von Orchidee
25. Mai 2016, 07:41

Hallo Chris,
Chris hat geschrieben:vor fast 20 Jahren habe ich eine refraktive OP an meinen Augen durchführen lassen (war damals wohl Stand der Technik)
mehr interessehalber jetzt - was ist genau bei Dir gemacht worden ? War das eine Laser-OP?
Chris hat geschrieben:Da ich den nächsten Termin zum Check/Anpassung erst in etwa zwei Wochen bekommen habe, wollte ich euch mal fragen, ob das mit dem trockenen Auge denn normal in der Eingewöhnungszeit ist und ob sich das ggfs. noch gibt.
Ich denke schon, dass es noch besser wird - es ist nunmal eine Umstellung für das Auge.
Der Nebel kann auch eine Reaktion auf ein Pflegemittel sein, das kann man leider nur ausprobieren.
Chris hat geschrieben:Falls ja, was tun? Auch (halb)trocken drinlassen, damit das Auge sich daran gewöhnt oder soll ich die Linsen rausnehmen, ggfs. für ein paar Minuten....
einfach so drinnenlassen würde ich nicht, da sich auf den Ablagerungen auf der Linse (der Nebel) weitere Ablagerungen noch besser anlegen können, also rausnehmen, reinigen und nach ein paar Minuten Entspannung für die Augen wieder einsetzen.
Chris hat geschrieben:Kann ich meinem Auge schaden?
Zu der Frage kann Dir am Besten Dein Anpasser weiterhelfen, Deine Augen sind aufgrund der OP sicherlich ein Sonderfall.
Vielleicht passt auch die Linse noch nicht zu 100%.

Generell rate ich bei trockenen Augen zu:
- viel Bewegung an der frischen Luft
- möglichst wenig Zug / Klimaanlage
- ausreichend Schlaf
- genug trinken
- insbesondere bei Computerarbeit / Handy ganz bewusst blinzeln, immer wieder wegschauen und Augen entspannen.

viel Glück bei der weiteren Anpassung, lass mal wieder von Dir hören.
lg, orchidee

– Anzeige –
Kontaktlinsen Informationen
Kein Avatar

Antwort von Chris
25. Mai 2016, 17:21

Hey Orchidee,

danke Dir für die Antwort. Nein, war keine Laser-OP bei mir, sondern eine "normale" refraktive OP - wurden grob gesagt V-Förmige Kerben in die Hornhaut geschnitten, damit diese sich anlegt und dadurch glatter wird. Hat zunächst auch super geklappt, leider sind die Narben dann aus welchem Grund auch immer (Augeninnendruck?) instabil geworden und die Hornhaut hat sich teilweise vorgestülpt. Jetzt ist die Hornhaut vollkommen irregulär, sodass sie der Sehfehler (an der stärksten Stelle ~ 10 dpt.) sich mit Brille überhaupt nicht und mit Linsen nur äußerst schwer korrigieren lässt. Kann wohl durchaus auch sein, dass die Narben zu den trocken(er)en Augen führen.

Hat von Euch denn jemand die Erfahrung mit trockenen Augen bei formstabilen Linsen gemacht und ist es nach der Eingewöhnung besser geworden?
Kein Avatar

Antwort von Peter Z.
26. Mai 2016, 10:36

Hallo Chris

Meine Ehefrau hat auch Narben auf der Hornhaut eines Auges. Diese von einem Unfall mit der Brille in der Kindheit (Scherbe). Sie kann leider keine Formstabilen Linsen tragen, sie stören sehr nach ca. 3-4 Stunden Tragzeit. Mit den weichen Monatslinsen klappt es nicht übel.

Gruss, Peter Z.

Kein Avatar

Antwort von Orchidee
27. Mai 2016, 17:58

Hallo Chris,
Chris hat geschrieben:Hat von Euch denn jemand die Erfahrung mit trockenen Augen bei formstabilen Linsen gemacht und ist es nach der Eingewöhnung besser geworden?
Naja, eigentlich ich selbst - ich hatte durch eine schleichende Vergiftung und damit ständiger Reizung sehr trockene Augen, da musste ich fast ein halbes Jahr pausieren mit den Linsen, durch die falsche Behandlung und Beratung einer Augenärztin wurde es eigentlich nur noch mieser. :( Dieselbige hat mir übrigens - lt.Schirmer-Test - prophezeit, dass es aufgrund meiner trockenen Augen nie wieder was werden wird mit Kontaktlinsen.
Wie meine Augen wieder entzündungsfrei waren, waren sie immer noch sehr trocken, hab dann trotzdem wieder mit dem Linsentragen angefangen und hatte in den ersten Monaten auch vermehrt Schleier und Ablagerungen; ich habe die Linsen öfter zwischendurch gereinigt, ein paar Mal Liponit benutzt (war jetzt aber nicht so wirklich überzeugend), aber nie mit künstlichen Tränen nachgeholfen. Mir haben die Sachen geholfen, die ich Dir schon in meinem letzten Post hier geraten habe. Und bei mir war es so, dass das Auge sozusagen selbst "gemerkt" hat, dass es die Produktion von Tränenflüssigkeit erhöhen muss.

Ich halte Dir die Daumen, dass Du bald mit formstabilen Linsen gut zurecht kommst !

lg, orchidee

Kein Avatar

Antwort von Chris
1. Jun 2016, 18:53

Sooo.. Nach ein paar Tagen Tragen klappt es mit dem "beschlagen" der Linsen jetzt ganz gut. Nur noch hin und wieder kommen Minibläschen unter die Linse, die sie eintrüben. Nach wie vor habe ich aber das Gefühl, dass die Linsen sich nach etwa 1-2 Stunden überhaupt nicht mehr auf dem Auge bewegen. Einerseits krieg ich das Bewegen optisch nicht mehr mit (auch nicht, wenn ich darauf aufpasse), andererseits sehe ich auch bei einer Nahaufnahme anders als in - sagen wir mal der ersten Stunde - überhaupt gar keine Bewegung mehr nach einem Lidschlag.

Meine Anpasserin sagte mal, dass die Linse sich unbedingt auf dem Tränenfilm bewegen muss. Das macht sie aber offensichtlich nicht mehr. Wie sieht es denn mit der Sauerstoffversorgung des Auges aus, wenn die Linsen sich nicht bewegen? Eigentlich sagt man ja, dass die Sauerstoffdurchlässigkeit gerade bei harten Linsen super ist (wesentlich besser als bei weichen Linsen, die sich ja auch nicht bewegen) ? Oder ist der dk/t Wert nicht die Durchlässigkeit der Linse an sich sondern wenn sie auf dem Tränenfilm schwimmt?

Ach ja... eine schwierige Sache irgendwie......
Kein Avatar

Antwort von racko
1. Jun 2016, 20:50

Hallo Chris!
Chris hat geschrieben:Meine Anpasserin sagte mal, dass die Linse sich unbedingt auf dem Tränenfilm bewegen muss.
Ein wenig bewegen ist schon mehr - als gar nicht. Bei einer steileren Anpassung schwimmt die Linse weniger als bei einer flacheren Anpassung mit einer 'flacheren' Linse.
Eine steile Anpassung wählt man z.B. bei multifokalen Linsen, besonders bei den alternierenden Linsen, damit sich die Zonen für Nah und Fern nicht sehr verschieben und die Linse/n mehr 'stehen' - sich nicht groß aus der Sehachse bewegen können. Sonst funktioniert das System gar nicht, die Augenhornhaut bekommt aber trotzdem noch genug Feuchte ab.
Jetzt kommt es bei Dir auf die Anpassung an, wieviel sich die Linsen bewegen sollen/dürfen.

Wenn sie sich überhaupt nicht mehr bewegen können, wegen zu wenig Tränenflüssigkeit, dann lassen sie sich auch abends schwerer Absetzen, sie kleben mehr. Andernfalls können sie auch durch zu wenig Adhäsion fast verlorengehen. Ich würde das mit der Anpasserin nochmals besprechen.
Vielleicht würde schon ein gelegentlicher Augenspray etwas helfen.
Chris hat geschrieben: Oder ist der dk/t Wert nicht die Durchlässigkeit der Linse an sich sondern wenn sie auf dem Tränenfilm schwimmt?
Der DK-Wert gibt die Sauerstoffdurchlässigkeit der Linse an. Die Tränenflüssigkeit und die Beweglichkeit der Linsen (darauf) sind ein anderer wichtiger Faktor.

lg, racko

Kein Avatar

Antwort von Chris
1. Jun 2016, 22:27

Sehr cool, Danke Euch allen - und auch Dir, Racko, für die ausführliche Antwort !!!

Ja, besprechen werde ich es beim nächsten Mal auf jeden Fall. Allerdings ist es Zufall, wenn die Situation dann beim Termin genauso ist, wie immer mal wieder zwischendurch. Das lässt sich leider wenig beeinflussen, letztes mal war alles voller Bläschen darunter :))

Das mit der Durchlässigkeit irritiert mich allerdings ein wenig. Meine Linsen haben einen Wert von knapp 200, das bringen weiche Linsen ja eigentlich nie - und die decken auch immer die komplette Hornhaut (und damit sogar noch mehr als die hformstabilen) ab - und das ohne zu schwimmen. Eigentlich kann das festsitzen dann doch nicht schlechter sein als weiche Linsen generell, oder was versteh ich da nicht :) ?

Kann ich denn dle Linsen bis zum nächsten Termin, auch wenn sie die meiste Zeit festsitzen, weiter drin lassen? Was meint Ihr - ohne Anerkennung einer Rechtspflicht :)) ?

lG
Kein Avatar

Antwort von racko
1. Jun 2016, 23:08

Hallo Chris!
Chris hat geschrieben:lässt sich leider wenig beeinflussen, letztes mal war alles voller Bläschen darunter :))
Ein guter Anpasser muß anhand einer guten Beschreibung auch aus Erfahrung Schlüsse daraus ziehen können. :wink:

Der DK-Wert definiert die Durchlässigkeit des Sauerstoffes bezogen auf das Linsenmaterial der Linse. Harte Linsen sind wesentlich 'gesünder' als weiche Linsen. Ihre Durchlässigkeit erreichen weiche Linsen nicht. Außerdem sind sie kleiner, lassen so mehr Sauerstoff an die Augenhornhaut - außerdem zirkuliert die Tränenflüssigkeit unter den Linsen mit jedem Lidschlag, die Schicht ist allerdings nur hauchdünn. Bei weichen Linsen ist dieses 'Polster' dünner.

Wenn Du keine großen Beschwerden hast wegen den Linsen, kannst Du sie schon weiterhin tragen - allerdings nicht übertreiben. Oder eine telefonische Rücksprache mit der Anpasserin halten.

lg. racko

Professionellen Kontaktlinsenanpasser finden

Finde jetzt einen Augenoptiker in Deiner Nähe und lasse Dich beraten.

Du hast eine Frage oder bist ein wahrer Experte im Bereich der Kontaktlinsen?

Dann tritt unserem Forum bei. Wir freuen uns auf Dich.

Registrieren