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Thema: Die Kontaktlinse und das Internet

Eine Frage aus der Kategorie Infos und Produktneuheiten

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Frage von Fido
12. Feb 2014, 11:39

Eigentlich müsste ja jeder denken das ich als Optiker das Internet ablehne und so wie viele meiner Kollegen dagegen Wettern.
Sicher gibt es Argumente dafür und auch dagegen im Internet " Dinge" zu bestellen.

Ich möchte dieses Thema versuchen hier mal neutral aufzuarbeiten, anhand von Zahlen und auch meiner Meinung

Mal ein paar Zahlen vorab vor 20 Jahren betrug der Linsenträger anteile ca 4,5 % 2014 ist der Linsenträgeranteil 5,3 % (ca 3,4 Mio LT davon ca 3% regelmäßig 1,8MIo)
eigentlich sollte man davon ausgehen das der Anteil grösser wird da die Einstärkenträger von damals die Mehrstärkenträger von heute sind.
seit ca 20 Jahren ist der Linsenträgeranteil in D relativ Konstant und im Vergleich zum restlichen Europa sogar gering. Auf den europäischen gesamt Umsatz bezogen haben wir ca 6 % Anteil. im Vergleich zu einem riesigen Land wie der Niederlande eine Lachnummer die ca 17% Marktanteil haben.

Schon da muss man sich als Optiker die Frage stellen warum lassen wir seit 20 Jahren dieses "Potential" liegen und warum ist es nach wie vor so das im Grunde jedes Jahr fast so viele Menschen mit dem Linsentragen wieder aufhören wie beginnen.

Aber zurück zum Internet. Fakt ist das der stationäre Handel verliert und das Internet MA gewinnt. Der Netzanteil lag 2011 bei 19% da die Tendenz steigend ist gehen wir mal von 22% 2014 aus. Interessant sind die Kunden die regelmäßig Linsen tragen, es werden also 400.000 ca Linsenträger ihre Linsen im Netz bestellen. D hat 2062 Städte die im durchschnitt 5,81 Optiker haben. Jede Stadt verliert damit durchschnittlich ca 194 Kunden ans Netzt und so jeder Optiker im Schnitt ca 33 Kunden im Jahr.
Der Marktanteil der Tauschsysteme beträgt 88 % , der Optiker verliert also ca 30 Tauschsystem Kunden, die im Schnitt für ca 200 € Linsen im Jahr kaufen. eine Summe von 400-600 €/Monat, bei 2-3 Kunden im Monat.

Kommen wir wieder zu den Optiker zurück nicht jeder Optiker hat Spaß an Linsen nicht Optiker betreibt das Linsen Thema Aktiv, denke ich an meine Stadt zurück sind dort zur Zeit
ca 70.000 Einwohner und 11 Optiker incl FM und Apollo und einer weiteren Kette. Das Kerngeschäft der Optiker ist und bleibt die Brille und der Anteil an Linse bei vielen Optikern eh kleiner als 8% vom Umsatz weil viele keine Lust auf Linse haben. Wenn jeder dieser 7 traditionellen Kollegen nur 10 Gleitsichtbrillenkunden im Jahr an ein der 3 Ketten verliert wiegt das deutlich schwerer als 30 Tauschsystemkunden an das Internet zu verlieren.

Der Kampf ums Überleben in der Augenoptik ist sicher härter geworden, aber das liegt an vielen Faktoren von denen das Internet sicher einer ist, aber nicht der Hauptverantwortliche dafür das viel Optiker Kämpfen müssen. Und es gibt mehr als genug Beispiele das man trotz Internet und Ketten erfolgreich am Markt bestehen kann.
Da diese Optiker sich auf sich ihre Stärken und Konzepte konzentrieren, mit der Zeit gehen, aktiv sind und sich nicht auf die "Stärken" andere sondern auf deren Schwächen und die eigenen Stärken konzentrieren.

Möchte also ein Linsenträger seine Linsen im Netzt im bestellen, weil er in seinem Ort keinen Optiker findet mit dem er in Kommunikation treten kann, keine Lösung findet die für beide seiten funktioniert liegt es öfter an den Kollegen als an den Kunden weil diese nicht aus Ihrer Denke rauskommen.

Ich finde es weder gut noch schlecht wenn Kunden Ihre Linsen im Internet bestellen, was ich persönlich verurteile ist der "Beratungsklau" in ein Geschäft zu gehen sich dort beraten zu lassen um dann mit diesem Wissen im Netz zu bestellen. Oder im Netzt zu bestellen und bei Problemen auf kostenlose Hilfe der Optiker zu hoffen.
Die Optiker müssen Personal, Miete, usw bezahlen und nimmt man diese Hilfe in Anspruch sollte man sich darüber bewusst sein und die Arbeit die dort geleistet wird, Refraktion, Nachkontrolle usw auch entsprechend honorieren und alles ist im grünen Breich
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Antwort von Haarlinse
18. Feb 2014, 11:26

Fido hat geschrieben: Ich finde es weder gut noch schlecht wenn Kunden Ihre Linsen im Internet bestellen, was ich persönlich verurteile ist der "Beratungsklau" in ein Geschäft zu gehen sich dort beraten zu lassen um dann mit diesem Wissen im Netz zu bestellen. Oder im Netzt zu bestellen und bei Problemen auf kostenlose Hilfe der Optiker zu hoffen.
Die Optiker müssen Personal, Miete, usw bezahlen und nimmt man diese Hilfe in Anspruch sollte man sich darüber bewusst sein und die Arbeit die dort geleistet wird, Refraktion, Nachkontrolle usw auch entsprechend honorieren und alles ist im grünen Breich
Hallo,
ich versuch mich mal deinen Gedankengängen abzuschließen. Mich interessiert nämlich auch, wie da die Zukunft aussieht. Das Problem besteht ja nicht nur bei Optikern, sondern auch bei allen anderen Dingen wie Fernseher, Bücher und Co. Mir ist aufgefallen, dass viele Online Shops versuchen, dieses Beratungsdefizit zu entfernen. Sie bieten häufig kostenlose Hotlines an, bei denen man sich professionell beraten lassen kann. Online Apotheken sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, eine professionelle Beratung zu ermöglichen. Chats werden eingerichtet, um Kunden zu helfen... Wenn du dich hier zum Beispiel http://www.medipolis.de/ mal genau umschaust, dann siehts du, dass sich nicht mehr viel von realen Apotheken unterscheidet.
Wie gesagt, ich beschäftige mich jetzt erst mit diesem Thema, aber wie soll diesem Problem entgegengewirkt werden? Sollten Optiker zusätzlich einen Online Shop einrichten, bei dem sie künftig verkaufen? Sollten Kunden nur eine Beratung erhalten, wenn sie auch wirklich kaufen? Schwierig und irgendwie schwer lösbar...
Zuletzt geändert von Haarlinse am 20. Feb 2014, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Antwort von klabauter
18. Feb 2014, 13:38

Haarlinse hat geschrieben:
Hallo,
ich versuch mich mal deinen Gedankengängen abzuschließen. Mich interessiert nämlich auch, wie da die Zukunft aussieht. Das Problem besteht ja nicht nur bei Optikern, sondern auch bei allen anderen Dingen wie Fernseher, Bücher und Co. Mir ist aufgefallen, dass viele Online Shops versuchen, dieses Beratungsdefizit zu entfernen. Sie bieten häufig kostenlose Hotlines an, bei denen man sich professionell beraten lassen kann. Online Apotheken sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, eine professionelle Beratung zu ermöglichen. Chats werden eingerichtet, um Kunden zu helfen...
Es geht hier nicht um Beratung. Es geht um Messungen und Nachkontrollen und die gehen nicht über die Hotline.
Haarlinse hat geschrieben:Wie gesagt, ich beschäftige mich jetzt erst mit diesem Thema, aber wie soll diesem Problem entgegengewirkt werden? Sollten Optiker zusätzlich einen Online Shop einrichten, bei dem sie künftig verkaufen? Sollten Kunden nur eine Beratung erhalten, wenn sie auch wirklich kaufen? Schwierig und irgendwie schwer lösbar...
Wieso schwer lösbar? Wenn der Kunde sich daran gewöhnen würde, dass er die Leistung die er bezieht auch bezahlt, dann ist doch alles in Ordnung.
Auch der Kunde bekommt Geld für seine Arbeit (das hoffe ich zumindest).
Ohne Geld gibt es nichts. Warum sollten jemand seine Arbeit und sein erworbenes Wissen verschenken?
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Antwort von Fido
18. Feb 2014, 14:59

ich glaube nicht das es eine universal Lösung gibt die Überall gilt.
jeder muss für sich ( oder mit Hilfe von anderen) eine Lösung finden die in seinem Unternehmen,
und an seinem Standort funktioniert.
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Antwort von kurzsichtig
21. Feb 2014, 16:02

Wenn ich Optiker wäre, würde ich für die Anpassung einen Geldbetrag nehmen, der dann beim eventuellen Kauf angerechnet wird. Für mich als Kundin wäre es unendlich peinlich die Leistung eines Optikers in Anspruch zu nehmen und nicht bei ihm zu kaufen. Geht das überhaupt? Habe es noch nicht ausprobiert.

Aber das Problem der Optiker sind wahrscheinlich die Folgebestellungen, die übers Internet abgewickelt werden. Habe ich auch so gemacht :oops: Muss auch dazu sagen, dass mir meine Kontaktlinsen ansonsten zu teuer wären. Auch wenn jetzt einige wieder aufschreien "Es geht um deine Augen". Genau weil es um meine Augen geht, bestelle ich mir qualitativ hochwertige Kontaktlinsen im Netz, die ich mir beim Optiker nicht leisten könnte :wink: Man muss einfach Prioritäten setzen. Die große Preisspanne ist für den Kunden auch schwer zu verstehen.

Wie ist das eigentlich mit Augenärzten. Kann dort die Anpassung von Kontaktlinsen über die Krankenkasse abgerechnet werden? Früher war das so.
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Antwort von Fido
21. Feb 2014, 17:57

Offiziel geht das nicht.
Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind kann der Optiker den entsprechenden Festbetrag genauso wie de Arzt abrechen.

Was ein Arzt machen könnte wäre z.B. Kosten für Untersuchungen abrechnen die er aber nicht gemacht hat und den Gegenwert der Linsenpassung entsprechen.
Prüfen könnte das keiner weil kein Kunde im Zweifelsfall auf Nachfrage einer Kasse wüsste ob die berechneten Untersuchungen tatsächlich gemacht wurden oder nicht
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Antwort von kurzsichtig
21. Feb 2014, 18:54

Fido hat geschrieben:Offiziel geht das nicht.
Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind kann der Optiker den entsprechenden Festbetrag genauso wie de Arzt abrechen.
Bedeutet der Kunde muss fehlsichtig genug sein? Kann der Sehtest dann mit der Kasse abgerechnet werden?
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Antwort von Fido
22. Feb 2014, 11:15

Ich versuche es mal vorsichtig zu Formulieren,
Wenn die KK heute noch Zuschüsse für eine Brille oder Linse bezahlt, liegt eine medizinische Indikation vor, so das ich jedem Wünsche das er nicht in diese Situation kommt.

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